1. Ich hab mein Sach Gott heimgestellt,
er mach´s mit mir, wie´s ihm gefällt.
Soll ich allhier noch länger leb'n.
ohn Widerstreb'n
seim Willen tu ich mich ergeb'n.
2. Mein Zeit und Stund ist, wann Gott will;
ich schreib ihm nicht vor Maß noch Ziel.
Es sind gezählt all Härlein mein,
beid, groß und klein;
fällt keines ohn den Willen sein.
3. Es ist allhier ein Jammertal,
Angst, Not und Trübsal überall;
des Bleibens ist ein kleine Zeit
voll Müh und Leid,
und wer´s bedenkt, ist stets im Streit.
4. Es hilft kein Reichtum, Geld noch Gut,
kein Kunst noch Gunst noch stolzer Mut,
für´n Tod kein Kraut gewachsen ist,
mein frommer Christ;
alles, was lebet, sterblich ist.
5. Heut sind wir frisch, gesund und stark
und liegen morgen tot im Sarg;
heut blühen wir wie Rosen rot,
bald krank und tot ;
ist allenthalben Müh und Not.
6. Man trägt eins nach dem andern hin,
wohl aus den Augen - aus dem Sinn!
Die Welt vergisset unser bald,
ob jung, ob alt,
auch unsrer Ehren mannigfalt.
7. Ach Herr, lehr uns bedenken wohl,
daß wir sind sterblich allzumal,
auch wir allhier kein Bleibens han,
müss'n all davon,
gelehrt, reich, jung, alt oder schön.
8. Das macht die Sünd, du treuer Gott,
dadurch ist komm'n der bittre Tod;
der nimmt und frisst all Menschenkind,
wie er sie findt,
fragt nicht, wes Stands und Ehrn sie sind.
9. Ich hab hier wenig guter Tat,
mein täglich Brot ist Müh und Klag.
Wann mein Gott will, so will ich mit
hinfahrn in Fried;
Tod ist Gewinn und schadt mir nit.
10. Und ob mich schon mein Sünd anficht,
dennoch will ich verzagen nicht;
ich weiß, daß mein getreuer Gott
für mich in' Tod
sein liebsten Sohn gegeben hat.
11. Das ist mein Trost zu aller Zeit
in allem Kreuz und Traurigkeit.
Ich weiß, dass ich am Jüngsten Tag
ohn alle Klag
werd auferstehn aus meinem Grab.
12. Mein' lieben Gott von Angesicht
werd ich anschaun, dran zweifl ich nicht,
in ewger Freud und Seligkeit,
die mir bereit'.
Ihm sei Lob, Preis in Ewigkeit!
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