| zu Psalm 118
1. Nun saget Dank und lobt den Herren,
denn groß ist seine Freundlichkeit,
und seine Gnad und Güte währen
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Du, Gottes Volk, sollst es verkünden:
Groß ist des Herrn Barmherzigkeit;
er will sich selbst mit uns verbünden
und wird uns tragen durch die Zeit.
2. Er, der da kommt in Gottes Namen,
sei hochgelobt zu jeder Zeit.
Gesegnet seid ihr allzusammen,
die ihr von Gottes Hause seid.
Nun saget Dank und lobt den Herren,
denn groß ist seine Freundlichkeit,
und seine Gnad und Güte währen
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
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(Autor: Ambrosius Lobwasser (1515 - 1573))
Nur ein Gebet zu Psalm 145,18
1. Nur ein Gebet bist Du entfernt,
nur einen glaubenden Gedanken,
dass uns des Geistes Licht durchwärmt,
die Liebe uns befreit vom Wanken.
Refrain:
Auch wenn die Welt es anders sagt,
es ist nicht schwer, zu glauben!
Auch wenn der Zweifel uns noch plagt,
und will die Kraft uns rauben,
streckst Du die Hand längst nach uns aus
und willst uns Liebe geben.
Du sagst: "Mein Kind, komm doch nach Haus!
Ich geb Dir neues Leben"!
2. Doch drängst Du Dich uns niemals auf,
und hüllt Dich dann in fernes Schweigen,
wenn unser Trotz bestimmt den Lauf,
dann wirst Du stumm und ferne bleiben.
Refrain:
3. Wenn wir den Schritt des Glaubens tun,
und Deine Hand vertrauend fassen,
lehrt uns Dein Geist, in Dir zu ruhn,
und Du wirst uns nie mehr verlassen.
Refrain:
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(Autor: Monika Mühlhaus) Copyright © by Monika Mühlhaus, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
O HERR, sei unsre Quelle! zu Psalm 36,10
1. O HERR, sei unsre Quelle
in geistlich dürrem Land,
das Licht, das uns erhelle
das Herz und den Verstand!
Sei Wind uns und der Regen,
der aufbricht Deine Saat
und Sonne, die bringt Segen,
sich uns in Liebe naht.
2. O HERR, sei gleich dem Berge,
den Keiner übersieht,
dass man fürs Gute werbe
und vor dem Bösen flieht!
Mach uns Dein Wort lebendig
und Deinen Willen klar;
die Freude uns unbändig,
den Alltag wunderbar.
3. O HERR, sei unsre Wärme,
dass Keiner von uns friert!
Sei Ruhe uns im Lärme,
die Weisheit uns gebiert!
Sei Halt uns und Verpflichtung,
für Dich hier Licht zu sein!
Im Streit da sei uns Schlichtung,
und stärk uns zum Verzeihn.
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(Autor: Monika Mühlhaus) Copyright © by Monika Mühlhaus, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
O König Jesu Christe zu Epheser 6, 10-19
1. O König Jesu Christe,
ein Fürst, Hauptmann und Held,
zu ewiglicher Friste
vom Vater auserwählt,
ein Sohn Davids geboren,
dein Reich ewig besteht,
das dir Gott hat geschworen,
durch seinen Geist geredt.
2. Dich, Herr, wir wollen bitten,
du edler Herzog wert,
nach rechter Kinder Sitten:
Send uns dein geistlich Schwert,
das schneidt zu beiden Seiten,
ich mein dein göttlich Wort,
damit wir mögen streiten
wider der Höllen Pfort.
3. Den Harnisch tu uns senden,
den du getragen hast,
umgürt uns unsre Lenden
mit deiner Wahrheit Glast;
den Panzer zu uns geben
deiner Gerechtigkeit,
den Schild des Glaubens eben,
damit uns zubereit,
4. zu kämpfen und zu fechten
nach dir ganz ritterlich
und allen deinen Knechten,
die von Anfang in dich
gehoffet und vertrauet
in aller Angst und Not,
auf dein Gnad fest gebauet
bis in zeitlichen Tod.
5. O Gott, tu uns erhalten
in diesem großen Streit;
laß die Lieb nicht erkalten
durch Ungerechtigkeit,
darin die arge Welte
überhand genommen hat.
Hilf uns behalten das Felde
durch deine große Gnad.
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(Autor: nach Leonhard Roth ( um 1500-1541))
O meine Seel, du sollst den Herren preisen zu Psalm 103
1. O meine Seel, du sollst den Herren preisen,
was in mir ist, das muß ihm Ehr erweisen,
auf, auf, mein Herz, und mache dich bereit!
Vergiss ja nicht, vergiss nicht, mein Gemüte,
was dir der Herr für wunderbare Güte
erwiesen hat die ganze Lebenszeit.
2. Denn er hat dich von Sünden losgesprochen
und denkt nicht mehr, was du bisher verbrochen,
er machet dich von Schwachheit heil und rein.
Es hat der Herr dein Leben vom Verderben erlöst,
daß du nicht ewig müssest sterben,
dein Gott will dir forthin barmherzig sein.
3. Er krönet dich mit Gnad und mildem Segen,
will deinen Mund mit reicher Fülle pflegen,
er machet dich von seinen Gütern satt,
daß du mit Lust darüber dich erfreuest
und dein Kraft gleich Adlern gar verneuest,
weil er mit Heil dich überschüttet hat.
4. Der Herr läßt Recht denselben widerfahren,
die vor bedrängt und unterdrücket waren;
er hat sein Tun dem Mose kund getan
und seine Recht Israel wissen lassen;
er ist voll Güt und will nicht immer hassen
noch ewiglich mit Grimm uns sehen an.
5. Der Herr ist fromm, barmherzig und sanftmütig,
voll Gnad und Gunst, geduldig, treu und gütig,
er handelt nicht mit uns nach unsrer Schuld,
vergilt auch nicht nach unsern schweren Sünden.
So weit die Höh des Himmels ist zu finden
hier von der Erd, so weit reicht seine Huld.
6. So weit der Grund sich scheidet von der Festen,
so weit der Ost ablieget von dem Westen,
so weit läßt er die Sünden von uns sein.
Sein Gnadenblick muß über die stets walten,
die ihn mit Furcht für ihren Helfer halten,
und rettet sie aus ihrer Not und Pein.
7. Wie unter uns ein Vaterherz Erbarmen
mit Kindern hat, so tut der Herr uns Armen,
es stehet Gott den Frommen kräftig bei.
Er kennet ja uns dürftigen Erdentöpfe ,
ihm ist bewußt, daß dieses sein Geschöpfe
ein leichter Staub und schwaches Werkzeug sei.
8. Ein Mensch muß stets des Lebens End erwarten,
er ist wie Gras, wie eine Blum im Garten,
die sich sehr schön und lieblich lässet an:
wenn aber nur der Wind darüber fähret,
ist ihre Zier hinweg und so verzehret,
daß man die Stätt auch nicht mehr finden kann.
9. Des Herren Gnad ist aber überschwenglich,
währt für und für und bleibet unvergänglich;
auf Kindeskind wird seine Güt gebracht bei denen,
die den Gottesbund stets üben und
sein Befehl von ganzem Herzen lieben
und sein Gebot zu halten sind bedacht.
10. Es ist sein Stuhl im Himmel zubereitet,
sein Herrschaft ist um diese Welt gebreitet,
sein Reich und Thron umschließt den Erdenkreis.
Ihr Engel lobt, lobt ihn, ihr starken Helden,
die ihr sein Tun und Willen an müßt melden,
lobt unsern Gott und sagt ihm Ruhm und Preis.
11. Lobt unsern Gott, ihr alle seine Scharen,
die ihr ihm dient und hin und her
müßt fahren auf sein Geheiß;
lobt ihn an jedem Ort, an dem er herrscht;
lobt ihn, ihr seine Werke, rühmt seine Kraft,
rühmt seiner allmacht Stärke; lob ihn,
mein Herz, o lob ihn fort und fort.
12. Gott Vater, Sohn und Geist, sei stets gepriesen
für alle Güt, die du an mir erwiesen
von Kindheit an bis jetzt auf diese Zeit.
Herr, steh mir bei, laß deine Gnad sich mehren,
so will ich drum dir danken und dich ehren
auf Erden hier und dort in Ewigkeit.
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(Autor: Johann Franck (1618 - 1677))
Offenbarung zu Offenbarung 21,1-9
Gott ließ Johannes Zukunft sehen,
er sah was kein anderes Auge je erschaut.
Er sah die alte Erde gehen
und eine neue ward gebaut.
Den Menschensohn hat er gesehen,
sein Haupt wie Schnee und Füße wie das goldene Erz.
Zwischen sieben Leuchtern sah er ihn stehen,
sein Haupt gerichtet himmelwärts.
Dann fiel er nieder vor dem Herrn,
der zu ihm sprach in vielen Zeichen,
Was bald geschähe, nah und fern:
Ein Weltendrama ohnegleichen!
An sieben Gemeinden sollt er schreiben
und sie mahnen an die letzte Zeit,
dass sie im Herrn treu sollten bleiben
das Ende der Welt sei nicht mehr weit.
Er sah den Allherrscher auf dem Throne,
der in alle Ewigkeiten lebt.
Ein Strahlenkranz ist seine Krone,
die Kreatur vor seiner Macht erbebt.
Er sah das Buch mit sieben Siegeln,
wer ist so würdig hineinzusehen?
Es konnte keiner sie entriegeln
und weinend blieb Johannes stehen.
Nur das geschachtet Lamm konnte sie lösen,
für Gott losgekauft mit seinem Blut.
Das offene Buch zeigt erst die Macht des Bösen,
des Teufels List, des Satans grausam Wut!
Die Welt wird heimgesucht von Plagen,
wie weiland in Ägypten schon der Pharao
Und auch das treue Gottesvolk wird klagen
und es wird rufen: Gott wo bist du? Wo?
Doch hat das Leiden einst ein Ende,
der auferstandene Herr kommt wieder.
Gewaltig wirkt er die Weltenwende
und alle Kreatur fällt nieder.
Der Satan muss hinunter, wird besiegt
Gott ist gerecht, er wird die Menschheit richten,
bis alles ihm zu Füßen liegt
und alle Zwietracht wird er schlichten.
Auf dass der Tod endgültig abgetan werde,
kommt er in Herrlichkeit herbei.
In einem neuen Himmel und einer neuen Erde,
wird Gottes Volk auf ewig frei.
Lasst uns Gott danken für diese Hoffnungszeichen,
lasst uns getrost in seiner Obhut gehen.
Wir sind gewiss, wir werden einst das Ziel erreichen,
anbetend dann vor seinem Throne stehen.
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(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Petrus und Herodes zu Apostelgeschichte 12,1-24
Stolz sitzt Herodes auf dem Thron.
In einem selbstbewussten Ton
befiehlt er und ist doch bestrebt,
dass jedermann ihn ehrt und liebt.
Er ist nicht königlich gesinnt
und fragt nicht, was dem Volke dient,
was ihm zum Heil und Nutzen wäre.
Er sucht nur Menschengunst und Ehre.
Nie hat er für das Volk gelebt,
fragt nur: „Wie mach ich mich beliebt?“
So wird er ihm gern das gewähren,
was nied're Wünsche stets begehren.
Das Volk dankt ihm mit Schmeichelstimmen.
Nur hier und da kann man vernehmen,
dass einer einen Einspruch wagt
und tapfer „nein“ statt „bravo“ sagt.
Und unter denen, die nicht schmeicheln,
sind auch die Christen, die nicht heucheln.
Gefälschtes nennen sie nicht echt.
Das ist dem König gar nicht recht.
Drum quält er Christen hier und dort,
tötet Jakobus mit dem Schwert
und wartet, ob das Volk ihm wehrt.
Doch niemand kommt, der sich beschwert.
Er sieht, dass es dem Volk gefällt.
So fährt er ruhig fort und stellt
auch Petrus vors Gericht und lässt
ihn streng bewachen bis zum Fest.
Danach will er den Mann vorstellen,
will öffentlich das Urteil fällen,
das er sich wünscht und auch die Masse
betrogner Menschen auf der Straße.
Hat denn das Volk gar nicht bereut,
dass es doch erst vor kurzer Zeit
um Ostern einen Mann getötet,
der noch am Kreuz für es gebetet?
Doch Petrus wird es nie vergessen,
wie er in Hannas Hof gesessen
und seinen Freund verleugnet hat,
der so viel Gutes an ihm tat.
Es war ja zu der gleichen Zeit –
vor Ostern – als er tief bereut' –
Wie schmerzlich musste er erkennen,
dass wir uns selbst nicht trauen können.
Stolz kann nun Petrus nicht mehr sein.
Er traut und glaubt nur dem allein,
der göttlich zuverlässig ist,
dem treusten Freunde Jesus Christ.
Der wird ihn treu auch jetzt bewachen.
Er sieht ihn in Herodes Rachen
und kann ihn jederzeit befrei'n,
sollt es in seinem Plane sein.
Doch – hat er ihm nicht prophezeit,
dass einmal seine Lebenszeit
in einer Weise enden soll,
wie es Herodes heute will?
Zwar ist er noch nicht alt geworden,
man braucht ihn noch an vielen Orten.
Er darf des Herrn Gemeinde pflegen.
Als Vorbild ist er ihr ein Segen.
Gern möchte Petrus weiter wirken,
er soll ja seine Brüder stärken.
„Doch bei dem Herrn sein, wäre fein“,
denkt Petrus noch und schläft fest ein.
Die Freunde beten unterdessen.
Viel haben sie erlebt und wissen,
Gott kann auch diesesmal erhören,
kann Petrus aus dem Kerker führen.
Gern hätten sie ihn noch als Lehrer.
Er war für sie ein echter Führer.
Doch manche denken auch daran,
dass Gott ihn zu sich nehmen kann.
So bitten sie: „Ist dies dein Wille,
dann mache Petrus froh und stille.“
Der schläft jetzt zwischen zwei Soldaten.
Die können nur dem Leibe schaden.
Gefesselt ist er mit zwei Ketten.
Die Freunde aber wachen – beten.-
Und plötzlich ist der Kerker licht,
doch Petrus schläft und merkt es nicht.
Der Bote Gottes muss ihn wecken.
Da – Petrus kann sich wieder recken –,
die Ketten fallen von den Händen.
Der Engel will nicht Zeit verschwenden:
„Steh auf, und zieh dich an, ganz schnell!“
Er zieht sich an nach dem Befehl.
Er gürtet sich, zieht Schuhe an, –
fein, dass er sich bewegen kann!
Die Ketten hemmen ihn nicht mehr!
„Jetzt noch den Mantel, folge mir!“
Er folgt dem Engel durch die Wachen.
Ist's Wirklichkeit? Er kann's nicht sagen.
Er folgt ihm durch die erste Hut,
auch bei der zweiten geht es gut.
Ein Hindernis steht noch bevor –
schon öffnet sich das schwere Tor
zur Stadt. Sie gehn entlang den Straßen.
Doch Petrus kann noch gar nichts fassen –
da muss der Bote Gottes gehen.
Und so bleibt Petrus einmal stehen.
Jetzt erst kann er sich recht besinnen.
Er konnte der Gefahr entrinnen!
Ein Engel führte ihn heraus.
Bald steht er vor Marias Haus,
wo seine Freunde für ihn beten.
Er hört sonst nichts als leises Reden.
Er klopft. Magd Rhode kommt ans Tor
und horcht –. Wie, Petrus steht davor?
Anstatt ihn schnellstens einzulassen,
läuft Rhode fort, sie kann's nicht fassen,
dass Petrus wieder frei sein soll.
Sie ruft erregt und freudevoll:
„Denkt, Petrus steht da vor der Tür!“
Sie aber sagen: „Du bist irr!“
Man rätselt und fragt allerlei,
doch sie beteuert, dass er‘s sei:
„Er ist es wirklich, glaubt es mir.
Hört, er klopft wieder an die Tür!“
Da endlich lassen sie ihn ein.
Kann denn die Freude größer sein?
Petrus winkt ab, sie sollen schweigen;
er kann sich ja nur heimlich zeigen.
Dann lässt er alle Brüder grüßen,
dass sie um seine Rettung wissen.
Es ist noch Nacht. Petrus muss scheiden.
Wo geht er hin? Gott wird ihn leiten. –
Noch viele Jahre darf er wirken,
darf die Geschwister weiter stärken.
Und manchen Brief kann er noch schreiben.
Wie lang wird er bei ihnen bleiben?
Und eines Tages ist's so weit.
Petrus ist wieder gern bereit,
sein Leben für den Herrn zu lassen,
der für ihn litt. Von Gott verlassen
starb ja sein Herr, den er betrübte,
der ihn jedoch treu weiter liebte.
Kurz sind die Leiden dieser Zeit
im Blick auf jene Herrlichkeit,
die einmal offenbar soll werden
nach all dem Kummer hier auf Erden.
(nach Apostelgeschichte 12,1-24)
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(Autor: Toni Jung (1918 – 2014)) Copyright © by Toni Jung (1918 – 2014), www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Pharisäer und Zöllner zu Lukas 18,9-14
Zwei Menschen gingen zum Tempel hin,
zu Gott zu beten war in ihrem Sinn.
Es sollte sich zeigen an diesem Ort,
ob ernst sie Ihn nahmen und Sein Wort.
Der eine fing an mit seinem Gebet
voll Stolz, dass er über dem anderen steht:
„Gut, dass ich nicht bin, wie der da drüben,
viel besser, der wäre weggeblieben!
Dass der mit so viel Schlechtigkeit
sich traut zu kommen zur Herrlichkeit.
Was bin ich dagegen ein guter Mann?
Nähm’ er doch mich als Beispiel an!“
Der and’re stand da, tief gesenkt war sein Haupt,
hat nur an die Gnade Gottes geglaubt,
sah sich als Sünder vor dem heiligen Gott,
er betet im Tempel in seiner Not:
„Ich bitte Dich, Gott, sei doch gnädig zu mir,
vergib meine Schuld, ich bekenne sie Dir
und hab Erbarmen, steh mir bitte bei,
ich danke Dir, Herr, nur Du machst mich frei!“
Jesus ist gnädig, zur Vergebung bereit,
wenn ein Sünder die Schuld bekennt und bereut.
Er will, dass wir keine Heuchler sind,
sondern Ihn suchen so wie ein Kind.
Gott hat den Ehrlichen angenommen,
der wird sogar in den Himmel kommen.
Der and’re war stolz und selbstgerecht,
das ist scheinheilig, vor Gott sehr schlecht.
Wenn du fromme Worte von dir gibst,
Gott und den Nächsten gar nicht liebst,
dann sagt Gottes Wort, dass du bist ein Narr,
denn Gott sieht ins Herz, Ihm ist’s offenbar.
Er weiß, was du denkst, bevor du’s gesagt,
Er hat die Antwort, bevor du gefragt.
Er schuf dich, Er kennt dein wahres Sein,
Er macht dich echt, wahrhaftig und rein.
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(Autor: Brunhilde Rusch) Copyright © by Brunhilde Rusch, www.christliche-gedichte.de
Preist den HERRN! zu Psalm 107
1. Preist den HERRN in Seiner großen Güte,
weil nur Er uns rettet!
Dass Er uns vor Finsternis behüte,
und in Liebe bettet.
2. Preist den HERRN, Der uns Erbarmen zeigte,
für die große Gnade!
Weil Er Sich in Christus zu uns neigte,
und erstand vom Grabe.
3. Preist den HERRN für Wasser in der Wüste,
Der das Heil errichtet!
Weil Er Selbst für unsre Sünden büßte,
Gottes Zorn geschlichtet!
4. Preist den HERRN! Nur Er schenkt uns den Frieden,
dass wir nicht mehr dürsten.
Lasst uns Jesus, unsern Heiland lieben!
Sieg dem Friedefürsten!
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(Autor: Monika Mühlhaus) Copyright © by Monika Mühlhaus, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Psalm 1 zu Psalm 1
Reich gesegnet ist ein jedermann,
welcher zu den Spöttern spricht: "Ich kann
keine Gemeinschaft mit Euch pflegen,
denn Ihr seid auf verkehrten Wegen!
Ich mach nicht mit bei sündigen Sachen,
die Gott gar keine Freude machen!
Gott lästern ist mir sehr zuwider,
nein, zu Euch komme ich nicht wieder!"
Wohl dem, der Gottes Wort lieben tut,
und hierbei auch nicht nur einfach ruht,
sondern darüber sinnt Tag und Nacht,
ja, der hat ein sehr gutes Werk vollbracht!
Solch einer erlebt auch Gottes Kraft,
und was dann Gott durch ihn alles schafft!
Er sieht dann, dass trotz mancher Plagen,
die Werke reiche Früchte tragen.
Es verwelken weder Frucht noch Blätter,
unabhängig ist er auch vom Wetter,
denn er erhält Lebenswasser wie ein Baum
der neben dem Flusse hat seinen Raum.
Doch wenn der Sünder nicht noch bereut,
ist er bald wie Spreu vom Wind verstreut.
Auch müssen sie Sündenfolgen tragen,
manch einem geht es gar an den Kragen.
Auch besteht keiner von den Schlechten,
in einer Gemeinde mit Gerechten.
Denn Gott weiß wo der Gerechte steht -
jedoch der Gottlosen Weg vergeht!
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(Autor: Rainer Jetzschmann) Copyright © by Rainer Jetzschmann, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Psalm 1 zu Psalm 1
Glückselig ist ein solcher Mann zu nennen,
der nicht im Kreis der Spötter sitzt,
gottlosen Rat will er nicht einmal kennen,
den Weg der Sünder er niemals betritt.
Der Freude hat am Wort des Herren,
in Seinem Buche forschet Tag und Nacht.
Es stetig hält in großen Ehren,
in Herz und Sinn und Tat es hat.
Der gleicht dem Baum an frischen Quellen,
zur rechten Zeit die Frucht er bringt.
Des Lebensblätter nicht verwelken
und all sein Tun ihm recht gelingt.
Wer los von Gott, geht auf ganz andren Wegen,
kennt die Gemeinde der Gerechten nicht.
Wird wie die Spreu im Wind verwehen,
kann nicht bestehn vor Gottes Angesicht.
Den Frommen aber leuchtet Gottes Segen,
Gott ist besorgt um ihren Werdegang.
Sein Geist geleitet sie durchs Leben,
den Sündern aber droht der Untergang.
So sehn zwei Wege wir in dieser Welt:
Der eine in den Abgrund führt die Sünder,
der andere bringt Heilige ins Himmelszelt –
das sind des Herrn erlöste Gottes-Kinder.
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(Autor: Johannes Pelnasch) Copyright © by Johannes Pelnasch, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Psalm 115 zu Psalm 115
Halleluja, preist den Herren,
lasst uns Seine Werke ehren.
Seinem Namen nur sei aller Ruhm
in Israel und auch im Heidentum.
Nicht uns, o Ewiger, obwohl wir Dein –
der Ruhm soll Deinem Namen sein;
weil er der höchste aller Namen ist
und Du zur Rechten Gottes bist –
weil Dir sich einmal alle Kniee beugen,
und alle Zungen werden es bezeugen,
dass Du der Herr bist, Gott zur Ehre,
damit des Vaters Herrlichkeit sich mehre!
Denn voller Gnade bist Du, Lieb und Treue,
damit Dein Volk sich Deiner freue
und alle Heiden es erkennen:
Groß ist nur u n s e r Gott zu nennen!
Der Seinen Willen tut im ganzen All,
dass auch die Heiden lernen überall:
JaHWeH allein nur hat das Leben,
das Götzenbilder niemals können geben.
Sie sind doch nur von Menschen ausgedacht,
aus totem Gold und Silber, von Menschenhand gemacht.
Sie können Augen, Mund und Nase nicht bewegen
und Hand und Füße können sie nicht regen.
Mit ihren Ohren können sie nicht hören,
warum nur können sie Menschen betören?
Weil diese von Natur aus sündig, blind und taub,
und leicht zu haben sind, Satan zum Raub.
*****
Du aber, Israel, vertrau auf JaHWeH´s Namen,
Er ist dein Schutz und Hilfe, Amen!
Haus Aarons, vertrau auf JaHWeH´s Namen,
Er ist dein Schutz und Hilfe, Amen!
Die ihr JaHWeH fürchtet, vertraut Seinem Namen,
euer Schutz und Hilfe ist Er, Amen!
JaHWeH hat unser gedacht, darum segnet Er,
Israel und das Haus Aaron´s segnet Er sehr.
Er segnet alle, die gottesfürchtig sind,
ob im Alter stehend oder noch ein Kind.
Ja, der Ewige möge euch segnen,
euch und euren Kindern stets segnend begegnen.
JaHWeH hat Seinen Segen auf euch gelegt –
JaHWeH ist der Name, der Himmel und Erde trägt.
Aller Himmel Himmel können JaHWeH nicht fassen,
und doch hat Er dem Menschen die Erde gelassen.
Nicht die Toten werden Ihm Lob bereiten,
nicht die, die in die Schattenwelt gleiten.
Wir aber, die leben, werden den Ewigen loben,
hier auf Erden und in Ewigkeit droben.
Gott ist für uns da,
Hallelu JaH!
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(Autor: Johannes Pelnasch) Copyright © by Johannes Pelnasch, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Psalm 133 zu Psalm 133
David will mit diesen Bildern
den Segen der Gemeinschaft schildern,
und wünscht mit diesem Wallfahrtslied,
dass einer auf den andern sieht.
Wenn Eintracht schwingt und Harmonie
und Bruderliebe wird zur Melodie,
dann hat der Herr Sein Ziel erreicht
mit Seiner Liebe, der sonst gar nichts gleicht.
Dann kann der Segen Gottes sich ergießen
und wie das Salböl Aaron´s fließen,
vom Haupte her in alle Glieder,
vom Bart zum Saum des Kleides nieder.
Ja, wie der Tau des Hermon alles tränkt
und sich auf Zion´s Berge senkt,
so wird der Herr den Segen lenken –
den Seinen ew´ges Leben schenken.
*****
Wenn Eintracht schwingt und Harmonie
und Bruderliebe wird zur Melodie,
dann hat der Herr Sein Ziel erreicht
mit Seiner Liebe, der sonst gar nichts gleicht.
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(Autor: Johannes Pelnasch) Copyright © by Johannes Pelnasch, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Psalm 23 zu Psalm 23
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Gott, der Herr ist alleine mein wahrer Hirt,
er versorgt mich gut, dass mir nichts mangeln wird.
Er weidet mich auf großen, grünen Wiesen
und führt mich hin, wo frische Wasser fließen.
Er erquicket mich immer wieder aufs neue,
und führt mich recht allezeit in großer Treue.
Und ob auch mein Weg führt durch schwere Zeiten,
so fürcht ich mich nicht, denn er wird mich leiten.
Seine Allmacht wird mich immer begleiten,
selbst Feinde sehn neidvoll sein köstliches Leiten.
Er salbet und erhöhet mich sogar schon hier,
seine Güte und Barmherzigkeit folgen mir.
Der Herr ist allzeit voll großem Erbarmen,
bei ihm darf ich bleiben, Halleluja - Amen!
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(Autor: Rainer Jetzschmann) Copyright © by Rainer Jetzschmann, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Psalm 53 zu Psalm 53
David sagt in dem Gedicht:
Gottlos sein, das lohnt sich nicht.
Nur ein Narr kann Gott nicht glauben
und meinen, er kann straflos rauben –
kann verderbt und gräulich handeln
und ohne Gott durchs Leben wandeln.
Doch gibt es derlei Narren viel,
die haben nicht mal Mitgefühl.
Sie tun nichts Gutes, sind verdorben
und haben unrecht Gut erworben.
Ob Gott staunt, sieht Er vom Himmel
die Zahl der Bösen – ihr Gewimmel?
Als Er geduldig auf die Frevler schaute,
während Noah seine Arche baute.
Auch bei Sodom, dieser Stadt – entartet,
hat Gott geduldig zugewartet,
bis Lot sie endlich hat verlassen,
und Feuer alle Sünder fraßen.
Nein! Einsicht ist nicht bei den Bösen,
so muss Gott Selbst Sein Volk erlösen.
Mit Angst hat alle Feinde Er geschlagen,
bis machtlos sie am Boden lagen.
So groß auch war der Übeltäter Zahl,
es traf sie Gottes Schrecken allzumal.
Ach, käme doch von Zion Rettung her,
es würde Israel sich freuen, Jakob jubeln sehr.
Wenn Gott wird Seines Volkes Schicksal wenden,
wird alle Feindschaft schnell vergehn und enden.
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(Autor: Johannes Pelnasch) Copyright © by Johannes Pelnasch, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Psalm 65 zu Psalm 65
„Höre meine Stimme, o Gott, wenn ich klage,
behüte Du mein Leben vor des Feindes Plage.“
So durfte David den vorigen Psalm beginnen,
hier nun will er uns für den Lobpreis gewinnen –
für ein Gotteslob, das aus der Stille kommt,
wie´s Gottesfürchtigen und Heil´gen frommt:
*****
Vor Dir gilt Stille schon als Lobgesang,
weil sich dabei der Mensch in Dich versenken kann,
und in der Stille des Gebetes dann
schon mancher Treue-Schwur begann.
Du bist ein Hörer des Gebets,
wo sollt´ ich hin mit meinen Sünden?
Wenn ich´s bekenne, hörst Du stets,
das will ich allem Fleisch verkünden,
so dass das, was ich darf empfinden,
all denen wird zuteil als Seligkeit,
die Du erwählt und die Dich finden
und deren Geist gesättigt wird
von Deiner Herrlichkeit.
*****
Du bist unseres Heiles Gott,
der da antwortet in Gerechtigkeit –
bist Zuversicht für aller Menschen Not,
ja selbst der fernsten Meere weit.
Berge hast Du gegründet in Deiner Kraft
und Macht ist der Gurt Deiner Hüften.
Prächtige Wunderzeichen hast Du geschafft
auf der Erde, in Meeren und Lüften.
Du stillst das Brausen der Völker-Meere
und steuerst die Kriege der Nationen,
dass Furcht befällt der Menschen Heere
und Könige stürzen von ihren Thronen.
Die Menschen fürchten Deine Wunderzeichen –
ja, alle Bewohner der Enden der Erde –
wenn Deine Gerichte die Länder erreichen,
und Feuer, Wasser und Sturm sie verheerte.
*****
Und dennoch jauchzt die Schöpfung Dir zu,
und gönnt sich von Osten bis Westen nicht Ruh.
Du tränkst das Land mit erfrischendem Regen
und machst es reich an ergötzendem Segen.
Lebenswasser lässt Du reichlich fließen,
schenkst reiche Ernte auf Feldern und Wiesen.
Die Furchen tränkst Du und feuchtest die Schollen –
willst, dass Korn und Most in die Speicher sollen.
Mit Deiner Güte krönst Du den Jahreslauf
und grünende Auen zeigen Segens-Spuren auf,
so dass die Hügel erbebend sich freuen
und die Täler in Korn sich hüllen von neuem.
Mensch und Natur jauchzt und singt Dir zu –
genießt voll Freude die große „Sabbat-Ruh“. *
* Hebr. 4,9
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(Autor: Johannes Pelnasch) Copyright © by Johannes Pelnasch, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Relativitätslehre zu Lukas 18, 10-14
Ein Zollbeamter, sehr diskret,
zum Beten in den Tempel geht.
Zur gleichen Zeit, am gleichen Ort,
bewegt ein zweiter Mann sich dort:
Ein Pharisä'r mit stolzem Schritt
dem Tempelbau entgegentritt.
Hoch trägt die Nase er erhoben,
nein, nicht um Gott, um sich zu loben.
So wandelt er durchs Heiligtum;
vor Ehrfurcht bleibt ein jeder stumm.
Er baut sich auf in erster Front
und säuselt hold und sehr gekonnt,
und voller Selbstgerechtigkeit
zeigt auf der andern Schlechtigkeit.
„Oh, Herr, mein Gott, ich danke dir,
dass ich nicht bin wie andre hier,
nicht so verdorben und verkommen -
vielleicht der Priester ausgenommen -
wie Diebe, Räuber, Ungerechte,
Verbrecher, Mörder, andre Schlechte,
auch Ehebrecher, Übeltäter,
Betrüger, Lügner und Verräter.
Pro Woche zweimal, wie man soll,
da faste ich - ist das nicht toll!
Und zehn Prozent, von dem was mein,
das opfre ich - stolz kannst du sein!
Ich bete ständig ohne Rast -
oh Herr, wie gut, dass du mich hast!“
Noch lange ist die Litanei
von Eigenlob und Prahlerei.
Er nimmt den Zöllner zum Exempel,
der ganz weit hinten in dem Tempel,
von Schuld und Reue schwer geplagt,
nicht mal sein Haupt zu heben wagt.
Egal, mit wem man sich vergleicht,
ein Wohlgefühl man stets erreicht
von Ehre und Zufriedenheit,
getüncht mit Selbstgerechtigkeit.
So sonnt man sich, ganz ungemein,
im Flutlicht seines Heil'genschein.
Wie schon geahnt, liegt man hier schief,
denn Gutsein ist nur relativ.
Wenn's nur drum ging, jemand zu finden,
der mehr als ich verstrickt in Sünden,
wär' es nicht schwer, das leuchtet ein,
vor Gott, dem Herrn, gerecht zu sein.
Vergleichsmodell jedoch nun ist
kein Räuber, sondern Jesus Christ,
der voller Liebe und Geduld
gelebt hat - gänzlich ohne Schuld.
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(Autor: Hans Elwert ) Copyright © by Hans Elwert , www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Sauerteig zu 1. Korinther 5,6-7
Refrain:
Fegt den alten Sauerteig hinaus,
reinigt Euer ganzes Leben!
Trennt Euch doch von dem,
was Gott ein Graus,
Fülle will der HERR uns geben!
1. Heilig ist Er, unser Gott.
Ja, Er hasst die Sünden,
denn sie bringen uns in Not,
lassen uns erblinden.
Liebend hat Er uns bestimmt
reines heilges Leben,
und damit uns dies gelingt,
|:fließt zu uns Sein Segen.:|
Refrain:
2. Welch ein Tausch ist's, opfern wir,
was uns jetzt noch bindet,
und bekommen dafür hier,
was in Christus gründet!
AIles, was den HERRN nicht meint,
wird uns hier belasten,
was uns unverzichtbar scheint,
|:zwingt uns oft zum Rasten.:|
Refrain:
3. Opfern wir auf dem Altar,
geben wir das Beste,
dann wird Sein Reich für uns wahr,
sind wir nicht nur Gäste.
Denn als Kinder Gottes sind
wir auch Seine Erben,
Geist und Leben nur gewinnt,
|:wer der Welt wird sterben.:|
Refrain:
4. Und so wie das Weizenkorn
muss zuerst vergehen,
erst, wenn unser ,,Ich" verlor'n,
werden wir Ihn sehen.
Neu als Glied an Seinem Leib
will Er uns gebrauchen.
Fülle, Liebe, frei von Neid,
|:wird Er uns einhauchen.:|
Refrain:
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(Autor: Monika Mühlhaus) Copyright © by Monika Mühlhaus, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Schaff in mir, Gott, ein reines Herz zu Psalm 51, 12-14
1. Schaff in mir, Gott ein reines Herz,
mein Herz ist ganz verderbet;
es fühlet von der Sünde Schmerz,
sie ihm ist angeerbet
und die es noch tut ohne Scheu.
Ach mache, daß es wieder sei,
wie du es erst erschaffen.
2. Gib mir auch einen neuen Geist,
der wie du sei gesinnet,
der stets dir anhang allermeist
und was du willst, beginnet.
Gib, daß er hasse Fleisch und Blut,
und Glauben übe in Demut,
Zucht, Sanftmut, Hoffnung, Liebe.
3. Verwirf von deinem Angesicht,
ob ich es gleich verdienet,
mich, allerliebster Vater, nicht,
weil Jesus dich versühnet;
laß nimmer, nimmer, nimmermehr
mich dein Kind also fallen sehr,
daß du es von dir würfest.
4. Den heiligen Geist nimm nicht von mir,
den bösen Geist vertreibe,
damit er mich nicht nehme dir,
und ich stets dein verbleibe;
beherrschet mein Herz,
Sinn und Mut der heilge Geist,
so ist es gut im Leben und im Sterben.
5. Mit deiner Hilfe tröste mich,
hilf und vergib die Sünden;
wenn meine Seele suchet dich,
so laß dich von ihr finden
und dein Verdienst, Herr Jesu Christ,
darinnen Trost und Hilfe ist
trotz Sünde, Tod und Teufel.
6. Dein freudger Geist erhalt
mich doch mit seinem Freudenöle,
damit nicht das Verzweiflungsjoch
verderbe meine Seele.
Sei meine Freude du allein,
ach laß mich deine Freude sein
und führe mich zur Freude.
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(Autor: Ludämilie Gräfin von Schwarzburg - Rudolstadt (1640-1672)
Schaffet, schaffet, Menschenkinder schaffet zu Philipper 2, 12
1. Schaffet, schaffet, Menschenkinder,
schaffet eure Seligkeit,
bauet nicht, wie fremde Sünder,
nur auf gegenwärtige Zeit,
sondern schauet über euch,
ringet nach dem Himmelreich
und bemühet euch auf Erden,
wie ihr möget selig werden.
2. Daß nun dieses mög geschehen,
müßt ihr nicht nach Fleisch und Blut
und nach dessen Neigung gehen,
sondern was Gott will und tut,
das muß ewig und allein
eures Lebens Richtschnur sein,
es mag Fleisch und Blut
in allen übel oder wohl gefallen.
3. Ihr habt Ursach zu bekennen,
daß in euch noch Sünde steckt,
daß ihr Fleisch vom Fleisch zu nennen,
daß euch lauter Elend deckt,
und daß Gottes Gnadenkraft
nur allein das Gute schafft,
ja daß außer seiner Gnade
in euch nichts denn Seelenschade.
4. Selig, wer im Glauben kämpfet,
selig, wer im Kampf besteht
und die Sünde in sich dämpfet,
selig, wer die Welt verschmäht.
Unter Christi Kreuzesschmach
jaget man dem Frieden nach,
wer den Himmel will ererben,
muß zuvor mit Christo sterben.
5. Werdet ihr nicht treulich ringen,
sondern träg und lässig sein,
eure Neigung zu bezwingen,
so bricht eure Hoffnung ein.
Ohne tapfern Streit und Krieg
folget niemals rechter Sieg,
wahren Siegern wird die Krone
nur zum beigelegten Lohne.
6. Mit der Welt sich lustig machen
hat bei Christen keine Statt,
fleischlich reden, tun und lachen
schwächt den Geist und macht ihn matt.
Ach bei Christi Kreuzesfahn
geht es wahrlich niemals an,
daß man noch mit frechem Herzen
sicher wolle tun und scherzen.
7. Furcht muß man vor Gott stets tragen,
denn er kann mit Leib und Seel
uns zur Hölle niederschlagen,
er ist´s , der des Geistes Öl
und nach dem es ihm beliebt
Wollen und Vollbringen gibt.
O so laßt uns zu ihm gehen,
ihn um Gnade anzuflehen.
8. Und dann schlagt die Sündenglieder,
welche Adam in euch regt,
in den Kreuzestod danieder,
bis ihm seine Macht gelegt.
Hauet Händ und Füße ab,
was euch ärgert, senkt ins Grab
und denkt oftmals an die Worte:
Dringet durch die enge Pforte!
9. Zittern will ich vor der Sünde
und dabei auf Jesum sehn,
bis ich seinen Beistand finde,
in der Gnade zu bestehn.
Ach mein Heiland, geh doch
nicht mit mir Armen ins Gericht,
gib mir deines Geistes Waffen,
meine Seligkeit zu schaffen.
10. Amen, es geschehe, Amen!
Gott versiegle dies in mir,
daß ich so in Jesu Namen
meinen Glaubenskampf vollführ.
Er, er gebe Kraft und Stärk
und regiere selbst das Werk,
daß ich wache, bete, ringe
und also zum Himmel dringe.
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(Autor: Ludwig Andreas Gotter (1661 – 1735))
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