| zu Johannes 1,29
Drei Worte, klar und rein,
laden Dich zu Jesus ein!
Gehe Seinen Worten nach
und sieh, wovon ER sprach.
Mach Dich auf die Spur;
Wahrheit ist Seine Struktur!
Es geht dabei um Dich,
merkst Du es nicht?
Komm und sieh:
Jesus schafft Energie
für Deine wertvolle Seele,
damit Dir nichts fehle.
Wer sich zum Herrn gesellt,
hat richtig gewählt.
Worte des ewigen Lebens
sind nie vergebens!
ER ist Gottes Lamm*:
Rettung ist Sein Programm!
Jedem kann vergeben werden,
der sich auf Gott einlässt auf Erden!
Du wirst es sehen
und im Vertrauen verstehen:
“Wer zu Jesus kommt entschlossen,
den wird ER nicht abweisen!”
* Demütig und gehorsam starb Christus stellvertretend für uns am Kreuzesstamm
Er sprach zu ihnen: Kommt und sehet's! Sie kamen und sahen's und blieben den Tag bei ihm.
Johannes 1,39
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(Autor: Ingolf Braun) Copyright © by Ingolf Braun, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Kommt, Kinder, lasst uns gehen
(Hinweis: Es gibt auch eine Version mit "Kommt Brüder ...")
1. Kommt, Kinder, lasst uns gehen,
der Abend kommt herbei;
es ist gefährlich stehen
in dieser Wüstenei.
Kommt, stärket euren Mut,
zur Ewigkeit zu wandern
von einer Kraft zur andern;
es ist das Ende gut.
2. Es soll uns nicht gereuen
der schmale Pilgerpfad;
wir kennen ja den Treuen,
der uns gerufen hat.
Kommt, folgt und trauet dem;
ein jeder sein Gesichte
mit ganzer Wendung richte
fest nach Jerusalem.
3. Geht's der Natur entgegen,
so geht's gerad und fein;
die Fleisch und Sinnen pflegen,
noch schlechte Pilger sein.
Verlasst die Kreatur
und was euch sonst will binden;
lasst gar euch selbst dahinten,
es geht durchs Sterben nur.
4. Man muß wie Pilger wandeln,
frei, bloß und wahrlich leer;
viel sammeln, halten, handeln
macht unsern Gang nur schwer.
Wer will, der trag sich tot;
wir reisen abgeschieden,
mit wenigem zufrieden;
wir brauchen's nur zur Not.
5. Schmückt euer Herz aufs beste,
sonst weder Leib noch Haus;
wir sind hier fremde Gäste
und ziehen bald hinaus.
Gemach bringt Ungemach;
ein Pilger muß sich schicken,
sich dulden und sich bücken
den kurzen Pilgertag.
6. Kommt, Kinder, laßt uns gehen,
der Vater gehet mit;
er selbst will bei uns stehen
bei jedem sauren Tritt;
er will uns machen Mut,
mit süßen Sonnenblicken
uns locken und erquicken;
ach ja, wir haben's gut.
7. Kommt, Kinder, lasst uns wandern,
wir gehen Hand in Hand;
eins freuet sich am andern
in diesem wilden Land.
Kommt, lasst uns kindlich sein,
uns auf dem Weg nicht streiten;
die Engel selbst begleiten
als Brüder unsre Reihn.
8. Sollt wo ein Schwacher fallen,
so greif der Stärkre zu;
man trag, man helfe allen,
man pflanze Lieb und Ruh.
Kommt, bindet fester an;
ein jeder sei der Kleinste,
doch auch wohl gern der Reinste
auf unsrer Liebesbahn.
9. Kommt, lasst uns munter wandern,
der Weg kürzt immer ab;
ein Tag, der folgt dem andern,
bald fällt das Fleisch ins Grab.
Nur noch ein wenig Mut,
nur noch ein wenig treuer,
von allen Dingen freier,
gewandt zum ewgen Gut.
10. Es wird nicht lang mehr währen,
halt noch ein wenig aus;
es wird nicht lang mehr währen,
so kommen wir nach Haus;
da wird man ewig ruhn,
wenn wir mit allen Frommen
heim zu dem Vater kommen;
wie wohl, wie wohl wird's tun.
11. Drauf wollen wir's denn wagen,
es ist wohl wagenswert,
und gründlich dem absagen,
was aufhält und beschwert.
Welt, du bist uns zu klein;
wir gehn durch Jesu Leiten
hin in die Ewigkeiten:
Es soll nur Jesus sein.
|
(Autor: Gerhard Tersteegen (1697 - 1769))
Laß mich dein sein und bleiben
1. Lass mich Dein sein und bleiben,
Du treuer Gott und Herr,
von Dir laß mich nichts treiben,
halt mich bei Deiner Lehr.
Herr, lass mich nur nicht wanken,
gib mir Beständigkeit,
dafür will ich Dir danken
in alle Ewigkeit.
2. Herr Jesu Christ, mein Leben,
mein Heil und ein'ger Trost,
Dir tu ich mich ergeben,
Du hast mich teu'r erlöst.
Mit deinem Blutvergiessen,
mit großem Weh und Leid;
Laß mich des auch geniessen
zu meiner Seligkeit!
3. O Heil'ger Geist, mein Tröster,
mein Licht und teures Pfand,
laß mich Christ, mein'n Erlöser,
den ich im Glaub'n erkannt,
bis an mein End' bekennen,
stärk mich in letzter Not,
von dir laß mich nichts trennen,
gib einen sel'gen Tod!
|
(Autor: Nikolaus Selnecker (1528-1592))
Laß Vater, deinen guten Geist zu Eph. 6,13
1. Laß, Vater, deinen guten Geist
mich innerlich regieren,
daß ich allzeit tu, was du heißt,
und mich nicht laß verführen,
daß ich dem Argen widersteh
und nicht von deinem Weg abgeh
zur Rechten oder Linken.
2. Ob böse Lust noch mannigfaltig
mich anficht, weil ich lebe,
so hilf, daß ich ihr alsobald
im Anfang widerstrebe,
und daß ich da vergesse nicht
die Todesstunde, das Gericht,
den Himmel und die Hölle.
3. Gib, daß ich denke jederzeit
an diese letzten Dinge
und dadurch alle Sündenfreud
aus meinem Herzen bringe,
damit ich mög mein Leben lang
dir dienen ohne Furcht und Zwang
in willigem Gehorsam.
4. Gott Vater, deine Kraft und Treu
laß reichlich mich empfinden;
o Jesu Christe, steh mir bei,
daß ich könn überwinden;
hilf, Heiliger Geist, in diesem Krieg,
daß ich da immer einen Sieg
erhalte nach dem andern.
|
(Autor: David Denicke (1603 - 1680)
Lass mich, o Herr, in allen Dingen zu Phil. 2,13
1. Lass mich, o Herr, in allen Dingen
auf deinen Willen sehn und dir mich weihn;
gib selbst das Wollen und Vollbringen
und lass mein Herz dir ganz geheiligt sein.
Nimm meinen Leib und Geist zum Opfer hin;
dein, Herr, ist alles, was ich hab und bin.
2. Gib meinem Glauben Mut und Stärke
und lass ihn in der Liebe tätig sein,
dass man an seinen Früchten merke,
er sei kein eitler Traum und falscher Schein.
Er stärke mich in meiner Pilgerschaft
und gebe mir zum Kampf und Siege Kraft.
3. Lass mich, solang ich hier soll leben,
in gut und bösen Tagen sein vergnügt
und deinem Willen mich ergeben,
der mir zum Besten alles weislich fügt;
gib Furcht und Demut, wann du mich beglückst,
Geduld und Trost, wann du mir Trübsal schickst.
4. Ach, hilf mir beten, wachen, ringen,
so will ich dir, wenn ich den Lauf vollbracht,
stets Dank und Ruhm und Ehre bringen,
dir, der du alles hast so wohl gemacht.
Dann werd ich heilig rein und dir geweiht,
dein Lob verkünden in Ewigkeit.
|
(Autor: Georg Joachim Zillikofer (1730 - 1788))
Lasset uns den Herren preisen zu 5. Mose 32,3
1. Lasset uns den Herren preisen
und vermehren seinen Ruhm,
stimmet an die süßen Weise,
die ihr seid sein Eigentum.
Ewig währet sein Erbarmen,
ewig will er uns umarmen
mit der süßen Liebeshuld,
nicht gedenken unsrer Schuld.
Preiset ewig seinen Namen,
die ihr seid von Abrams Samen,
rühmet ewig seine Werke,
gebet ihm Lob, Ehr und Stärke.
2. Ehe noch ein Mensch geboren,
hat er uns zuvor erkannt
und in Christo auserkoren,
seine Huld uns zugewandt.
Selbst der Himmel und die Erden
müssen uns zu Dienste werden,
weil wir durch sein liebstes Kind
seine Kinder worden sind.
Ewig solche Gnade währet,
die er uns in ihm bescheret;
ewig wollen wir uns üben,
über alles ihn zu lieben.
3. Ja wir wollen nun mit Freuden
zu dem lieben Vater gehn,
uns an seiner Liebe weiden,
wie die tun, die vor ihm stehn,
heilig, heilig, heilig singen.
Halleluja soll erklingen
unserm Gotte und dem Lamm,
unserm holden Bräutigam.
Lasset seinen Ruhm erschallen
und erzählt sein Werk vor allen,
daß er ewig uns erwählet
und zu seinem Volk gezählet.
4. Lernet euren Jesum kennen,
der euch teur erkaufet hat,
lernet ihn fein lieblich nennen
euren Bruder, Freund und Rat,
eure Lust in Fröhlichkeiten ,
euren Trost und euer Heil,
euer allerbestes Teil.
Ewig solche Güte währet,
die euch durch ihn widerfähret;
ewig soll das Lob erklingen,
das wir ihm zu Ehren singen.
5. Tretet nur getrost zum Throne,
da der Gnadenstuhl zu sehn;
es kann euch von Gottes Sohne
nichts als Lieb und Huld geschehn.
Er erwartet mit Verlangen,
bis er könne uns umfangen
und das allerhöchste Gut
uns mitteilen durch sein Blut.
Große Gnad ist da zu finden,
er will sich mit uns verbinden,
und soll niemals etwas können
uns von seiner Liebe trennen.
6. Er hat nunmehr selbst die Fülle
seiner Gottheit aufgetan,
und es ist sein ernster Wille,
daß nun komme jedermann.
Keiner soll sich hierbei schämen,
sondern Gnad um Gnade nehmen;
wer ein hungrig Herze hat,
wird aus seiner Fülle satt.
Ewig solche Fülle währet,
die uns so viel Guts bescheret;
Wonne, die uns ewig tränket,
wird uns daraus eingeschenket.
7. Nun, du Liebster, unser Gott,
damit wir dir dankbar sein,
laß dir gnädig wohlgefallen,
bis wir alle insgemein
ewig deine Gütigkeiten
mit gesamtem Lob ausbreiten,
da wir werden Gloria singen
und Halleluja, Preis Ehr, Ruhm,
Dank, Macht und Stärke
und was rühmet seine Werke
werde unserm Gott gegeben!
Laßt uns ihm zu ehren leben!
|
(Autor: Chr. Jakob Koitsch (1671 - 1735)
Lasset uns mit Jesus ziehen
1. Lasset uns mit Jesus ziehen,
seinem Vorbild folgen nach,
in der Welt der Welt entfliehen,
auf der Bahn, die er uns brach,
immer fort zum Himmel reisen,
irdisch noch schon himmlisch sein,
glauben recht und leben rein,
in der Lieb den Glauben weisen.
Treuer Jesu, bleib bei mir,
gehe vor, ich folge dir.
2. Lasset uns mit Jesus leiden,
seinem Vorbild werden gleich;
nach dem Leide folgen Freuden,
Armut hier macht dorten reich,
Tränensaat, die erntet Lachen;
Hoffnung tröste mit Geduld:
Es kann leichtlich Gottes Huld
aus dem Regen Sonne machen.
Jesu, hier leid ich mit dir,
dort teil deine Freud mit mir.
3. Lasset uns mit Jesus sterben;
sein Tod uns vom andern Tod
rettet und vom Seelverderben,
von der ewiglichen Not.
Lasst uns töten hier im Leben
unser Fleisch, ihm sterben ab,
so wird er uns aus dem Grab
in das Himmelleben heben.
Jesu, sterb ich, sterb ich dir,
dass ich lebe für und für.
4. Lasset uns mit Jesus leben.
Weil er auferstanden ist,
muss das Grab uns wiedergeben.
Jesu, unser Haupt du bist,
wir sind deines Leibes Glieder
wo du lebst, da leben wir;
ach erkenn uns für und für,
trauter Freund, als deine Brüder!
Jesu, dir ich lebe hier,
dorten ewig auch bei dir.
|
(Autor: Siegmund von Birken (1626 - 1681))
Lasst die Herzen immer fröhlich
l. Lasst die Herzen immer fröhlich
und mit Dank erfüllet sein;
denn der Vater in dem Himmel
nennt uns seine Kinderlein.
Chor:
Immer fröhlich, immer fröhlich,
alle Tage Sonnenschein.
Voller Schönheit ist der Weg des Lebens;
fröhlich lasst uns immer sein!
2. Gott führt uns an Vaterhänden,
schützet uns in Kampf und Streit;
Seine Gnade ist's; die täglich
Kraft und Stärke uns verleiht.
3. Wenn wir uns von Ihm abwenden,
wird es finster um uns her;
unser Gang ist nicht mehr sicher
und das Herz von Freuden leer.
4. Aber die Gerechten grünen,
und ihr Pfad ist immer licht;
lasst uns deshalb Jesu dienen,
will'gen in die Sünde nicht.
|
(Autor: J. A. Reitz (1838 – 1904))
Laut rühmet Jesu Herrlichkeit zu Jesaja 24,14
1. Laut rühmet Jesu Herrlichkeit,
Ihn preist die Engelwelt,
Ihn preist die Engelwelt.
Die Krone bringt das Purpurkleid
und krönt Ihn, krönt Ihn, krönt Ihn,
krönt Ihn zum Herrscher aller Welt!
2. Ihr Sünder aus der Völker Zahl,
euch ruft der Siegesheld,
euch ruft der Siegesheld.
Preist Ihn für Seine Kreuzesqual
und krönt Ihn, krönt Ihn, krönt Ihn,
krönt Ihn zum Herrscher aller Welt!
3. Ihm dient in jedem Volk und Stamm
bis alles Ihm zufällt,
bis alles Ihm zufällt.
Preis und Anbetung bringt dem Lamm
und krönt Ihn, krönt Ihn, krönt Ihn,
krönt Ihn zum Herrscher aller Welt!
4. Einst singen wir das Lied der Braut
im himmlischen Gezelt,
im himmlischen Gezelt.
Dann tönt´s durch alle Sphären laut:
O krönt Ihn, krönt Ihn, krönt Ihn,
krönt Ihn zum Herrscher aller Welt!
|
(Autor: E. Perronet (1726 – 1792))
Liebster Jesu, sei willkommen zu Joh. 1,12
1. Liebster Jesu, sei willkommen hier
in dieser bösen Welt,
da du kaum wirst aufgenommen,
da man dich verächtlich hält.
Ich, ich will dich nicht verscherzen,
wohne nur in meinem Herzen!
Du bist mein, ich bin dein,
ich will keines andern sein.
2. Zwar du kommest gar nicht prächtig,
aber ich bin schon vergnügt;
du bist dennoch reich und mächtig,
hast mir alles zugefügt,
was mich Sünder, was mich Schwachen
kann gerecht und selig machen.
Du bist mein, und ich bin dein,
ich will keines andern sein.
3. Dein so armes Kummerleben
soll mein steter Reichtum sein;
bin ich dir nur ganz ergeben
und vertrau ich dir allein,
so wirst du mir schon gewähren,
was mein Herz nur kann begehren.
Du bist mein, und ich bin dein,
ich will keines andern sein.
4. Will dich alle Welt gleich meiden,
dennoch find ich mich zu dir;
dich und mich soll nie was scheiden,
sondern ich will für und für in dir leben,
an dich glauben,
tot und lebend dein verbleiben
Du bist mein, und ich bin dein,
ich will keines andern sein.
5. Deine Schmach und deine Schande,
so dir diese Welt antut,
dienet mir zum höchsten Pfande
und versichert meinen Mut,
daß du mir in jenem Leben
wirst die höchste Ehre geben.
Du bist mein, und ich bin dein,
ich will keines andern sein.
6. Nun, mein Herze steht dir offen,
zeucht, mein Heiland, bei mir ein,
laß mich stets dein eigen sein!
Tilge du all mein Verbrechen,
so kann ich stets fröhlich sprechen:
Du bist mein, und ich bin dein,
ich will keines andern sein.
|
(Autor: Friedrich Fabricius (1642 - 1703)
Mein Alles, was ich liebe zu Römer 12,1
1. Mein Alles, was ich liebe,
mein Alles was ich übe,
sei mein Herr Jesus Christ,
weil ich in ihm besitze,
was einer Seele nütze,
was einem Menschen köstlich ist.
2. Das Herz kann nichts ergründen,
das nicht in ihm zu finden;
da wird es satt und voll.
Denn dies ist Gottes Wille,
daß alle Gottesfülle
in ihm leibhaftig wohnen soll.
3. Ich wünsche und begehre
ohn Jesum keiner Ehre
und keines andern Lichts;
von Weisheit, von Ergötzen,
von Herrlichkeit und Schätzen
begehr ich ohne Jesum nichts.
4. Nur er soll mir auf Erden
zur Kunst und Weisheit werden,
zum Leitstern in der Zeit,
zum Schatz, der ewig währe,
zur Herrlichkeit und Ehre,
zum Himmel und zur Seligkeit.
5. Wird einst die Seele scheiden,
daß sie aus diesem Leiden
in Salems Tore tritt,
bring ich zum Schmuck und Krone
sonst nichts vor Gottes Throne
als meines Jesu Namen mit.
6. Wenn ich das Weltgetümmel,
die Erde und den Himmel,
nur Jesum nicht verlier,
so kann ich im Erkalten
das Beste doch behalten;
an diesem Schatz genüget mir.
7. Ich will mich ihm ergeben,
in diesem Namen leben
und in ihm gläubig sein,
in ihm auch herzlich lieben,
Geduld in ihm nur üben;
in Jesus bet ich auch allein.
8. Ich will in Jesus sterben,
ich will in Jesus erben,
in Jesus auferstehn,
in ihm gen Himmel fahren
und mit den selgen Scharen
in seinem Licht ihn ewig sehn.
|
(Autor: Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769))
Mein Auge wacht
1. Mein Auge wacht
noch in der stillen Nacht;
drum ist mein Herz bedacht,
dich, Herr, zu loben.
Ach schenk es mir,
froh zu lobsingen dir
mit deinen Kindern hier
und Engeln droben!
2. Die stille Zeit
sei, Jesu, dir geweiht!
Nichts soll die Einsamkeit
mit dir entweihen.
Schließ selber du
mein Herz vor allem zu,
damit es sich in Ruh
mag in dir freuen.
3. Wie preis ich dich,
mein Jesu, dass du mich
aus Gnaden kräftiglich
zu dir gezogen!
Ach hätte doch
mit größrer Treue noch
sich deinem sanften Joch
mein Herz gebogen!
4. O Gott voll Huld,
du trägst mich mit Geduld,
vergabst so oft die Schuld,
als ich dich flehte;
und dann sprachst du
mir wieder freundlich zu
und schenktest süße Ruh
mir im Gebete.
5. Herr, ich bin dein
und will es ewig sein;
ach zieh mich ganz hinein,
dass ich nicht wanke!
Wann kommt die Zeit,
dass ich dir ganz geweiht,
in heilgem Schmuck bereit,
als Sieger danke?
6. Doch deine Gnad,
die angefangen hat,
wird auch nach deinem Rat
das Werk vollenden.
Ich trau es dir.
Ach stärk den Glauben mir;
dann laß ich für und für
mich deinen Händen.
7. Im Sturm der Welt
sei du mein heimlich Zelt,
der Anker, der mich hält,
wenn alles zaget.
In Not und Pein nimm mich,
o Liebe, ein;
so harr ich kindlich dein,
bis dass es taget.
8. Preis, Lob und Ehr
sei dir je mehr und mehr,
Jehova hoch und hehr,
in Jesu Namen, im Staube hie,
oft unter Streit und Müh,
und einst in Harmonie
der Engel.
Amen.
|
(Autor: Johann Wilhelm Berger (1747 - 1829)
Mein Gott, das Herz ich bringe dir zu Sprüche 23,26
1. Mein Gott, das Herz ich bringe dir
als Gabe und Geschenk;
du forderst solches ja von mir,
des bin ich eingedenkt.
2. Gib mir, mein Sohn, dein Herz, sprichst du,
das ist mir lieb und wert,
du findest anders keine Ruh
im Himmel und auf Erd!
3. Nun, du mein Vater, nimm es an,
mein Herz, veracht es nicht;
ich geb´s , so gut ich´s geben kann,
neig mir dein Angesicht!
4. O reinge du, Herr Jesu Christ,
mich durch dein teures Blut!
Ich glaub´, daß du gekreuzigt bist
der Welt und mir zugut.
5. Gott heilger Geist, nimm du auch mich
in die Gemeinschaft ein,
ergieß um Jesu willen dich
tief in mein Herz hinein!
6. Dein göttlich Licht gießt in mich aus
uns Glut der reinen Lieb,
lösch Finsternis, Haß, Falschheit aus,
schenk mir stets deinen Trieb!
7. Hilf, daß ich sei von Herzen treu
im Glauben meinem Gott,
daß mich nie wieder mache scheu
der Welt List, Macht und Spott!
8. Hilf, daß ich sei von Herzen fest
in Hoffnung und Geduld,
daß mich, wenn du mich nicht verläßt,
mich tröste deine Huld!
9. Hilf, daß ich sei von Herzen rein;
mein Wandel tue kund,
daß ich dich liebe nicht zum Schein,
vielmehr von Herzensgrund.
10. Nimm ganz, o Gott, zum Tempel ein
mein Herz hier in der Zeit;
ja laß es deine Wohnung sein
auch in der Ewigkeit!
|
(Autor: Joh. Kasp. Schade (1666 - 1698))
Mein Herr und mein Gebieter
Mein Herr und mein Gebieter,
das ist der Gottessohn.
Mein ewiger Behüter
und meines Lebenswonn.
Mein Fels mein Halt mein Leben,
ein Licht das hell mir scheint.
Ich will mich Ihm hingeben,
will mit Ihm sein vereint.
Das Allmachtwort zu hören
das Er gesprochen hat,
soll allzeit mich betören,
nie werd ich davon satt.
Der Schöpfung Wunderwerke
von Seiner Hand gemacht,
sie zeiget Seine Stärke
und spricht von Seiner Macht.
|
(Autor: Gabriele Brand) Copyright © by Gabriele Brand, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Meinen Jesum laß ich nicht
|
1. Meinen Jesum laß ich nicht;
weil Er sich für mich gegeben,
so erfordert meine Pflicht,
unverrückt für Ihn zu leben.
Er ist meines Lebens Licht;
meinen Jesum laß ich nicht.
2. Jesum laß ich nimmer nicht,
weil ich soll auf Erden leben;
Ihm hab ich voll Zuversicht,
was ich bin und hab, ergeben.
Alles ist auf Ihn gericht't;
meinen Jesum laß ich nicht.
3. Laß vergehen das Gesicht,
Hören, Schmecken, Fühlen weichen;
laß das letzte Tageslicht
mich auf dieser Welt erreichen;
wenn der Lebensfaden bricht,
meinen Jesum laß ich nicht!
4. Ich werd Ihn auch lassen nicht,
wenn ich nun dahin gelanget,
wo vor seinem Angesicht
meiner Väter Glaube pranget.
Mich erfreut sein Angesicht;
meinen Jesum laß ich nicht.
5. Nicht nach Welt, nach Himmel nicht
meine Seele wünscht und sehnet;
Jesum wünscht sie und sein Licht,
der mich hat mit Gott versöhnet,
mich befreiet vom Gericht;
meinen Jesum laß ich nicht.
6. Jesum laß ich nicht von mir,
geh Ihm ewig an der Seiten;
Christus wird mich für und für
zu der Lebensquelle leiten.
Selig, wer mit mir so spricht:
Meinen Jesum laß ich nicht!
|
(Autor: Christian Keimann (1607 - 1662))
Merk, Seele, dir das große Wort zu 2. Kor. 2,9
1. Merk, Seele, dir das große Wort:
Wenn Jesus winkt, so geh!
Wenn Er dich zieht, so eile fort!
Wenn Jesus hält, so steh!
2. Wenn Er dich reich macht, beuge dich!
Wenn Er dich liebt, so ruh!
Wenn Er dich aber schilt, so sprich:
»Ich brauch‘s, Herr, schlage zu!«
3. Wenn Jesus in der Gnadenzeit
sich da und dort verklärt,
so freu dich der Barmherzigkeit,
die andern widerfährt!
4. Wenn Er dich aber brauchen will,
so steig in Kraft empor!
Gebietet Jesus dir: »Sei still!«
So nimm auch du nichts vor!
5. Leib, Seele ganz, das ganze Herz
gehöre Jesu an;
Bei Schmach, bei Mangel und bei Schmerz
sei es Ihm zugetan!
|
(Autor: Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 - 1760))
Mir nach, spricht Christus, unser Held zu Lukas 9,23
1. "Mir nach!", spricht Christus, unser Held,
"mir nach, ihr Christen alle!
Verleugnet euch, verlasst die Welt,
folgt meinem Ruf und Schalle,
nehmt euer Kreuz und Ungemach
auf euch, folgt meinem Wandel nach!
2. Ich bin das Licht, ich leucht euch für
mit heilgem Tugendleben.
Wer zu mir kommt und folget mir,
darf nicht im Finstern schweben.
Ich bin der Weg, ich weise wohl,
wie man wahrhaftig wandeln soll.
3. Ich zeig euch das, was schädlich ist,
zu fliehen und zu meiden
und euer Herz von arger List
zu rein'gen und zu scheiden.
Ich bin der Seelen Fels und Hort
und führ euch zu der Himmelspfort.
4. Fällt's euch zu schwer? Ich geh voran,
ich steh euch an der Seite,
ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn,
bin alles in dem Streite.
Ein böser Knecht, der still mag stehn,
sieht er voran den Feldherrn gehn.
5. Wer seine Seel zu finden meint,
wird sie ohn mich verlieren;
wer sie um mich verlieren scheint,
wird sie nach Hause führen.
Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir,
ist mein nicht wert und meiner Zier."
7. So lasst uns denn dem lieben Herrn
mit unserm Kreuz nachgehen
und wohlgemut, getrost und gern
in allem Leiden stehen!
Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron
des ewgen Lebens nicht davon.
|
(Autor: Johann Scheffler (1624 - 1677))
Mit der Sehnsucht heißen Blicken
1. Mit der Sehnsucht heißen Blicken
von der Erde Nacht und Grau´n,
mit den Sorgen, die uns drücken,
zu dem Heiland laßt uns schau´n.
Nur an Ihm in Freud´ und Leiden
ewig hangen treu und still,
uns an seinem Troste weiden,
folgen Ihm, wohin Er will.
2. Mach´ dich los vom fremden Schimmer,
suche Ruh´ an seiner Brust;
Fern von Ihm ist Friede nimmer,
aber bei Ihm Himmelslust.
Komm, Ihn einmal nur zu sehen,
höre nur ein einzig Wort.
- Und du kannst nicht weiter gehen,
kannst von Ihm nicht wieder fort.
3. All´ dein Wünschen, Dichten, Leben,
deiner Hoffnung zarter Sinn,
deines Herzens heilig Streben
zieht zu Ihm und drängt dich hin.
Allen möchtest du Ihn zeigen,
alle Seelen tief durchglüh´n,
und zu Ihm hinüber neigen,
daß sie säh´n und liebten Ihn.
|
(Autor: Gustav Knak (1806 - 1878))
Nimm hin mein Herz, Gott, nimm es an!
1. Nimm hin mein Herz, Gott, nimm es an!
Ich bring´ es dir zur Gabe,
ich bring´ es dir, so gut ich´s kann,
so schwach und arm ich´s habe;
ich weiß doch, du verschmähst es nicht,
so viel dem Opfer auch gebricht,
das ich dir willig weihe.
2. Nimm, o mein Heiland, nimm es hin,
du Herz voll ewger Liebe!
Mein Herz ist voller Eigensinn
und voll verkehrter Triebe;
es hängt an Welt und eitler Lust;
doch ist dir´s auch, o Herr, bewußt,
ich kann´s nicht selbst bekehren.
3. Mach du´s zu deinem reinen Haus,
das dir gefallen könne;
was dir zuwider, reiß heraus,
daß dich und mich nichts trenne!
Entsündge mich mit deinem Blut,
gib mir den Geist, dann werd´ ich gut,
dann fang´ ich an zu leben!
4. Herr, gib - und kost´ es immerhin
dem Fleische tausend Schmerzen -
Herr, gib mir einen neuen Sinn,
ein Herz nach deinem Herzen,
ein Herz, das dich mit Freuden ehrt,
das kindlich deine Stimme hört
und deinen Namen fürchtet!
5. Gib mir ein Herz, das dich forthin
mit Vorsatz nie betrübet,
ein Herz, das dich mit lauterm Sinn
uns allen Kräften liebet,
ein Herz, das nur für dich entbrennt
und keine falsche Liebe kennt,
ein Herz voll Kraft und Glauben!
6. Gib mir ein Herz, das deine Zucht,
wenn es gefehlt, bald spüret,
das keine andre Straße sucht,
als die zum Himmel führet;
ein Herz, das auch in Not und Pein
zu dir die Zuflucht nimmt allein
und auch im Kreuz dich preiset;
7. ein Herz, das Freud´ und Feinde liebt
und nichts haßt als die Sünden;
ein Herz, das täglich mehr sich übt,
sich stets in dir zu finden;
ein Herz, das immer droben ist,
dort, wo du bist, Herr Jesu Christ,
zu deines Vaters Rechten!
8. Herr, gibst du mir ein solches Herz,
was will ich mehr verlangen?
Dann bleib´ ich fest in Freud und Schmerz
an deiner Liebe hangen;
dann bin ich dein, und du bist mein,
dann werd´ ich einst dort oben sein
und selig dich umfangen.
|
(Autor: Ernst Gottlieb Woltersdorf (1725 - 1761))
Noch kann ich es nicht fassen
1. Noch kann ich es nicht fassen,
was deine Schickung meint;
doch will ich dich nicht lassen,
wie auch mein Auge weint.
Auf deine Liebe trauen
will ich, mein Herr und Gott,
und gläubig aufwärts schauen
in meiner Herzensnot.
2. Gib, dass mit dir ich lebe,
o mein Herr Jesu Christ,
dass nur nach dem ich strebe,
was gut und heilsam ist.
Lass auch in allem Leide
mit dir mich sein vereint,
bis mir zur ewgen Freude
die Gnadensonne scheint.
3. Zuletzt lass mich auch scheiden
mit dir, o Gottessohn;
nach Erdenglück und Leiden
führ mich zum Himmelsthron;
führ mich zu Freud und Wonne
der Seligen im Licht.
Du meine Lebenssonne,
mein Gott, verlass mich nicht!
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(Autor: Siebenbürgen (vor 1898))
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