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zu Psalm 8,4-5
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
und verkündigen den Geschöpfen viel Gutes.
Mit unfassbarer Weisheit schuf Gott in Kraft
das Sternenheer und auch die schöne Landschaft.
Wie klein und unscheinbar ist doch der Mensch!
Umso größer ist des Schöpfers Wunsch,
eine bewährte Beziehung mit IHM zu behalten.
In Liebe nimmt ER sich unser an, will uns sicher leiten!
HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Ländern!
Psalm 8,10
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”Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, die Weisheit deiner Wege,
die Liebe, die für alle wacht, anbetend überlege:
So weiß ich von Bewundrung voll, nicht wie ich dich erheben soll.
Mein Gott, mein Herr und Vater!”
(Christian Fürchtegott Gellert 1715-1769)
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(Autor: Ingolf Braun) Copyright © by Ingolf Braun, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
1. Unsere müden Augenlider schließen
sich jetzt schläfrig zu,
und des Leibes matte Glieder
grüßen schon die Abendruh;
denn die trüb und finstre Nacht
hat des hellen Tages Pracht
in der tiefen See verdecket
und die Sterne aufgestecket.
2. Ach bedenk, eh du gehst schlafen,
du, o meines Leibes Gast,
ob du den, der dich erschaffen,
heute nicht erzürnet hast?
Tu ach tu bei Zeiten Buß,
geh und fall ihm auch zu Fuß
und bitt ihn, daß er aus Gnaden
dich der Strafe woll entladen.
3. Sprich: Herr, dir ist unverhohlen,
daß ich diesen Tag vollbracht
anders, als du mir befohlen;
ja ich habe nicht betracht
meines Amtes Ziel und Zweck,
habe gleichfalls deinen Weg
schändlich, o mein Gott verlassen,
bin gefolgt der Sünde Straßen.
4. Ach Herr, laß mich Gnad erlangen,
gib mir nicht verdienten Lohn;
laß mich deine Huld umfangen,
sieh an deinen lieben Sohn,
der für mich genug getan;
Vater, nimm den Bürgen an!
Dieser hat für mich erduldet,
was mein Unart hat verschuldet.
5. Laß mich, Herr, von dir nicht wanken,
in dir schlaf ich sanft und wohl;
gib mir heilige Gedanken und,
bin ich gleich Schlafes voll,
so laß doch den Geist in mir
zu dir wachen für und für,
bis die Morgenröt angehet
und man von dem Bett aufstehet.
6. Vater droben in der Höhe,
dein Nam sei uns teur und wert;
dein Reich komm, dein Will geschehe;
unser Brot werd uns beschert;
und vergib uns unsre Schuld,
schenk uns deine Gnad und Huld;
laß uns nicht Versuchung töten;
hilf uns, Herr, aus allen Nöten!
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(Autor: Johann Franck (1618 - 1677))
zu Psalm 13,6
1. Wach auf, mein Herz, und singe
dem Schöpfer aller Dinge,
dem Geber aller Güter,
dem frommen Menschenhüter.
2. Heut, als die dunklen Schatten
mich ganz umgeben hatten,
hat Satan mein begehret;
Gott aber hats gewehret.
3. Du sprachst: Mein Kind, nun liege;
trotz dem, der dich betrüge;
schlaf wohl, lass dir nicht grauen,
du sollst die Sonne schauen.
4. Dein Wort, das ist geschehen:
ich kann das Licht noch sehen,
von Not bin ich befreiet,
dein Schutz hat mich erneuet.
5. Du willst ein Opfer haben,
hier bring ich meine Gaben:
mein Weihrauch und mein Widder
sind mein Gebet und Lieder.
6. Die wirst du nicht verschmähen,
du kannst ins Herze sehen,
denn du weißt, dass zur Gabe
ich ja nichts Bessers habe.
7. So wollst du nun vollenden
dein Werk an mir und senden,
der mich an diesem Tage
auf seinen Händen trage.
8. Sprich Ja zu meinen Taten,
hilf selbst das Beste raten;
den Anfang, Mitt und Ende,
ach Herr, zum Besten wende.
9. Mich segne, mich behüte,
mein Herz sei deine Hütte,
dein Wort sei meine Speise,
bis ich gen Himmel reise.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
1. Walts Gott, mein Werk ich lasse
die Sonn Feirabend meldt.
Sie hat vollendt ihr Straße,
kehrt wieder in ihr Zelt.
so mögen auch mein Sachen ruhn
bis zu seiner Zeit.
Jetzt will ich Schichte machen
in schuldger Dankbarkeit.
2. Mein Augen, Herz und Hände,
o Jesu, Gottes Sohn,
zu dir ich nunmehr wende
zum schuldgen Tagelohn;
denn du bist selbst getreten
an meine Werkstatt gut,
hast mir helfen arbeiten,
regiert mein Sinn und Mut.
3. Mein Haupt hast du gestärket,
den Gliedern geben Kraft,
hab dein Segen vermerket,
der allein Frommen schafft.
Daher ist wohlgeraten
mein Arbeit und mein Kunst;
ohn dich geht nichts vonstatten,
ohn dich ist alls umsonst.
4. Drum ich von Herzensgrunde
dich, Herr Gott, lob und preis
in dieser Abendstunde
und bitt mit ganzem Fleiß:
Du wollest gnädig hören
mein arm Abendgebet,
das Gute in mir mehren
durch dein Barmherzigkeit.
5. Erhöre unser Bitten,
ach Herr, du treuer Gott.
Du wollest uns behüten
vor Feur und aller Not;
und weil die Völker toben,
erregen Krieg und Streit,
so sende uns von oben
den Fried zu unsrer Zeit.
6. Auch wollst du, Herr, uns geben
Abend- und Morgenbrot
und was zu diesem Leben
uns allenthalb ist not.
Dein Engel wollst uns schicken,
auf daß er uns bewahr
vors Teufels List und Stricken;
so sind wir ohn Gefahr.
7. Ja, weils will finster werden
ums Wort, der Gnaden Licht-
denn Satan auf der Erden
viel Ketzerei anricht-
so bleib bei uns, Herr Christe,
mit deinem Gnadenschein;
dein wertes Wort uns friste,
alsdann wir sicher sein.
8. Hiermit ich nun vollende
mein Tagesgeschäft und Sach
und bitt herzlich zu Ende:
Herr, den Feierabend mach,
drauf der Sabbat angehet,
der währt viel tausend Jahr,
der ewiglich bestehet.
Amen, das werde wahr.
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(Autor: Michael Ziegenspeck (1572 - 1645)
zu Psalm 145,7
1. Werde munter, mein Gemüte,
und ihr Sinne, geht herfür,
dass ihr preiset Gottes Güte,
die er hat getan an mir,
da er mich den ganzen Tag
vor so mancher schweren Plag,
vor Betrübnis, Schand und Schaden
treu behütet hat in Gnaden.
2. Lob und Dank sei dir gesungen,
Vater der Barmherzigkeit,
dass mir ist mein Werk gelungen,
dass du mich vor allem Leid
und vor Sünden mancher Art
so getreulich hast bewahrt,
auch die Feind hinweggetrieben,
dass ich unbeschädigt blieben.
3. Dieser Tag ist nun vergangen
und die trübe Nacht bricht an;
es ist hin der Sonnen Prangen,
so uns all erfreuen kann.
Stehe mir, o Vater, bei
dass dein Glanz stets vor mir sei,
mich umgebe und beschütze,
ob ich gleich im Finstern sitze.
4. Herr, verzeihe mir aus Gnaden
alle Sünd und Missetat,
die mein armes Herz beladen
und mich gar vergiftet hat.
Hilf mir, da des Satans Spiel
mich zur Hölle stürzen will.
Du allein kannst mich erretten,
lösen von der Sünde Ketten.
5. Bin ich gleich von dir gewichen,
stell ich mich doch wieder ein;
hat uns doch dein Sohn verglichen
durch sein Angst und Todespein.
Ich verleugne nicht die Schuld;
aber deine Gnad und Huld
ist viel größer als die Sünde,
die ich stets in mir befinde.
6. Lass mich diese Nacht empfinden
eine sanft und süße Ruh,
alles Übel lass verschwinden,
decke mich mit Segen zu.
Leib und Seele, Mut und Blut,
Weib und Kinder, Hab und Gut,
Freunde, Feind und Hausgenossen
sein in deinen Schutz geschlossen.
7. Ach bewahre mich vor Schrecken,
schütze mich vor Überfall,
lass mich Krankheit nicht aufwecken,
treibe weg des Krieges Schall,
wende Feu´r und Wassersnot,
Pestilenz und schnellen Tod,
lass mich nicht in Sünden sterben
noch an Leib und Seel verderben.
8. O du großer Gott, erhöre,
was dein Kind gebeten hat;
Jesu, den ich herzlich ehre,
bleibe ja mein Schutz und Rat;
und mein Hort, du werter Geist,
der du Freund und Tröster heißt,
höre doch mein sehnlich Flehen.
Amen, ja, das soll geschehen.
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(Autor: Johann Rist (1607 - 1667))
zu Lukas 1,68
1. Wir danken dir, Herr Jesu Christ,
daß du unser Erlöser bist,
uns b´hütet hast vor aller G´fahr
durch deiner lieben Engel Schar.
2. Wir gehen nun, Herr, zu unsrer Ruh;
o rechn´es unsrer Seel nicht zu,
was wir leider gesündigt han;
vergib uns alls, o Gottes Sohn.
3. Laß dein´Engel stets um uns sein,
die allzeit uns bewachen fein,
daß der Teufel hab keine Macht
an uns, weder zu Tag noch Nacht.
4. Vor Feuer, Seeln- und Leibesnot
behüt uns, lieber Herre Gott;
in deinem Namen schlaf´n wir ein,
hilf uns, dein armen Kinderlein.
5. Es g´scheh, wie´s kann, wir sind ja dein,
erlöst durch dein fünf Wunden rein;
dir leben wir, dir sterben wir,
dein´Kinder sind wir für und für.
6. Amen, Amen zu guter Nacht;
der Engel Gottes uns bewacht.
Gott Lob und Dank in Ewigkeit,
wir gehen zur Ruh ohn alles Leid.
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(Autor: Nikolaus Selnecker (1528-1592))
1. Wirf ab des Tages Lasten,
der stille Abend kommt;
nun, Seele, sollst du rasten
dort, wo die Ruhe frommt;
an deines Vaters Herzen
sollst du, entledigt nun
der Sorgen, Mühn und Schmerzen,
recht sanft und selig ruhn!
2. Dort ist dir Rast beschieden
nach mühevoller Zeit,
dort findest du den Frieden
nach unheilvollem Streit;
dort schläfst du frei von Sorgen,
von seinem Arm bedeckt,
bis dich der junge Morgen
zu neuer Arbeit weckt.
3. Die Rast gibt neue Kräfte,
die Kraft gibt neuen Mut,
daß man des Tags Geschäfte
mit neuer Freude tut.
Gern wirst du sie vollbringen
und fühlst dich nicht beschwert,
und Gott läßt dir gelingen,
was seinen Ruhm vermehrt.
4. Mit ihm beginn den Morgen,
vor ihn trag deine Last,
auf ihn wirf deine Sorgen,
bei ihm such deine Rast!
So fließet leicht dein Leben
dem klaren Himmel zu,
wo dir dein Gott wird geben
die ewig selge Ruh.
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(Autor: Julius Sturm (1816 - 1896))
1. Wo willst du hin, weils Abend ist,
o liebster Pilgrim Jesu Christ?
Komm, laß mich so glückselig sein
und kehr in meinem Herzen ein.
2. Laß dich erbitten, liebster Freund,
dieweil es ist so gut gemeint;
du weißt, daß du zu aller Frist
ein herzenslieber Gast mir bist.
3. Es hat der Tag sich sehr geneigt,
die Nacht sich schon von ferne zeigt;
drum wollest du, o wahres Licht,
mich Armen ja verlassen nicht.
4. Erleuchte mich, daß ich die Bahn
zum Himmel sicher finden kann,
damit die dunkle Sündennacht
mich nicht verführt noch irre macht.
5. Vornehmlich aus der letzten Not
hilf mir durch einen sanften Tod.
Herr Jesu, bleib; ich halt dich fest;
ich weiß, daß du mich nicht verläßt.
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(Autor: Plönisches Gesangbuch 1674)
1. Zur Arbeit winkt mir mein Beruf;
Du, dessen Güte mir
die Kraft' in Seel´ und Gliedern schuf,
begonnen sei mit Dir!
2. O, stärke mich zu munterm Fleiß;
Gib Lust und Kraft dazu!
Zum Nutzen mir und Dir zum Preis
gedeihe, was ich tu'!
3. Herr, ohne Dich ist kein Gedeih'n,
vergeblich Müh' und Schweiß.
Laß Deinen Segen mit mir sein!
Dann wuchert mir mein Fleiß.
4. Gefahr für Leib und Seele droht
der träge Müßiggang.
Zur Arbeit rief uns Dein Gebot;
Sei's Liebe denn, nicht Zwang!
5. O daß, vom Joch der Trägheit frei,
mein Fleiß auch ändern gern
zum Nutzen, nie zum Schaden sei!
So dien' ich Dir, dem Herrn.
|
(Autor: Karl Bernhard Garve (1763 - 1841))
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