Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 29.03.2024
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Was von außen und von innen

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Ein Psalm Davids für Jeduthun, vorzusingen....

Psalm 62 (Luther 1912)


1. Was von außen und von innen
täglich meine Seele drückt
und hält Herz, Gemüt und Sinnen
unter seiner Last gebückt,
in dem allem ist dein Wille,
Gott, der aller Unruh wehrt
und mein Herz hält in der Stille,
bis es dein Hilf erfährt.

2. Denn du bist mein Fels auf Erden,
da ich still und sicher leb;
deine Hilfe muß mir werden,
so ich mich dir übergeb.
Dein Schutz ist mein Trutz alleine
gegen Sünde, Not und Tod;
denn mein Leiden ist das deine,
weil ich dein bin, o mein Gott.

3. Auf dich harr ich, wenn das Leiden
nicht so bald zum Ende eilt;
dich und mich kann´s nimmer scheiden,
wenn´s gleich noch so lang verweilt.
Und auch dies mein gläubig Hoffen
hab ich nur allein von dir;
durch dich steht mein Herz dir offen,
daß du solches schaffst in mir.

4. Bei dir ist mein Heil und Ehre,
meine starke Zuversicht;
willst du, daß die Not sich mehre,
weiß ich doch, du läßt mich nicht.
Meint der Feind mich zu erreichen
und zu werfen unter sich,
will ich auf den Felsen weichen;
der wirft alles unter mich.

5. Liebe Leute, traut beständig
auf ihn als auf euern Hort!
Er ist Gott und heißt lebendig,
ist euch nah an jedem Ort.
Wann und wo euch Hilfe nötig,
da klopft an: er ist zu Haus,
kommt und ist zur Hilf erbötig;
schüttet euer Herz nur aus!

6. Aber wie kann´s dem gelingen,
der auf Fleisch die Hoffnung richt?
Große Leut sind samt geringen
in der Not gar ohn Gewicht.
Traut doch lieber auf den Einen,
welcher Lieb und Allmacht hat!
Daß er helfen will den Seinen,
das beweist er mit der Tat.

7. Auf dich, mein Gott, bau ich feste,
geh in aller Still hin;
denn zuletzt kommt doch das Beste,
und das End ist mein Gewinn.
Deine Allmacht hilft mir tragen,
deine Lieb versüßet mir
alles Bittre, alle Plagen;
darum bin ich still zu dir.

8. O laß, o Seele, es nur gehen,
wie es geht, und sorge nicht!
Endlich wirst du dennoch sehen,
daß Gott übt ein recht Gericht.
Jetzo ist er deine Stärke,
daß dir gar nichts schaden kann;
dort vergilt er alle Werke,
so ein jeder hat getan.

9. Breit, o Herr, doch deine Güte
über mich, nimm mich in dich,
so wird hinfort mein Gemüte
stillebleiben ewiglich.
Werde alles und in allen
gib uns, daß wir dir allein
trachten allzeit zu gefallen,
so wird alles stille sein.


(Lied, Autor: August Hermann Francke (1663 - 1727)