1. Die Woche geht zu Ende,
nicht aber Gottes Treu;
denn wo ich mich hinwende,
da ist sie immer neu.
Die Zeit kann wohl verschwinden,
nur Gottes Güte nicht,
sie läßt sich täglich finden
und gibet Trost und Licht.
2. Die ganze Woche zeuget
von deiner Gütigkeit,
die du zu mir geneiget;
ja, meine Lebenszeit,
von Anfang bis jetztunder
auf diesen Augenblick,
rühmt deine Gnadenwunder
im Unglück wie im Glück.
3. Allein mein Herze bebet,
wenn es zurücke denkt,
wie übel ich gelebet
und dich, mein Gott, gekränkt.
Drum schrei ich: Herr, erbarme,
erbarm dich über mich!
Ich fall dir in die Arme:
Ach schone gnädiglich!
4. Mein Glaube heißt mich hoffen,
es sei durch Christ Blut
ein neuer Bund getroffen
und alles wieder gut.
Drum will ich dir geloben,
auf ewig treu zu sein;
dein guter Geist von oben
wird mir die Kraft verleihn.
5. Ich bin dein Kind aufs neue;
drum gib, daß diese Nacht mich
auch dein Schutz erfreue,
der alles sicher macht.
Ich werde gleichsam sterben,
der Schlaf ist wie ein Tod;
doch kann ich nicht verderben,
du lebst in mir, mein Gott.
6. Du wirst auch die versorgen,
die meine sind und dein,
so werden wir uns morgen
in deiner Kraft erfreun.
Wir werden Opfer bringen
mit Herzen, Mund und Hand
und dir ein Loblied singen,
wo du, Herr, wirst bekannt.
7. Soll dies in meinem Leben
die letzte Woche sein,
will ich nicht widerstreben
und mich im Geiste freun
auf einen Feierabend,
den Christi Tod gemacht.
An diesem Trost mich labend
sprech ich nun Gute Nacht!
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