Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 19.04.2024
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O Sterbliche, was macht ihr auf der Erden?

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Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Johannes 3,36 (Luther 1912)


1. O Sterbliche, was macht ihr auf der Erden?
Ihr wisset nicht, was Tod und Leben sei,
ihr liebet meist des Todes Sklaverei,
das Leben kann euch nicht zum Leben werden;
das Leben will stets euer Balsam sein:
Ihr aber sinkt stets in den Tod hinein.

2. Betrübter Stand, auf solche Weise leben,
dass man das wahre Licht für Tod erkennt!
O Menschen, denkt, wie ihr vergebens rennt;
die Eitelkeit hat euer Tun umgeben:
Ihr meinet stets, ihr krieget in rechtes Gut,
und krieget nichts als Tod für euren Mut.

3. O Sterbliche, wann wollt ihr euch besinnen?
Wann wollt ihr doch zu eurem Ursprung gehn,
in welchem ihr das Leben würdet sehn!
O, glaubet es, ihr erdet nicht gewinnen,
bis ihr euch hin zum Grund des Lebens kehrt,
allwo der Geist erlangt, was er begehrt.

4. Sonst bleibt ihr tot, auch bei dem besten Leben,
und hättet ihr den ganzen Kreis der Welt;
weil uns gewiss nichts in das Leben stellt,
als wenn wir uns dem höchsten Gut ergeben:
Dies ist das Heil für unsern Lebensgrund,
den Adams Fall bis auf den Tod verwund´t.

5. Glückselig ist, wer diesen Grund erblicket:
Denn der muss uns im Tod ein Leben sein.
Wenn alle Welt sinkt in ihr Nichts hinein,
so bleibt der Grund den Geistern eingedrücket:
Gott ist allein der Geister wahres Gut,
und selig wer in diesem Gute ruht!


(Lied, Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)