Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 29.03.2024
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Bewahre mich, o Freund der Seele

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zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel...

1. Petrus 1, 4 - 5 (Luther 1912)


1. Bewahre mich, o Freund der Seele,
durch deine Macht zur Seligkeit;
hier gibt’s noch mördervolle Höhlen,
von außen Furcht, von innen Streit,
viel tausend Mängel und Gebrechen,
die Mut und Glauben können schwächen.
Gewiß ich würde noch gefällt bei so viel
Schlingen, Netz und Stricken,
damit der Feind sucht zu berücken,
wenn mich nicht Gottes Macht erhält.

2. Der Schutz steht nicht in meinen Händen
noch in der Kreaturen Macht,
zu dir, zu dir will ich mich wenden,
dein Aug und Herz hat auf mich acht.
Wie du mir nun das Heil erworben,
da du für mich am Kreuz gestorben,
so mußt du wahrlich auch allein
vor aller Macht der Höllenscharen
mich zu der Seligkeit bewahren
und mir mein Schild und Sonnen sein.

3. Mein Vater, du hast mir das Erbe
von Ewigkeit ja zubereit;
ach sorge, daß ich nicht verderbe
durch schnöde, träge Sicherheit,
was du dem Glauben beigeleget.
Wenn Feindes List und Macht sich reget,
mir das geschenkte gute Teil aus Herz
und Händen sucht zu bringen,
so laß mich wachen, beten, ringen,
ja wache selber für mein Heil!

4. Immanuel, in deine Hände
ergeb ich mich mit Leib und Seel;
mein A und O, Anfang und Ende,
du bist mein Teil, das ich erwähl;
du bist imstand, mich zu erhalten
und so in dein Macht zu walten,
daß Feindes Macht zu schanden wird.
Es muß trotz allem Grimm
und Hassen dein Schaf
dir in den Händen lassen;
du, du, Jehova, bist mein Hirt.

5. Dein Geist, der ewig bei uns bleibet,
dein Geist, der alle Dinge schafft,
dein Geist, der uns belebt und treibet,
ist unser mit der Salbungskraft.
Er ist der Mahlschatz, Pfand und Siegel,
ein starker Beistand, Schloß und Riegel,
die Wehr und Mauer, so uns schützt,
ein Quell, er auf die Dürren fließet,
den Traurigen das Lied versüßet,
und der die Schwachen unterstützt.

6. Ist Gottes Macht da zum Bewahren,
so lach der Sünd und Hölle Macht!
Du wirst zu deinem Heil erfahren,
wenn alles stürmet, blitzt und kracht,
wie Gottes Wort dich nicht betrüget,
wie seine Hand gewaltig sieget;
verzage nur an eigner Kraft!
Wirst du mit deinem Anvermögen
in Gottes Macht dich gläubig legen,
so übst du gute Ritterschaft.

7. Auf jenes Kleinod mußt du schauen,
das Kleinod deiner Seligkeit,
und hör nicht auf, ihm zu vertrauen,
der täglich dir die Hände beut;
du wirst wahrhaftig überwinden
und endlich alles, alles finden,
Gerechtigkeit und Heiligkeit,
verklärt bei Gott und Engeln wohnen,
in höchster Ehr mit Christo thronen,
voll Lob voll Licht, voll Fried und Freud.


(Lied, Autor: Johann Ludwig Konrad Allendorf (1693 - 1773))