Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 27.04.2024
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Seele, ruh in jeder Nacht

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und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Matth. 28,20b (Luther 1912)


1. Seele, ruh in jeder Nacht
still in Gottes Schoß;
was dir so viel Kummer macht,
ist dein Denken bloß.
Er sorgt ja noch, weiß ja alles,
was er tut; scheint es bös,-es ist dir gut:
O trau ihm doch!

2. Sag, erzwingst du ein Geschick,
wenn du ihm nicht traust?
Ach, weil du mit trübem Blick
wenig überschaust, so schau hinauf!
Er, dein Gott von Ewigkeit,
lenkt durch alle Himmel weit
der Dinge Lauf.

3. Arm war einst der reichste Herr,
der nur Gutes tat.
Ach nichts Eignes hatte er, keine Lagerstatt
nur für sein Haupt.
Er, des Vaters Huld gewiß,
hat sich durch die Finsternis
hinausgeglaubt.

4. Droben lebt er stark und reich,
führt die Seinen nach.
„Ich bin alle Tag bei euch!“
-Der dies ernstlich sprach,
bei dir ist er. Gottes Gnad und Kindesrecht
hat sein gläubiges Gechlecht.
Was willst du mehr?

5. Vater, dem ich, was ich bin,
in die Hände leg,
nimm den kummerhaften Sinn
aus dem Herzen weg. Ich halte dich.
Wird der Glaube wieder schwach,
läßt der Trost bald wieder nach,
so halt du mich!

6. Du, der seinen Sohn mir gab,
mache mir´s gewiß,
welchen Wert im Sohn ich hab;
mich erfülle dies
mit Zuversicht.
Wenn du diesen Trost mir reichst,
nicht von deinem Kinde weichst,
so zag ich nicht!

7. Trauen und gehorsam sein
ist der Kinder Art;
beides präg mir täglich ein.
Scheint ein Weg mir hart:
ich bleib ja Kind, greif nach deiner Vaterhand,
denk, du bist im Prüfungsstand
noch treugesinnt.

8. Mache doch nur mich recht treu
und der Hoffnung voll,
Daß ich sünd- und sorgenfrei
einst dich loben soll.
Ich eile fort, freu mich auf den Tag des Lichts;
Erdenleiden sind dann nichts.
O wär ich dort!


(Lied, Autor: Johann Gottfried Schöner (1749 - 1818)