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1. Jesu, nun sei gepreiset
zu diesem neuen Jahr
für dein Güt, uns beweiset
in aller Not und G'fahr,
dass wir haben erlebet
die neu fröhliche Zeit,
die voller Gnaden schwebet
und ewger Seligkeit,
dass wir in guter Stille
das alt Jahr han erfüllet.
Wir wolln uns dir ergeben
jetzt und immerdar.
Behüt uns Leib und Leben
hinfort das ganze Jahr.
2. Laß uns das Jahr vollbringen
zu Lob dem Namen dein,
dass wir demselben singen
in der Christen Gemein.
Wollst uns das Leben fristen
durch dein allmächtig Hand;
erhalt dein lieben Christen
und unser Vaterland.
Dein´ Segen zu uns wende,
gib Fried an allen Enden;
gib unverfälscht im Lande
dein seligmachend Wort,
die Teufel mach zuschanden
hier und an allem Ort.
3. Dein ist allein die Ehre,
dein ist allein der Ruhm.
Geduld im Kreuz uns lehre,
regier all unser Tun,
bis wir getrost abscheiden
ins ewgen Vaters Reich
zum wahren Fried und Freuden,
den Heilgen Gottes gleich;
indes mach´s mit uns allen
nach deinem Wohlgefallen.
Solchs singt heut ohne Schmerzen
die christgläubige Schar
und wünscht mit Mund und Herzen
ein seligs neues Jahr.
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(Autor: Johannes Herman (1548 - 1563))
Jesus soll die Losung sein
1. Jesus soll die Losung sein,
da ein neues Jahr erschienen,
Jesu Name soll allein
denen zum Paniere dienen,
die in seinem Bunde stehen
und auf seinen Wegen gehen.
2. Jesu Name, Jesu Wort
soll bei uns in Zion schallen;
und so oft wir an den Ort,
der nach Ihm genannt ist, wallen,
mache seines Namens Ruhm
unser Herz zum Heiligtum.
3. Unsre Wege wollen wir
nun in Jesu Namen gehen.
Geht uns dieser Leitstern für,
so wird alles wohl bestehen
und durch seinen Gnadenschein
alles voller Segen sein.
4. Alle Sorgen, alles Leid
soll der Name uns versüßen;
so wird alle Bitterkeit
uns zur Freude werden müssen.
Jesu Nam sei Sonn und Schild,
welcher allen Kummer stillt.
5. Jesus, aller Völker Heil,
unserm Land ein Gnadenzeichen,
unsres Ortes bestes Teil,
dem kein Kleinod zu vergleichen,
Jesus, unser Schutz und Hort,
sei die Losung fort und fort.
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(Autor: Benjamin Schmolck (1672 - 1737))
Lieber Vater! Dir verschreibet
1. Lieber Vater! Dir verschreibet
dieses Häuflein sich aufs neu'
Deiner Liebe, die uns bleibet,
Deiner wunderbaren Treu'.
Nimm uns hin für dieses Jahr!
Vor der Sünde uns bewahr!
Vor dem Teufel und den Seinen,
Vater, schütze Deine Kleinen!
2. Jesus! Mit Johannes legen
wir uns hin an Deine Brust.
Freud' an Dir sei unser Segen,
Deine Liebe unsre Lust.
Bleibe bei uns dieses Jahr!
Deinen Schäflein droht Gefahr –
lass uns Deine Stimme hören,
nie uns wider Dich empören!
3. Heil'ger Geist! Dir übergeben
wir den Willen und das Herz.
Heilige Du unser Leben,
heilige uns Freud' und Schmerz!
Walte in uns dieses Jahr!
Mache Sinn und Glauben klar;
schmücke Jesu Braut mit Frieden,
leite ihren Gang hienieden!
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(Autor: Julius Köbner (1806 - 1884))
Mit Gott ins Neue Jahr zu Psalm 108,5
Herr, Du hast mich getragen,
an guten und an schlechten Tagen.
Ich blick zurück aufs alte Jahr,
denk drüber nach, was alles war.
Ich schritt sehr oft auf krummen Wegen,
mein Fuß glitt aus auf glatten Stegen.
Ganz lange ging’s durchs tiefe Tal,
ich schrie zu Dir aus tiefster Qual!
Du neigstest huldvoll Dich zu mir:
„Mein liebes Kind, ich helfe dir!“
So fand ich dann ich Deinen Armen,
Gnade, Liebe und Erbarmen!
Ich bitte Dich fürs Neue Jahr:
Lass Dein Wort leuchten hell und klar.
Ich will in Deiner Gnade leben,
von neuem nach dem Guten streben!
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(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Neu
Und wieder ist ein Jahr vorbei.
Wie sehr ich mich doch auf das Neue freu.
Denn in einer einzigen Nacht im Jahr
denkt man, dass das Neue besser wird als das Alte war.
Man macht sich Vorsatz um Vorsatz um Vorsatz,
doch für eine realistische Sicht auf sich selbst ist kaum Platz.
Denkt einer, dass er, weil Neujahr ist, selbst ist neu,
bleibt er im Herzen doch dem alten Ich treu.
Er schafft es, optimistisch auf sein Leben zu sehen
und weiterhin in Sünde und ohne Gott zu gehen.
Denn eins ist logisch und klar:
Ein Mensch kann nicht leugnen was er ist und war.
Jeder Mensch ist Sünder – da kann man sagen, was man will.
Jeder tut, sagt oder denkt Böses – keiner kann bleiben still.
Und wenn jener so denkt, dass er im neuen Jahr gut,
wird er schnell erleben, dass er noch viele böse Dinge tut.
Und für all dies kann es von Gott keine Vergebung geben,
denn Böses gehört nicht zu einem gottgefälligem Leben.
Und so geht es Tag für Tag weiter ohne Gott,
immer mehr und tiefer in elendste Not.
Denn nach außen mag der gut gepflegte Schein
einfach aufrechtzuerhalten sein.
Doch in Wirklichkeit ist’s nur wie ein getünchtes Grab:
außen sieht es schön aus, doch darin läuft nur Verwesung ab.
Und Menschen tragen Masken, nach außen geschminkt und schön,
doch schaut man ihr Leben an, kann man nur Finsternis sehen.
Denn voller Neid und Hass ist des Menschen Herz
und verursacht viel Kummer, Trauer und Schmerz.
Doch das finstere Herz kann werden voller Licht
und jede finstere Mine ein lachendes Gesicht.
Es gibt einen Weg dafür, einen Weg weg vom Bösen,
denn Gott kam als Mensch auf die Erde, um uns Menschen zu erlösen.
Er, Jesus Christus, kam herab und lebte ein Leben ohne Sünden.
Er kam, um uns zu suchen und das Verlorene zu finden.
Er wandelte hier auf Erden, lebte ein unbeflecktes Leben,
um dieses für alle Sünden der Menschen als Opfer zu geben.
Er starb für meine und deine Schuld, nahm auf sich den Tod
und machte dadurch für uns den Weg frei zu Gott.
Denn nach drei Tagen Er wieder von den Toten auferstand,
und nun sitzend zu Gottes Rechten dir reicht Seine Hand.
Er ruft dich: „Komm‘ doch auch nach Haus‘, mein Kind,
und leb‘ mit mir in Ewigkeit dort wo die Erlösten sind.
Er ruft dich noch immer, komm‘ und lass Ihn ein in dein Herz
und lass‘ Ihn dich befreien von Sünde, Trauer, Tod und Schmerz.
Er ruft noch heute. Jetzt ist noch Zeit,
zu Ihm zu gehen im Gebet, zu Ihm, der befreit.
Geh‘ zu Ihm und sag‘ Ihm: „HERR JESUS, ich bekenne dir meine Sünde,
nimm‘ mich an und erlöse Du mich, das ich in Dir Ruhe finde.
Ich glaube an Dich und die Erlösung durch Dich allein.
Lass mich mit bei den Erlösten und ein Kind Gottes sein.
Dies bete ich, Herr Jesus Christ, in Deinem Namen.
Sei Du mir gnädig und vergib‘ mir Sünder. Amen!“
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(Autor: Nico Huster) Copyright © by Nico Huster, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Neujahrsgedicht
Und wieder sind es Gottes Hände,
die uns hindurch getragen.
So wird´s im neuen Jahr auch werden
wie jedes Jahr auf dieser Erden.
Wir brauchen nicht verzagen,
wenn wir auf Gott allein vertrauen,
im Glauben auf Sein Handeln schauen
und Ihm die Ehre geben.
Dann sind wir voll in Ihm geborgen
und werfen auf Ihn unsre Sorgen
und das ist wahres Leben!
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(Autor: Gabriele Brand) Copyright © by Gabriele Brand, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Nun kommt das neue Kirchenjahr
1. Nun kommt das neue Kirchenjahr,
des freut sich alle Christenschar.
Dein König kommt, drum freue dich,
du wertes Zion, ewiglich!
Halleluja!
2. Wir hören noch das Gnadenwort
vom Anfang wieder immerfort,
das uns den Weg zum Leben weist;
Gott sei für seine Gnad gepreist.
Halleluja!
3. Gott, was uns deine Wahrheit lehrt,
die unsern Glauben stets vermehrt,
laß in uns bleiben, daß wir dir
Lob und Preis sagen für und für.
Halleluja!
4. Ehr sei dem Vater und dem Sohn,
dem heilgen Geist in Seinem Thron;
der heiligen Dreieinigkeit
sei Lob und Preis in Ewigkeit.
Halleluja!
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(Autor: Johann Olearius (1611 - 1684))
Nun laßt uns gehn und treten
1. Nun lasst uns gehn und treten
mit Singen und mit Beten
zum Herrn, der unserm Leben
bis hierher Kraft gegeben.
2. Wir gehn dahin und wandern
von einem Jahr zum andern,
wir leben und gedeihen
vom alten zu dem neuen,
3. durch so viel Angst und Plagen,
durch Zittern und durch Zagen,
durch Krieg und große Schrecken,
die alle Welt bedecken.
4. Denn wie von treuen Müttern
in schweren Ungewittern
die Kindlein hier auf Erden
mit Fleiß bewahret werden:
5. Also auch und nicht minder
lässt Gott uns, seine Kinder,
wenn Not und Trübsal blitzen,
in seinem Schoße sitzen.
6. Ach, Hüter unsers Lebens,
fürwahr, es ist vergebens
mit unserm Tun und Machen,
wo nicht dein Augen wachen.
7. Gelobt sei Deine Treue,
die alle Morgen neue,
Lob sei den starken Händen,
die alles Herzleid wenden!
8. Lass ferner dich erbitten,
o Vater, und bleib mitten
in unserm Kreuz und Leiden
ein Brunnen unsrer Freuden.
9. Gib mir und allen denen,
die sich von Herzen sehnen
nach Dir und Deiner Hulde,
ein Herz, das sich gedulde!
10. Schleus zu die Jammerpforten
und lass an allen Orten
auf so viel Blutvergießen
die Freudenströme fließen.
11. Sprich Deinen milden Segen
zu allen unsern Wegen,
lass Großen und auch Kleinen
die Gnadensonne scheinen!
12. Sei der Verlassnen Vater,
der Irrenden Berater,
der Unversorgten Gabe,
der Armen Gut und Habe.
13. Hilf gnädig allen Kranken,
gib fröhliche Gedanken
den hochbetrübten Seelen,
die sich mit Schwermut quälen.
14. Und endlich, was das meiste:
füll uns mit Deinem Geiste,
der uns hier herrlich ziere
und dort zum Himmel führe.
15. Das alles wollst du geben,
o meines Lebens Leben,
mir und der Christen Schare
zum selgen neuen Jahre!
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Nun wolle Gott, dass unser Sang mit Lust
1. Nun wolle Gott, dass unser Sang
mit Lust und Freud aus Glauben gang,
zu wünschen euch ein gutes Jahr,
und er´s mit Gnaden mache wahr.
2. Hier mag bestehn kein Mensch noch Stand,
den Gott nicht hält mit seiner Hand,
ihn leitet alle Tag und Stund;
drum wünschen wir aus Herzensgrund,
3. der Obrigkeit, dass die Gewalt
von Gott sie nehm und recht verwalt;
es geb ihr Gott viel Ernst und Fleiß,
dass die aufrecht sei, fromm und weis;
4. und der Gemeind Gehorsamkeit,
zu fördern Zucht und Ehrbarkeit,
auch Bruderlieb und Treu und Fried,
dass g'sunder Leib hab g'sunde Glied.
5. Eim jeden Haus und was darin,
dem wünschen wir den rechten Sinn
zu Gottes Preis und Ehr allzeit,
der Haus und Hof und alls bereit´;
6. euch Dienern: treu, gehorsam, still,
friedlich zu sein, wie Gott es will;
es ist auch Christus euer Knecht;
wer das nur glaubt, der dienet recht.
7. Ehleut, die leben friedereich
und tragen Liebs und Leides gleich;
zu sein ein Fleisch, ein Herz und Geist:
die Gnad, Herr Gott, an ihnen leist;
8. auch dass die Jungen fürchten Gott
und halten sein heilig Gebot
und wachsen auf in Zucht und Lehr
zu aller Nutz und Gott zur Ehr.
9. Euch Kranken ist in Schmerzen bang,
auch Tag und Nacht die Weil gar lang;
Gott mach im Herzen euch gesund,
rüst mit Geduld euch alle Stund.
10. Anfechtung, Trübsal und Geschrei,
Verfolgung groß und mancherlei
erleiden viel´ auf dieser Erd;
Gott helf zu tragen solch Beschwerd.
11. Es geb euch Armen Gott der Herr
das täglich Brot und was noch mehr
an Leib und Seel vonnöten ist,
voraus Geduld durch Jesum Christ.
12. Die täglich an der Arbeit sind,
treu zu ernähren Weib und Kind,
den´ wünschen wir, dass sie ihr Brot
mit Segen nehmen hin von Gott.
13. All, die ihr habet zeitlich Gut
und nehmt´s mit großer Sorg in Hut,
teilt aus davon und rüstet euch,
dass ihr vor Gott auch werdet reich.
14. Ihr Sünder, suchet´s Himmelreich
und dass euch Gott die Sünd verzeih,
bekehr euch all nach seinem Wort
und mach euch selig hier und dort.
15. Wer uns mit Ernst den Glauben lehrt,
der falschen Lehr und Leben wehrt
und führet Gottes Wort und Werk,
dem gebe Gott sein Gnad und Stärk.
16. Das wünschen wir von Herzen all,
zu sein ein Volk, das Gott gefall,
ein ehrbar Volk, ein heilig Stadt,
die Gott allein vor Augen hat.
17. Es sei mit uns sein göttlich Hand,
die hüt und schirm vor aller Schand;
er geb mit Gnad viel guter Jahr
in seiner Lieb. Das werde wahr!
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(Autor: Johannes Zwick (1496 - 1542))
Schau hell hinaus ins neue Jahr
1. Schau hell hinaus ins neue Jahr!
Es kann viel Dunkles bringen;
Der Erdkreis bebt noch immerdar
und wilde Mächte ringen -
o ringe du mit sanftem Sinn
zur engen Lebenspforte hin,
so rühret dich kein Schrecken!
2. Und wenn du heimlich doch erbangst,
bleibt dir sein Wort beschieden:
»Im Weltgetümmel habt ihr Angst,
in mir habt ihr den Frieden!«
O Sonnenlicht in tiefster Nacht!
O wundervolle Siegesmacht!
Wer will uns Dir entreißen?
3. Solang' Er lebet, lebst auch du -
Sein Arm ist's, der dich schirmet!
Du wohnest in erhab'ner Ruh',
siehst, wie es drunten stürmet,
singst Friedenspsalmen deinem Herrn,
und Er, der helle Morgenstern,
verkündet ew'gen Morgen!
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(Autor: Albert Knapp (1798 - 1864))
Schnell wie der Wind entflieh´n die Stunden
1. Schnell wie der Wind entflieh'n die Stunden;
dahin wie Ströme fließt die Zeit.
Wie manches Jahr ist mir entschwunden!
Es sank ins Meer der Ewigkeit.
Bald eilt mein letzter Tag daher;
dann ist die Zeit für mich nicht mehr.
2. Zeit, edler Schatz, von Gott geliehen!
Die letzte Stunde, die Er leiht,
kommt, mich zur Rechenschaft zu ziehen,
wie ich gewuchert mit der Zeit.
Kein Jahr, kein Tag, kein Augenblick
verlorner Zeit kehrt je zurück.
3. Mein Schöpfer, ehe sie verlaufen,
hilf mir durch Deinen guten Geist,
die Stunden heilsam auszukaufen,
die Du mir noch zum Wucher leihst.
Kein Abschnitt meiner Lebenszeit
sei fruchtlos für die Ewigkeit!
4. Mein Heiland, aus den Ewigkeiten
stiegst Du in unsre Zeit herab;
und Heil auf Erden auszubreiten
warst Du geschäftig bis ans Grab.
Du sollst mein Heil, mein Vorbild sein!
So darf mich keine Zeit gereu'n.
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(Autor: Karl Bernhard Garve (1763 - 1841))
Segnet uns zu guter Letzt
1. Segnet uns zu guter Letzt
auch noch dieses Jahres Ende!
Segnet künftig, segnet jetzt,
o ihr teuren Jesushände!
Segnet, daß an Leib und Seele
niemand etwas Gutes fehle.
2. Helft, so wir gefallen sind,
helft uns wieder aufzustehen;
lehrt uns, munter und gewschind
in den Wegen Jesu gehen,
daß an Weisheit, Gnad und Segen
wir auch täglich wachsen mögen.
3. Ja, versiegelt dieses noch,
o ihr treuen Jesushände,
am Beschluß des Jahres doch,
daß wir alle bis ans Ende
Glauben immer fester fassen,
nichts von ihm uns trennen lassen.
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(Autor: Christoph Karl Ludwig von Pfeil (1712 - 1784))
Sinnend stehn wir an des Jahres Grenze
l. Sinnend stehn wir an des Jahres Grenze,
blicken vor uns in das neue hin –
ob Erwünschtes uns entgegen glänze,
ob es kommen wird nach unserm Sinn?
2. Oder ob der Feind den Hass wird wecken,
ob uns Angst und Kummer zugedacht?
Unser Auge kann es nicht entdecken;
vor uns ist es jetzt noch finstre Nacht.
3. Aber hinter uns, da scheint die Sonne –
kehren wir uns um und schau'n zurück,
so erblicken wir, o welche Wonne!
Nichts als Gnade, nichts als wahres Glück.
4. Als ein Wunder stehn wir da und zeugen
von der reichen Liebe, von der Treu',
von der Macht, die unserm Gotte eigen,
vom Erbarmen alle Morgen neu.
5. Die Vergangenheit ist eine Probe
seiner Weisheit, unerforschlich tief.
wache auf, Gemeinde Gottes, lobe
den, der dich aus nichts ins Leben rief!
6. Sinnend stehn wir an des Jahres Grenze,
blicken vor uns in das neue hin –
ob uns auch kein Stern entgegen glänze,
nie sich ändert unsers Gottes Sinn.
7. Unsern Vater kann uns nichts entrücken,
und es schlägt ja für uns Jesu Herz.
Lasst den Glauben in die Zukunft blicken!
Hebt die Augen fröhlich himmelwärts!
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(Autor: Julius Köbner (1806 - 1884))
Sylvester / Segen für das neue Jahr erbitten
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Wieder geht ein Jahr zu Ende
und wieder streck ich aus meine Hände.
Hat es mir letztlich etwas gebracht
oder bin ich umhergeirrt wie in der Nacht?
Haben sich gestillt meine Fragen,
hat Gott, der Herr mich durchgetragen?
So segne Herr dieses neue Jahr
segne Herr deine Jüngerschar.
Das ganze Leben mit dir gelebt
das ist's wonach meine Seele strebt.
Ja, der Herr ist mit mir auf allen Wegen
darum will ich alles vor seinem Thron ablegen.
Wenn auch die Jahre viel werden
eines will ich gewusst haben auf Erden:
Mein Heiland begleite mich Schritt für Schritt
Darum mein Herz demutsvoll bitt.
Der Herr sei mein Lebensgrund,
das soll verkündigen allzeit mein Mund,
dies auch im nächsten Jahr.
Segne Herr deine Jüngerschar.
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(Autor: G. Fuchs) Copyright © by G. Fuchs, www.christliche-gedichte.de
Treue auch im neuen Jahr
Der das Heer der Sterne zählt
und sie lenkt nach weisem Plan,
der die Blumen auf dem Feld
fein und prächtig kleiden kann,
der der Vögel muntre Schar
ohne deren Mühe speist,
sorgt für dich.
Und Gott verheißt
Treue auch im neuen Jahr.
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(Autor: Toni Jung (1918 – 2014)) Copyright © by Toni Jung (1918 – 2014), www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Vergangenes Jahr
Das letzte Jahr sah Gottes Hand
ich täglich hier im Erdenland.
Momente, Stunden mit dem HERRN -
sie konnten mir die Freude mehr‘n.
Bewahrung stets auf jeder Reise -
geführt auf wunderbare Weise!
Gesegnet und gebraucht im Dienst -
mir stets die Gnad‘ des Heilands schien.
Das Musizieren und das Singen
dem HERRN die Ehre konnten bringen.
Erbauung durch Sein heilig‘ Wort
erfuhr ich viel an jedem Ort.
Auch manche schwere Lebensstund‘
tat mir die Lieb‘ des Heilands kund.
Sie bracht‘ dem Vater näher mich
und lehrte, nicht vertrau‘n auf sich.
Drum voller Dankbarkeit ich blick‘
auf‘s nun vergang‘ne Jahr zurück.
Für Freud‘ und Leid - für jeden Segen
sei Gott der würd‘ge Dank gegeben.
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(Autor: Julia Steinbaron) Copyright © by Julia Steinbaron, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Vier Glocken
Heut klingen die Glocken, vier an der Zahl,
in diesem Jahr zum letzten mal.
Sie schaukeln und schwingen mit lautem Klang
und beenden das Jahr mit ihrem Gesang.
Majestätisch und stolz im Glockenturm
strotzen sie Sonne, Regen und Sturm.
Allzeit bereit ihr Lied zu bekunden
in frohen und manch traurigen Stunden.
Drei dürfen es spielen zur Andachtszeit,
wenn Menschenherzen für Gott sind bereit.
Freudig laden sie ein zum Gebet,
bis tief in´s Tal es hinüberweht.
Zwei erklingen an festlichen Tagen
in einem Duett, um hinauszutragen
mit Ehrfurcht, demütig Gottessegen,
der uns begleitet auf allen Wegen.
Nur eine Glocke singt traurig ein Lied
wenn eine liebe Seele verschied,
begleitet sie, zum letzten Geleit,
hinein ins Grab, das schon liegt bereit.
So hat schon jede von ihnen geläutet
zu Freude und Kummer, vom Leben bereitet.
Heut jedoch singen laut sie im Chor,
ein neues Jahr zu begrüßen, so kommt es mir vor.
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(Autor: Anette Esposito) Copyright © by Anette Esposito, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Wünsche für das neue Jahr
Es eilt die Zeit, die Jahre flieh’n,
doch Gottes Gnade bleibt
und die verfloss‘nen Jahre zieh’n
uns hin zur Ewigkeit.
Der Herr gab im vergang‘nen Jahr
uns reichlich sein Geleit,
zu jeder Stund‘ Er bei uns war,
zu helfen stets bereit.
Er will auch weiter mit uns zieh’n
auf unsrer Lebensbahn,
nur Er führt uns zum ew‘gen Ziel,
zum Vater himmelan.
Wir wünschen für das neue Jahr,
das schon im Kommen ist,
dass jeder von uns treu und wahr
lebt wie ein echter Christ.
Seid wachsam, denn wir wissen nicht
wann unser Herr erscheint.
Der Menschensohn kommt zum Gericht,
da es schon keiner meint.
Steht auf, es ist die letzte Zeit!
Steht auf, bald kommt der Herr!
O macht euch auf, übt Wachsamkeit
und folgt Ihm treu und gern!
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(Autor: Elisabeth Kasdorf) Copyright © by Elisabeth Kasdorf, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
WECHSEL
Wir wechseln die Kleider, wir wechseln das Geld,
wir wechseln aus, was uns nicht gefällt:
die Spieler, den Trainer, am liebsten die ganze Welt.
Wir wechseln und tauschen und verlieren dabei,
das, was uns hält: Alt gegen Neu.
Denn Neues ist nicht von sich aus schon gut.
Wer an Altem hängt, hat oft genug Mut.
Und doch behindert das Alte das Neue,
das Alte, das klemmt, verhindert die Reue.
So wechseln wir das Jahr und halten doch fest,
das, was wir nicht brauchen und nicht loslassen lässt:
Die Schuld und die Sorgen, den Besitz und das Geld,
die Angst vor dem Morgen und um unsere Welt.
Gott will für uns den Wechsel übernehmen,
er nimmt uns das, wofür wir uns schämen:
Unsre Schuld und Versagen im vergangenen Jahr
und alles das, was in unserem Leben schon war.
In Jesus öffnet er uns die Tür für das Neue.
Auch im neuen Jahr trägt uns seine Treue.
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(Autor: Joachim Krebs) Copyright © by Joachim Krebs, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Wie schnell ist dieses Jahr vergangen zu Psalm 89,48
Wie schnell ist dieses Jahr vergangen,
so frage ich mich voller Bangen,
denn es neigt sich sehr behände
wieder schnell zu seinem Ende.
Ich kann es nie zurückerlangen!
Hab ich in vergang’nen Stunden
stets genügend Zeit gefunden
um den Leidenden zu Nützen
und sie in ihrer Not zu stützen?
War ich den Hungernden verbunden?
Oder habe ich mich abgekehrt,
Hilfe manchmal gar verwehrt
obwohl Augen still um Hilfe flehen?
Habe ich wirklich weggesehen?
War mein Verhalten achtenswert?
Traurig sehe ich mit Unbehagen
viel Nutzloses und mein Versagen
und keine Stunde kommt zurück,
auch nicht das allerkleinste Stück!
In mir da bleibt ein großes Fragen!
Da falte ich zur Jahreswende
ganz still und leise meine Hände
und sage Christus, meinem Herrn:
Du hast mich Sünder trotzdem gern.
Du bist der Anfang und das Ende.
Ich will trotz mancherlei Versagen
mich hier nicht weiter selbst anklagen,
vielmehr ins neue Jahr nun schauen
und mich erneut dir anvertrauen.
Du wirst mich bis zum Ziele tragen.
Ja, viele Jahre sind vergangen,
doch schon lange muss ich nicht mehr Bangen.
Du trägst mich sicher, Tag und Jahr,
und bleibst für immer treu und wahr!
Durch dich werde ich heim gelangen.
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(Autor: Martin Volpert) Copyright © by Martin Volpert, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
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