Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 19.04.2024
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Eines wollen, eines wissen

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1. Eines wollen, eines wissen:
Jesum, Gottes Herrlichkeit,
alles andre fliehn und missen,
heißt mit Recht Einfältigkeit.
Ist ein Herze so gestellt,
dann gefällt es nicht der Welt.

2. Dies heißt Klugheit einer Seelen,
die heißt geistlicher Verstand.
Wird ein Mensch das Beste wählen
und ausstrecken seine Hand
nach dem Lebensbaum allein:
könnte er dann weiser sein?

3. Einfalt ist es, eins erblicken,
das dem Herzen ist genug;
das, was ewig kann erquicken,,
nur verlangen, das ist klug.
Sei man vor der Welt alsdann
wie ein Tor, was liegt daran?

4. Was die Menschen Klugheit nennen,
ist oft blinder Unverstand;
was der Weltsinn heißt Gewinnen,
bringt um jenes Vaterland.
Sollte das nicht Torheit sein?
Dieses sieht die Einfalt ein.

5. Treuer Jesu, meine Liebe
sei alleine dir geweiht;
meines Seelengeistes Triebe
lasse nimmer sein zerstreut.
Eines wollen, eines sehn
heißt dem rechten Ziel nachgehn.

6. Kommt mir etwas unter Augen,
das mir wollte schädlich sein
und dem Geiste nicht sollt taugen,
das laß nicht in mich hinein,
ob es noch so glänzend wär;
halte dir mein Herze leer!

7. Wohne du in meiner Seelen
und erfülle meinen Grund.
Hab ich dich, kann mir nichts fehlen,
ob ich krank sei, ob gesund.
Jesus, Herr der Herrlichkeit,
du bist meine Seligkeit.


(Lied, Autor: Johann Michael Hahn (1758 - 1819))