| zu Psalm 104, 1-35
1. Herr, Dir ist niemand zu vergleichen!
Kein Lob kann Deine Größe erreichen,
kein noch so feuriger Verstand.
Pracht, Majestät und Ruhm umgeben
Dich, aller Wesen Quell und Leben;
Licht ist Dein strahlenvoll Gewand.
In hohen, unermess´nen Fernen,
wohin kein sterblich Auge schaut,
hast Du weit über allen Sternen,
Dir Deinen höchsten Sitz erbaut.
2. Wie bist Du, wenn Du Gott der Götter,
herabfährst, wenn Du in dem Wetter
einhergehst, uns so fürchterlich!
Du kommst und Wolken sind Dein Wagen;
Dein Wagen donnert, willig tragen
die Fittige des Sturmes Dich.
Die Engel stiegen gleich den Winden,
vor Dir voran Herr Zebaoth!
Wie Flammen die sich schnell entzünden,
Sind Deiner Allmacht Diener, Gott!
3. Als Du allmächtig sprachst: es werde!
Da gründetest Du fest die Erde;
vor Alters war die Tief´ ihr Kleid.
Auf allen Bergen stunden Wasser;
Du schaltst sie, da entfloh die Wasser,
durch Deines Donners Kraft zerstreut.
Der Berge Gipfel, Herr, erschienen,
erhoben durch Dein mächtig Wort;
die Täler sanken unter ihnen
an den für sie bestimmten Ort.
4. Nun steht der Wasser Wut umdämmet,
dass sie durch Deinen Arm gehemmet,
die Erde nicht verwüsten kann.
Du sprichst, und dem Gebirg entquellen
die Brunnen, werden Bäch´ und schwellen
zu Strömen und zu Seen an;
aus ihnen schöpft das Volk der Felder
Erquickung, dass sein Durst sich stillt;
auch rieseln Wasser durch die Wälder,
erfrischen und erfreu das Wild.
5. Viel schattenvolle Bäume grünen
an Deinen Wassern und aus ihnen
ertönt der Vögel Freudenklang;
in ihrer Zweige Schutz verborgen,
frohlocken Dir jeden Morgen,
tönt Dir des Abends ihr Gesang.
Mit Deinem Taue wird jeder steile Berg erquickt;
auch grünen fröhlich Feld und Aue,
mit Deinen Früchten reich geschmückt.
6. Durch Dich entsprießt damit die Herden
der sichern Flur gesättigt werden,
das Gras und kleidet schön das Land.
Uns blüh´n die Kräuter und der Segen
der Saaten reifet uns entgegen,
und füllt des frohen Schnitters Hand.
Brot gibst Du für des Menschen Leben,
und, unsre Herzen zu erfreu´n,
gibst Du von traubenvollen Reben
mit milder reicher Hand den Wein.
7. Herr, Du gebeutst im Lauf zu eilen,
der Erde, und das Jahr zu teilen,
schufst Du den Mond durch Deine Macht.
Die Sonne sinkt und aus den Wäldern
hebt sich das Wild, und sucht auf Feldern
sich seine Nahrung in der Nacht.
Der Mensch ermattet von Geschäften,
Verlässt sein Werk und suchet Ruh.
Der Tag kommt und mit neuen Kräften
eilt er der Arbeit wieder zu.
8. Wie wimmelt's in den weiten Meeren
von großen und von kleinen Heeren!
Herr Deine Weisheit hat kein Ziel!
Und wer misst Deine Huld und Stärke?
Mit Staunen seh´ ich Deine Werke;
wie schön sind sie, wie groß und viel!
Herr, alles wartet auf der Erde,
im Meer und in der Luft auf Dich,
dass es von Dir gesättigt werde.
Du segnest, sie erquicken sich!
9. Dein Odem tötet und beseelet.
Die Welt die Deine Huld erzählet,
erneuert sich auf Dein Gebot.
Dein Ruhm ist ewig Deine Stärke
schuf und bewahret Deine Werke;
sie sind Dein Wohlgefallen, Gott!
Du schaust die Erd´ an, sie erzittert!
Du tastest an der Berge Höhn
und Berg und Fels durch Dich zersplittert,
sind Flammen, dampfen und vergehn!
10. Erheb´, erheb´, o meine Seele,
Gott, meinen Schöpfer und erzähle,
verkündige Sein Lob der Welt!
Ihm singe deine Jubellieder!
Der Fromme töne sie Ihm wieder,
dem Mächtigen, der uns erhält!
Frohlockt Ihm alle Seine Heere!
Ihm weihet euren Lobgesang!
Der Herr ist würdig, Preis und Ehre
zu nehmen, Lob und Ruhm und Dank!
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(Autor: Johann Andreas Cramer (1723 - 1788))
Herr, du bist unser Schutz zu Psalm 90
1. Herr, du bist unser Schutz und Zuflucht stets gewesen,
zu dem wir alle fliehn, dass wir im Grund genesen.
Eh´ Berge, Erd´ und Welt geworden in der Zeit,
bist du von Ewigkeit, o Gott zu Ewigkeit.
2. Dem Tode gibst du uns, weil wir verschuld´te Sünder,
und sprichst: Kommt wiederum zu mir, ihr Menschenkinder!
Vor dir sind tausend Jahr´ wie eines Tages Frist,
der gestern schon vorbei wie eine Nachtwach ist.
3. Du reißest sie dahin, gleichwie ein Rauch hinfähret;
sie sind gleichwie ein Schlaf, wie Gras das bald versehret,
das früh in Halmen schießt, und in der Blüte steht,
und des Abends aber schnell verdorret und vergeht.
4. Das macht dein Zorn, dass wir also zunichte werden,
dein Grimm, dass wir so schnell fort müssen von der Erden;
denn unsre Missetat stellst du vor dich ins Licht,
und unsre Sündenschuld hell vor dein Angesicht.
5. Darum durch deinen Zorn so schnell vorüberfahren
die Tage unsrer Zeit, sammt allen unser Jahren.
Wir bringen meistens zu die kurze Lebenszeit
gleichwie ein leer Geschwätz in Tand und Eitelkeit.
6. Der Lebensjahre sind uns siebzig nur gegeben,
wenn´s hoch kommt, achtzig Jahr´; o ein elendes Leben,
da lauter Müh´ und Not, und wenig Freud´ und Wonn´!
Es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.
7. Wer glaubet aber das? Wer lernt sich innig scheuen
vor deinem großen Zorn, vor deinem starken Dräuen?
Ach! Herr, gib du uns doch das Ende stets in Sinn,
damit wir unser Herz zur Weisheit lenken hin.
8. Ach! Herr Gott, willst du denn so lange mit uns rechten?
Herr! Kehre dich zu uns, sei gnädig deinen Knechten!
Früh woll´st du füllen uns mit deiner Gütigkeit,
damit wir fröhlich seien in dieser Lebenszeit.
9. Erfreue uns nun auch nach unsern Trauertagen,
nachdem wir lange Zeit erlitten schwere Plagen;
lass deine Knechte sehn dein Werk und deinen Rat,
und ihre Kinder auch, Herr, deine Stärk und Tat.
10. Nun, unser Gott, der Herr, der wolle uns erhalten,
und lassen über uns stets seine Güte walten.
Ja, fördre gnadenvoll, Herr, unsrer Hände Tun,
und lass uns ewiglich in deiner Liebe ruhn!
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(Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
Herr, du erforschest mich zu Psalm 139
1. Herr, du erforschest mich,
dir bin ich nicht verborgen;
du kennst mein ganzes Tun,
mein Schaffen und mein Sorgen;
ja was die Seele denkt,
war dir bereits bekannt,
eh der Gedanke noch
vor meiner Seele stand.
2. Wo meine Füße gehn,
wo ich mich niederlege,
da bist du stets um mich
und siehest meine Wege;
du weißt ein jedes Wort,
du schaffest, was ich tu.
Erstaunt seh´ ich auf dich,
wie wunderbar bist du!
3. Wohin, wohin soll ich
vor deinem Geiste fliehen,
und wo kann deinem Aug
ich jemals mich entziehen?
Führ´ ich gen Himmel auf,
so bist du, Höchster, da;
führ´ ích zur Tief hinab,
auch dort bist du mir nah.
4. Wenn ich die Flügel nähm´
der lichten Morgenröte
und suchte, dich zu fliehn,
des Meeres fernste Öde,
doch hält auch dort mich fest
die starke Gotteshand,
die Erde, Luft und Meer
und jeden Raum umspannt.
5. Und spräch ich: Finsternis,
komm her, mich zu bedecken,
auch in der Nacht würd´ mich
dein heilig Auge schrecken.
Es ist die Finsternis
vor dir wie helles Licht,
die Nacht glänzt wie der Tag
vor deinem Angesicht.
6. Eh´ ich geboren war,
fingst du an mich zu lieben,
und meiner Tage Zahl
ward in dein Buch geschrieben.
Ich danke dir, daß du
mich wunderbar erschufst;
voll Wunder alles ist;
was du ins Leben rufst.
7. Wie köstlich sind vor mir
des Ewigen Gedanken!
Unzählbar sind sie mir,
sind ohne Maß und Schranken.
Mit Ehrfurcht will ich stets
auf dich, mein Schöpfer,sehn,
dir folgen und dein Lob,
so gut ich kann, erhöhn.
8. Erforsche mich, mein Gott,
und prüfe, wie ich´s meine,
ob ich dir folgsam bin
und nicht vielleicht nur scheine!
sieh, ob mein Fuß vielleicht
den bösen Weg betrat,
und hilf mir, daß ich geh´
allein den ewgen Pfad!
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(Autor: Ludwig Andreas Gotter (1661 – 1735))
HERR, Du umgibst mich von allen Seiten zu Psalm 139,5-7
HERR, Du umgibst mich von allen Seiten.
Überall bin ich geborgen.
HERR, Du willst mir meinen Weg bereiten,
weißt um das Heute und Morgen.
Danke, dass ich Dir in großen Dingen
sagen darf, was mir zu viel ist.
Danke, dass ich auch in kleinen Dingen
wissen darf, dass Du mein HERR bist.
Jeder Tag war in Dein Buch geschrieben,
ehe er überhaupt da war.
Nichts ist von Dir unbemerkt geblieben,
HERR, weil Dein Auge stets nah war.
Deine Hand hat mich voll Kunst gestaltet
damals im Leib meiner Mutter.
Wenn um mich her jetzt die Welt erkaltet,
bleibst Du mir Vater und Bruder.
HERR, bleibe bei mir an allen Tagen,
bleib', wenn sich Nacht um mich breitet!
Will dann im Dunkeln mein Herz verzagen,
hast Du den Weg schon bereitet.
HERR, schau' mich an, wo ich bin und gehe.
Wohin wird dieser Weg führen?
Gib, dass ich immer auf Dein Wort sehe!
Dein Geist, HERR, soll mich regieren.
Wohin sollte ich geh'n?
Immer würdest Du seh'n,
wo ich bin, was ich sage und tue.
HERR, weil Du mich so liebst,
mir auch Fehler vergibst,
schenkt Dein Dasein mir Frieden und Ruhe.
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(Autor: Lothar Gassmann) Copyright © by Lothar Gassmann, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Herr, nun lässest du deinen Diener zu Luk. 2, 29 - 32
1. Herr, nun lässest du deinen Diener
im Frieden fahren, wie du gesaget hast;
2. Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
den du bereitet hast vor allen Völkern,
3. Ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volks Israel.
4. Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem heiligen Geiste.
5. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
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(Autor: Lobgesang Simeons, (Nunc dimittis) Hannoversches Kirchenliederbuch 1903)
Herr, sei mir Sünder gnädig zu Lukas 18,13
Melodie: Gerhard Spingath
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Herr, sei mir armen Sünder gnädig,
sieh, ich beuge mich vor dir,
schlag an meine Brust voll Reue,
wende du dich doch zu mir.
Herr, schenke neu mir deine Gnade,
heute, wie zu aller Zeit,
führe mich zu ewgen Freuden,
führe mich zur Seligkeit!
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(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Hier ist mein Fels, hier will ich stehen! zu Psalm 90
1. Hier ist mein Fels, hier will ich stehen!
Gott mein Gesang, mein Psalm, mein Lob!
Eh´ noch mit ihrer Berge Höhen,
die Welt aus Wassern sich erhob,
warst du schon da, schon Gott wie heut,
schon Vater einer Ewigkeit.
2. Dein Odem bläst in Staub der Erden,
der plötzlich aufwallt, niedersinkt;
und Menschen sterben, andre werden,
so bald dein Arm aus Wolken winkt.
Wird Staub aus Staub, von gestern her,–
Du ewig, ewig eben Der!
3. Dir ist die Zeit von tausend Jahren
und eine Stunde einerlei;
und eines Menschen Tage fahren
so reißend, wie ein Strom, vorbei.
Sein Leben fliehet wie ein Traum,
wie Schatten, wie ein Wasserschaum.
4. Wie wallend Gras im feuchten Tale,
das noch des Morgens blühend steht,
und nun versengt vom Mittagsstrahle,
durch Schnitterhände hingemäht:
So ist ein Mensch, o Gott, vor dir,
so blühen, fallen, welken wir.
5. Das ist dein Zorn, dass wir vergehen,
das ist dein Grimm und dein Gericht;
denn alle unsre Sünden stehen
entblößt vor deinem Angesicht.
Wie ein Geschwätz, wie Märchen fliehn
des Menschen Jahre vor dir hin.
6. Das kurz gesteckte Ziel der Tage
siebzig höchstens achtzig Jahr´,
ein Inbegriff von Müh´ und Plage,
auch wenn es noch so köstlich war.
Geflügelt eilt mit uns die Zeit
in eine lange Ewigkeit.
7. Herr! So verleihe, dass am Grabe
ein jeder Sünder seinen Tod,
und jenen Stuhl vor Augen habe,
der mit Gericht und Hölle droht.
Flamm´ den Gedanken in ihm an,
der wahre Klugheit zeugen kann.
8. Nun eilet hin, ihr Menschentage,
schnell wie ein Strom von Felsen stürzt,
stürzt schneller, so wird doch die Plage
des Lebens einmal abgekürzt!
Wie Wolken die der Wind zerstreut,
wie Sonnenlauf sei meine Zeit.
9. Hier ist mein Fels, hier will ich sitzen!
Gott heißt der Fels, mein Psalm, mein Lob!
Eh´ noch die Welt mit Felsenspitzen,
aus Wasserstrudeln sich erhob,
war er schon Gott, schon Gott wie heut,
schon Vater einer Ewigkeit.
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(Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
Hilf uns, Herr, in allen Dingen zu Psalm 118
1. Hilf uns, Herr, in allen Dingen,
daß wir unser Amt und Werk
wohl anfangen und vollbringen,
gib uns Weisheit, Kraft und Stärk!
Ohne deine Hilf und Gunst
ist all unser Werk umsonst;
hilf uns, Herr, in allen Dingen
und laß alles wohl gelingen.
2. Hilf uns, Herr, an allen Orten,
wo wir dein bedürftig sein,
brich der Hölle Macht und Pforten
und gib deinem Häufelein,
deiner armen Christenheit,
Liebe, Fried und Einigkeit!
Hilf uns, Herr, in allen Dingen
und laß alles wohl gelingen!
3. Hilf uns, Herr, in allen Nöten,
aller Trübsal und Gefahr,
laß uns keine Drangsal töten,
nimm doch unser also wahr,
daß Kreuz, Elend und Verdruß
uns zum Besten dienen muß.
Hilf uns, Herr, in allen Dingen
und laß alles wohl gelingen!
4. Hilf uns, Herr, aus allem Leide
in der letzten Todesnot,
laß uns fahren hin mit Freude
und durch deinen bittern Tod
komm in das Paradeis,
uns zur Freude, dir zum Preis!
Hilf uns, Herr, in allen Dingen
und laß alles wohl gelingen!
5. Hilf uns, Herr,in letzten Zügen, hilf!
Nach unsrer Zuversicht
laß uns ritterlich obsiegen
und zu Schanden werden nicht!
O Herr Jesu, deine Hand
leist uns Hilfe und Beistand,
daß wir nach vollbrachtem
Ringen Lob und Dank
dir ewig singen.
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(Autor: Martin Rinckart (1586-1649))
Hiskia zu 2.Könige 18-20; 2.Chronik; Jesaja
Gott ehren, war Hiskias Ziel.
„Er tat, was seinem Gott gefiel“,
so steht es über seinem Leben.
Kann es ein schön'res Zeugnis geben?
Hiskia achtet Gottes Wort,
bückt sich vor Gott und fährt dann fort,
auf seine Weisungen zu hören
und seinen Willen auszuführen.
Er lenkt das Volk zur Bibel hin,
und Gott verändert Herz und Sinn.
Sie hören auf Hiskias Rat
und tun, wie Gott geboten hat.
Wenn man Gott handeln sehen kann,
dann ist der Feind auch auf dem Plan.
Hiskia sieht ein Unheil kommen
und appelliert an alle Frommen:
„Seid frisch, getrost, fürchtet euch nicht,
glaubt nicht, was der Assyrer spricht!
Er prahlt ja nur mit Menschenkraft.
Mit uns ist Gott, der Wunder schafft.
Gott ist ein Größerer als er
und führt den Krieg. Er ist der Herr!“
Sanherib brüstet sich gar sehr
mit vielen Wagen, starkem Heer,
träumt schon von einem großen Reich.
Er stellt den Herrn den Götzen gleich:
„Kein einz'ger Gott in all den Ländern
kann jemals meine Pläne ändern.
Auch euer Gott – wir wollen wetten –
kann nicht aus meiner Hand erretten.
Darum gehorcht Hiskia nicht,
denn er verführt euch, wenn er spricht:
,Der Herr wird uns gewiss erretten!'
Gott hilft euch nicht trotz allem Beten.
Gott, euer Gott, hat mich gesandt.
Er sprach: ,Verheere dieses Land!'
Ich bin mit Gott heraufgezogen,
wer anders sagt, der hat gelogen.“
Wie fromm erscheint jetzt der Assyrer.
Glaubt Gottes Volk nun dem Verführer?
Sie lernten ihren König schätzen
und trauen nicht den frommen Sätzen.
Hiskias selbstloses Regieren
konnte das Volk zu Gott hinführen.
Selbst als der Feind sie locken will,
schweigt alles Volk – wie seither – still.
Hat doch der König so geraten;
und der will niemals ihren Schaden.
Das war nicht in Sanheribs Sinn.
Erbittert schreibt er daraufhin
selbst einen Brief an Judas König.
Sein Ruf ans Volk war wohl zu wenig.
Er tötet Mächtige und Führer
im ganzen Lager der Assyrer.
Sanherib spürt nun Gottes Hand
und zieht geschlagen in sein Land.
Mit seinem Ruhm ist es schnell aus.
Jetzt sucht er Trost im Götzenhaus.
Und dort bekommt er seinen Lohn
für Gotteslästerung und Hohn.
Die eignen Söhne töten ihn;
die Macht Sanheribs ist dahin.
Hiskia aber wird erhoben.
Und viele kommen, Gott zu loben.
(nach 2.Könige 18-20; 2. Chronik 29-32; Jesaja 36-37)
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(Autor: Toni Jung (1918 – 2014)) Copyright © by Toni Jung (1918 – 2014), www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
ICH BIN doch da! zu Lukas 8.24-25
„Meister, Meister, wir werden untergehen.
Wach doch auf, Du musst jetzt aufstehen!
Die Wellen tosen, die Flut senkt das Boot,
komm, rette uns schnell aus der großen Not.
Meister, Meister, uns ist so angst und bange,
warum wartest Du nur mit Hilfe so lange?
Du bist bei uns, warum greifst Du denn nicht ein?
Mit Dir zusammen, doch wir fühlen uns allein.“
Jesus erhebt sich und spricht nur ein Wort,
Sturm und Wellen werden still, weichen sofort.
„Wo ist euer Glaube?“, Seine Jünger Er fragt.
„Jetzt in der Not euer Vertrauen versagt?
ICH BIN doch da, der allmächtige Gott.
ICH BIN größer als alle Gefahr und Not.
Wenn ihr Mich fürchtet und mir fest vertraut,
habt ihr euer Haus nicht auf Sand gebaut.
Egal, was auch kommt und was euch bedroht,
werdet stille, betet, ICH BIN da, euer Gott.“
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(Autor: Brunhilde Rusch) Copyright © by Brunhilde Rusch, www.christliche-gedichte.de
Ich danke dir mit Freuden zu Sirach 51,1ff
Ich danke dir, Herr, mein König, und lobe dich, Gott, meinen Heiland, dass du mein Schutz und meine Hilfe bist
und meinen Leib aus dem Verderben, vom Strick der falschen Zunge und den Lügenmäulern erlöst hast; und du hast mir geholfen gegen die Feinde und hast mich errettet nach deiner großen und hoch gerühmten Barmherzigkeit von dem Brüllen derer, die mich fressen wollten; aus der Hand derer, die mir nach dem Leben trachteten; aus vielen Trübsalen, in die ich geriet; aus dem Brande, der mich umgeben hatte, mitten aus dem Feuer, das ich nicht angezündet hatte, aus dem tiefen Rachen des Todes; vor den falschen Kläffern und Lügnern, vor dem König und vor ungerechtem Urteil....
Sirach 51, 1ff
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1. Ich danke dir mit Freuden,
mein König und mein Heil,
dass du manch schweres Leiden,
so mir zu meinem Teil
oft häufig zugedrungen,
durch deine Wunderhand
gewaltig hast bezwungen
und von mir abgewandt.
2. Du hast in harten Zeiten
mir diese Gnad erteilt,
dass meiner Feinde Streiten
mein Leben nicht erteilt,
wenn sie an hohen Orten
mich, der ich’s nicht bedacht,
mit bösen falschen Worten
sehr übel angebracht.
3. Wenn sie wie wilde Leuen
die Zungen ausgestreckt
und mich mit ihrem Schreien
bis auf den Tod erschreckt,
so hat denn dein Erbarmen,
das alles lindern kann,
gewaltet und mir Armen
den treusten Dienst getan.
4. Sie haben oft zusammen
sich wider mich gelegt
und wie die Feuer flammen
Gefahr und Brand erregt:
da hab ich denn gesessen
und Blut vor Angst geschwitzt,
als ob du mein vergessen,
und hast mich doch geschützt.
5. Du hast mich aus dem Brande
und aus dem Feur gerückt,
und wenn der Höllen Bande
mich um und um bestrickt,
so hast du auf mein Bitten,
dich, Herr, zu mir gesellt,
und aus des Unglücks Mitten
mich frei ins Feld gestellt.
6. Den Kläffer, der mit Lügen
gleich als mit Waffen kämpft
und nichts kann als betrügen,
den hast du oft gedämpft.
Wenn er, gleich einem Drachen,
das Maul hoch aufgezerrt,
so hast du ihm den Rachen
durch deine Kraft gesperrt.
7. Ich war nah am Verderben,
du nahmst mich in den Schoß;
es kam mit mir zum Sterben,
du aber sprachst mich los
und hieltest mich beim Leben
und gabst mir Rat und Tat,
die sonst kein Mensch zu geben
in seinen Mächten hat.
8. Es war in allen Landen,
so weit die Wolken gehn,
kein einger Freund vorhanden,
der bei mir wollte stehn;
da dacht ich an die Güte,
die du, Herr, täglich tust,
und hub Herz und Gemüte
zur Höhe, da du ruhst.
9. Ich rief mit vollem Munde,
du nahmest alles an
und halfst recht aus dem Grunde,
so, daß ich’s nimmer kann
nach Würden gnugsam loben:
doch will ich Tag und Nacht
dich in dem Himmel droben
zu preisen sein bedacht.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Ich heb mein Augen sehnlich auf zu Psalm 121
1. Ich heb mein Augen sehnlich auf
und seh die Berge hoch hinauf,
wann mir mein Gott vom Himmelsthron
mit seiner Hilf zu statten komm.
2. Mein Hilfe kommt mir von dem Herrn,
er hilft uns ja von Herzen gern;
Himmel und Erd hat er gemacht,
hält über uns die Hut und Wacht.
3. Er führet dich auf rechter Bahn,
wird deinen Fuß nicht gleiten lan;
setz nur auf Gott dein Zuversicht;
der dich behütet, schläfet nicht.
4. Der treue Hüter Israel
bewahret dir dein Leib und Seel;
er schläft nicht, weder Tag noch Nacht,
wird auch nicht müde von der Wacht.
5. Vor allem Unfall gnädiglich
der fromme Gott behütet dich;
unter dem Schatten seiner Gnad
bist du gesichert früh und spat.
6. Der Sonne Hitz, des Mondes Schein
sollen dir nicht beschwerlich sein.
Gott wendet alle Trübsal schwer
zu deinem Nutz und seiner Ehr.
7. Kein Übel muß begegnen dir,
des Herren Schutz ist gut dafür,
in Gnad bewahrt er deine Seel
vor allem Leid und Ungefäll.
8. Der Herr dein Ausgang stets bewahr,
sind Weg und Steg auch voll Gefahr,
bring dich nach Haus in seim Geleit
von nun an bis in Ewigkeit.
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(Autor: Cornelius Becker (1561 - 1604))
Ich lebe, aber doch nun nicht ich zu Galter 2,20
Ich lebe, ich lebe, ich lebe,
aber doch nun nicht ich,
sondern Christus lebt in mir.
Christus lebt in mir.
Was ich im Fleisch lebe,
das lebe ich in dem Herrn,
in dem Herrn, dem Sohne Gottes,
dem Sohne Gottes, der mich geliebt hat
und sich selbst für mich hingegeben hat,
sich selbst für mich hingegeben hat.
Ich lebe, ich lebe, ich lebe,
aber doch nun nicht ich,
sondern Christus lebt in mir.
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(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ich liebe dich, du schöne Stadt Jerusalem zu Psalm 122
Ich liebe dich, du schöne Stadt Jerusalem.
In dir erzählt mir jeder Stein eine Geschichte.
Du hast Regenten und Propheten schon geseh'n.
Du gingst durch Friedenszeiten und auch durch Gerichte.
Wenn ich durch deine Tore in die Gassen geh`,
durch die schon Salomo zum Tempelberg gezogen,
dann steigt mein Danklied auf zum Herrscher in der Höh',
dann will ich Gott für Seine großen Werke loben.
Doch wenn ich einmal in die neue Stadt einzieh`,
die Stadt, die aus dem Himmel Gott wird senden,
dann beug` ich dankbar vor dem Lamme meine Knie,
und niemals mehr wird dann mein Loblied enden.
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Auf der Erde und im Himmel gibt es eine Stadt zu seh' n,
die die Dichter schon besingen: heil'ge Stadt Jerusalem.
Schon dreitausend Jahre steht sie leuchtend auf dem Zionsberg.
Wer durch ihre Gassen schreitet, jubelt über Gottes Werk.
Ihre Tore sind wie Perlen und sie werden offen steh' n,
denn Gott selbst wird sie beschützen: ew'ge Stadt Jerusalem.
Gott wird mitten in ihr wohnen, wird ihr Licht und Wärme sein.
Und Sein Volk wird ewig singen, selig und von Sünden rein.
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(Autor: Lothar Gassmann) Copyright © by Lothar Gassmann, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ich rufe aus der Tiefe zu Dir zu Psalm 130,1-2
Ich rufe aus der Tiefe zu Dir.
Oh Gott, erhöre mein Flehen!
Sieh, alle Schuld liegt offen vor Dir.
Wer kann vor Dir, HERR, bestehen?
Ich kann es nicht. Ich habe versagt.
Vor Dir, HERR, muss ich vergehen.
Ich hab' nur nach mir selber gefragt
und Deine Hand übersehen.
Jetzt warte ich, dass Du mir verzeihst,
denn Du hast dazu die Macht.
Ich warte wie ein Wächter im Geist,
dass bald der Morgen erwacht.
Ich weiß, Du scheust die Dunkelheit nicht,
gehst selbst durch Tiefe und Tod.
Ich weiß, Du lebst und sendest Dein Licht
in meine Tiefe, oh Gott.
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(Autor: Lothar Gassmann) Copyright © by Lothar Gassmann, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ich will dein nicht vergessen zu Jesaja 49,15+16
"Ich will dein nicht vergessen.
Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet.“
Jesaja 49, 15+16
In Babel einst die Menschen klagen:
„Wir sind vergessen, Gott hat sich verhüllt."
Da ließ ER ihnen Großes sagen
und hat sein Wort auch wunderbar erfüllt.
ER ist derselbe doch geblieben
und hat auch Dich schon längst erkannt.
Hat Deinen Namen eingeschrieben
in SEINE treue Vaterhand.
Sein Plan für Dich liegt schon bereitet.
Drum warte nur getrost und still,
denn nichts aus SEINEN Händen gleitet.
So geht alles fein, wie ER es will.
|
(Autor: Elfriede Menkel) Copyright © by Elfriede Menkel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ich will, solang ich lebe, Gott rühmen immerdar zu Psalm 34
1. Ich will, solang ich lebe,
Gott rühmen immerdar.
Mein Herz ihm Ehre gebe,
der mir so gnädig war.
Mein Mund soll allezeit
des Herren Ruhm verkünden,
daß Arme bei ihm finden
in Trübsal Trost und Freud,
in Trübsal Trost und Freud.
2. Preist mit mir Gott, den Herren!
Gemeinsam lasst und laut
den Namen Gottes ehren!
Wohl dem , der auf ihn traut!
Ich rief in meiner Not,
als in Gefahr mein Leben,
den Feinden übergeben,
half mir der treue Gott,
half mir der treue Gott.
3. Auch wer Gott treu ergeben,
geht noch durch manche Not,
und dennoch darf er leben:
er wird bewahrt von Gott.
In seiner großen Huld
lässt Gott, die ihm vertrauen,
auch seine Hilfe schauen,
löst sie von aller Schuld,
löst sie von aller Schuld.
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(Autor: Cornelius Becker (1561 - 1604))
Im Anfang war das Wort zu Johannes 1, 1-14
1. Im Anfang war das Wort
und Gott war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort bei Gott!
2. Alles, was gemacht ist,
ist durch das Wort,
das Wort gemacht
in Ihm ist das Leben.
und das Leben ist das Licht.
3. Und das Wort ward Fleisch
und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit,
die Herrlichkeit des eingebornen
Sohnes Gottes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.
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(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
In der Stille bei Dir zu Psalm 37,7
1. In der Stille bei Dir, da wird alles so klein,
was mich vorher hat geplagt und beschwert.
In der Stille bei Dir, darf ich einfach „ich“ sein,
dann ist nichts mehr in mir, was aufbegehrt.
Kommt die Ruhe und Gelassenheit,
und Dein Frieden macht mein Herz ganz weit.
2. In der Stille bei Dir sehe ich alles klar,
was mich vorher hat bedrückt und verwirrt.
In der Stille bei Dir zeigst Du mir wunderbar,
warum ich von Deinem Weg abgeirrt.
Kommt die Klarheit und der Überblick,
und Dein Geist führt mich zu Dir zurück.
3. In der Stille bei Dir werd ich heil, werd ich neu,
fließt die Auferstehungskraft dann zu mir.
In der Stille bei Dir, da erkenn ich, wie treu
Du erquickst und heilst die Seele hier.
Kommt Dein Leben voller Zuversicht:
Du bist da und Du verlässt uns nicht.
4. In der Stille bei Dir kommt das Leben ins Licht,
weil die Finsternis vor Dir immer weicht.
In der Stille bei Dir bekommt all das Gewicht,
was zu Dir, HERR, in die Ewigkeit reicht.
Kommt Dein Geist der Liebe und der Kraft,
und ermächtigt uns zur Jüngerschaft.
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(Autor: Monika Mühlhaus) Copyright © by Monika Mühlhaus, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
In dich hab ich gehoffet, Herr zu Psalm 31
1. In dich hab ich gehoffet, Herr;
hilf, dass ich nicht zuschanden werd
noch ewiglich zu Spotte!
Das bitt ich dich: Erhalte mich
in deiner Treu, mein Gotte!
2. Dein gnädig Ohr neig her zu mir,
erhör mein Bitt, tu dich herfür,
eil bald mich zu erretten.
In Angst und Weh ich lieg und steh;
hilf mir in meinen Nöten.
3. Mein Gott und Schirmer, steh mir bei,
sei mir ein Burg, darin ich frei
und ritterlich mög streiten,
ob mich gar sehr der Feinde Heer
anficht auf beiden Seiten.
4. Du bist mein Stärk, mein Fels, mein Hort,
mein Schild, mein Kraft - sagt mir dein Wort -,
mein Hilf, mein Heil, mein Leben,
mein starker Gott in aller Not;
wer mag mir widerstreben?
5. Mir hat die Welt trüglich gericht'
mit Lügen und falschem Gedicht
viel Netz und heimlich Stricke;
Herr, nimm mein wahr in dieser G'fahr,
b'hüt' mich vor falscher Tücke.
6. Herr, meinen Geist befehl ich dir;
mein Gott, mein Gott, weich nicht von mir,
nimm mich in deine Hände.
O wahrer Gott, aus aller Not
hilf mir am letzten Ende.
7. Preis, Ehre, Ruhm und Herrlichkeit
sei Vater, Sohn Geist bereit’,
Lob seinem heilgen Namen.
Die göttlich Kraft mach uns sieghaft
durch Jesus Christus! Amen.
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(Autor: Adam Reißner (1500 - 1582))
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