Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 28.03.2024
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Die Sonne sinket nieder

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1. Die Sonne sinket nieder,
die stille Nacht kommt wieder
und mit ihr Schlaf und Ruh.
Sie bringt uns neue Kräfte,
beschließt des Tags Geschäfte
und drückt die müden Augen zu.

2. Noch wach´ ich und erzähle
mit tiefgerührter Seele,
was Gott an mir getan.
Mit dankendem Gemüte
lobsing´ ich seiner Güte;
er hört mein frommes Loblied an.

3. Von ihm kommt jede Gabe,
das Leben, das ich habe,
die Ruhe dieser Nacht.
Er ist der Quell der Güter,
er ist mein treuer Hüter,
der, wenn ich schlummre, für mich wacht.

4. Er läßt es finster werden
und hüllt den Kreis der Erden
in stille Dunkelheit;
doch auch in dunkler Stille
wohnt Gott mit seiner Fülle
und zeigt mir seine Herrlichkeit.

5. Aus unermeßner Ferne
führt er jetzt Mond und Sterne
am Firmament herauf;
sie leuchten, ihm zur Ehre,
hoch über Erd und Meere,
und seine Hand lenkt ihren Lauf.

6. Groß, wenn der Morgen grauer,
groß, wenn der Abend tauet,
groß in der stillen Nacht,
im Sonnenschein und Sturme,
am Menschen und am Wurme,
groß zeigst du, Vater, deine Macht!

7. Voll Majestät und Stärke
stehn lauter Wunderwerke
in deiner Schöpfung da.
Wie kann ich dir´s vergelten?
Du, Gott so vieler Welten,
Warst auch mir Armem heute nah.

8. Gott, groß von Macht und Treue,
jetzt, da ich dein mich freue,
wird mir die Nacht zum Licht.
Leg´ ich die müden Glieder
in deinem Namen nieder,
so wachest du, ich sorge nicht.

9. Soll jetzt der Schlaf zum Leben
mir neue Kräfte geben,
so schlaf´ ich fröhlich ein;
soll er mein Leben enden,
so wirst du mich vollenden
und auch mein Gott im Tode sein.


(Lied, Autor: Joh. Zach. Junkheim (1729 - 1790))