Geschwister, die sich mochten,
gerieten einst in Streit,
erbittert wurd´ gefochten,
bis man sich ganz entzweit.
Nun lagen viele Scherben,
all überall im Raum,
als Reste vom Verderben,
zerstört was das Vertrau´n
Man kehre sich den Rücken,
im Herzen nagt der Gram,
ein Friede wollt nicht glücken,
zu viel wurd´ angetan.
Man zieht getrennte Straßen,
wollt laufen nur noch weit,
das Böse liegen lassen,
tief war das Herzeleid.
Als man fing an zu Rasten,
und dachte stille nach,
sah man nur noch Lasten,
aus Zank und Ungemach.
Und Gottes leise Frage,
klopft an das Inn´re sacht,
beleucht die Seelenlage,
was habt ihr bloß gemacht.
Wie wollt ihr wieder lösen,
das Unrecht, das getan,
es war ein Stück vom bösen,
das auf euch liegt als Bann.
Vergebung kann´s beheben,
wer ist dazu bereit?
Dann gibt es neues Leben,
nach so viel Kampf und Streit.
Einer fasst ein Herz sich jetzt,
fragt bei den andern an,
hat den Mut auf Gott gesetzt,
und die Versöhnung kam.
So kam es zur Befreiung,
aus aller Sünden Bann,
behoben die Entzweiung,
der Herr hat es getan.
Die Gnade konnte strömen,
und wer vom Heile trank,
konnt Frieden mit sich nehmen,
wurd´ frei, zu Lob und Dank.
Der Böse musste weichen,
weil er sein Recht vertan,
von da ab wurd´ verheißen,
dem Frieden neue Bahn.
Die Seelen konnten klingen,
die Herzen fröhlich sein,
vor Freude konnt man singen,
der Segen konnt gedei´n.
Gnade, die man so erkannt,
musst man andern künden,
sagen, wie man Ruhe fand,
Freiheit aus den Sünden.
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