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1. Großer Gott, in dem ich schwebe,
Menschenfreund, von dem ich lebe,
höchstes Gut und Herr allein!
Ich bet´ an dein Nahesein!
2 Du, den Engel knieend sehen
und mit ew´gem Lob erhöhen,
neigest dich zum armen Ton
gnadenreich von deinem Thron.
3. Gotteshaus und Himmelspforte
ist hier und an jedem Orte;
du bist nie und nirgends weit;
und ich bin oft so zerstreut!
4. Dinge dieser Erden sahe ich,
nicht dich, der du so nahe;
draußen ging ich wie ein Tier,
und du, Heiland, warst in mir?
5. Spät erkannt´ ich diese Lehre,
diesen Adel, diese Ehre,
deiner Gottheit Gegenwart,
die sich in uns offenbart.
6. Sollt´ sich nicht mein Alles beugen
und in Liebesehrfurcht schweigen,
da ich, wo ich geh´ und steh´,
meinen Gott vor Augen seh ?
7. Laß dich loben! Laß dich lieben
mit den reinsten Herzenstrieben,
daß du mir in Jesu Christ
näher als mein Herze bist!
8. Mögen Andre sich zerstreuen,
ich will mich in dir erfreuen,
den ich habe, wo ich bin;
nimm mein Herz, o Heiland, hin!
9. Was ich denke und verrichte,
sei vor deinem Angesichte;
Tun und Lassen, Freud und Pein
soll zu deiner Ehre sein.
10. Bei dir bleib´ ich im Erwachen,
mit dir tu´ ich meine Sachen,
du, mein Gott und höchstes Gut,
in dem Leib und Seele ruht!
11. mit dir, treuer Freund und Leiter,
pilgre ich nun immer weiter,
stille, froh und unbekannt,
bis hindurch zum Vaterland.
12. So vor Gottes Augen schweben,
das ist erst ein sel´ges Leben,
da man, wo man immer ist,
dein gedenkt, Herr Jesu Christ!
13. Kommet denn, ihr Gottes Kinder!
Kommet auch, ihr blinden Sünder!
Laßt die Welt, und denkt allein
stets an Gottes Nahesein!
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(Autor: unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
Ich komme bald
Wenn die Sehnsucht meines Herzens erscheint,
wenn verborgene Herrlichkeit sichtbar wird,
wenn der letzte Gefangene endlich befreit,
wenn die Krankheit der Liebe geheilt,
dann wird still meine Seele jubeln
und keine Frage in meinem Herzen sein,
dann schaue ich die Liebe droben,
die mich geliebt und weiß: ich bin daheim!
Komm, Herr Jesus! Rufen der Geist und die Braut
Und die Liebe beginnt in den Herzen zu wallen:
Siehe, du Schönste, allein auf dein Haupt–
Ich komme! Bald ist Christus alles in allen.
Halleluja! Amen
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(Autor: KaRo) Copyright © by KaRo, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun
1. Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun
und Werk in deinem Willen ruhn,
von dir kommt Glück und Segen;
was du regierst, das geht und steht
auf rechten, guten Wegen.
2. Es steht in keines Menschen Macht,
daß sein Rat werd ins Werk gebracht
und seines Gangs sich freue;
des Höchsten Rat der macht´s allein,
daß Menschenrat gedeihe.
3. Oft denkt der Mensch in seinem Mut,
dies oder jenes sei ihm gut,
und ist doch weit gefehlet;
oft sieht er auch für schädlich an,
was doch Gott selbst erwählet.
4. So fängt auch mancher weise Mann
ein gutes Werk zwar fröhlich an
und bringt´s doch nicht zum Stande;
er baut ein Schloß und festes Haus,
doch nur auf lauterm Sande.
5. Wie mancher ist in seinem Sinn
fast über Berg und Spitzen hin,
und eh er sich´s versiehet,
so liegt er da, und hat sein Fuß
vergeblich sich bemühet.
6. Drum, lieber Vater, der du Kron
und Zepter trägst in deinem Thron
und aus den Wolken blitzest,
vernimm mein Wort und höre mich
vom Stuhle, da du sitzest.
7. Verleihe mir das edle Licht,
das sich von deinem Angesicht
in fromme Seelen strecket
und da der rechten Weisheit
Kraft durch deine Kraft erwecket.
8. Gib mir Verstand aus deiner Höh,
auf daß ich ja nicht ruh und steh
auf meinem eignen Willen;
sei du mein Freund und treuer Rat,
was recht ist, zu erfüllen.
9. Prüf alles wohl, und was mir gut,
das gib mir ein; was Fleisch
und Blut erwählet, das verwehre!
Der höchste Zweck, das beste Teil
sei deine Liebe und deine Ehre.
10. Was dir gefällt, das laß auch mir,
o meiner Seele Sonn und Zier,
gefallen und belieben;
was dir zuwider, laß mich nicht
in Werk und tat verüben!
11. Ist´s Werk von dir, so hilf zu Glück,
ist´s Menschentun, so treib zurück
und ändre meine Sinnen!
Was du nicht wirkst, pflegt von ihm
selbst in kurzem zu zerinnen.
12. Sollt aber dein und unser Feind an dem,
was dein Herz gut gemeint,
beginnen sich zu rächen,
ist das mein Trost, daß seinen Zorn
du leichtlich könnest brechen.
13. Tritt zu mir zu und mache leicht,
was mir sonst fast unmöglich deucht,
und bring zum guten Ende,
was du selbst angefangen hast
durch Weisheit deiner Hände.
14. Ist ja der Anfang etwas schwer,
und muß ich auch ins tiefe Meer
der bittern Sorgen treten,
so treib mich nur ohn Unterlaß
zu seufzen und zu beten.
15. Wer fleißig betet und dir traut,
wird alles, da ihn sonst vor graut,
mit tapfrem Mut bezwingen;
sein Sorgenstein wird in der Eil
in tausend Stücke springen.
16. Der Weg zum Guten ist gar wild,
mit Dorn und Hecken ausgefüllt;
doch wer ihn freudig gehet,
kommt endlich, Herr, durch deinen Geist,
wo Freud und Wonne stehet.
17. Du bist mein Vater, ich dein Kind;
was ich bei mir nicht hab und find,
hast du zu aller Gnüge.
So hilf nur, daß ich meinen Stand
wohl halt und herrlich siege.
18. Dein soll sein aller Ruhm und Ehr,
ich will dein Tun je mehr und mehr
aus hocherfreuter Seelen
vor deinem Volk und aller Welt,
so lang ich leb, erzählen.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
In dir ist Freude
1. In dir ist Freude
in allem Leide,
o du süßer Jesu Christ!
Durch dich wir haben
himmlische Gaben,
du der wahre Heiland bist;
hilfest von Schanden,
rettest von Banden.
Wer dir vertrauet
hat wohl gebauet,
wird ewig bleiben.
Halleluja.
Zu deiner Güte
steht unser Gmüte;
an dir wir kleben
im Tod und Leben,
nichts kann uns scheiden.
Halleluja.
2. Wenn wir dich haben,
kann uns nicht schaden
Teufel, Welt, Sünd oder Tod;
du hast's in Händen,
kannst alles wenden,
wie nur heißen mag die Not.
Drum wir dich ehren,
dein Lob vermehren
mit hellem Schalle,
freuen uns alle
zu dieser Stunde.
Halleluja.
Wir jubilieren
und triumphieren,
lieben und loben
dein Macht dort droben
mit Herz und Munde.
Halleluja.
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(Autor: Cyriakus Schneegaß (1546-1597))
Jesu, meiner Seele leben
1. Jesu, meiner Seele Leben,
meines Herzens höchste Freud,
dir will ich mich ganz ergeben
jetzo und in Ewigkeit;
meinen Gott will ich dich nennen
und vor aller Welt bekennen.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
2. Deine Güt hat mich umfangen,
als mich erst die Welt umfing;
dir bin ich schon angehangen,
als an Mutterbrust ich hing;
dein Schoß hat mich aufgenommen,
wenn mein Herz nur zu dir kommen.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
3. Auf der Kindheit wilden Wegen
folgte mir stets deine Güt;
deines Geistes Trieb und Regen
regte mir oft das Gemüt,
so ich etwa ausgetreten,
daß ich wieder käm mit Beten.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
4. Ja in meinem ganzen Leben
hat mich stets dein Licht geführt;
du hast, was ich hab, gegeben,
du hast meinen Lauf regiert;
deine Güt, die täglich währet,
hat mich immerdar ernähret.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
5. Irr ich, sucht mich deine Liebe;
fall ich, hilfet sie mir auf.
Ist es, daß ich mich betrübe,
tröst sie mich in meinem Lauf.
Bin ich arm, gib sie mir Güter;
haßt man mich, ist sie mein Hüter.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
6. Dein Geist zeiget mir das Erbe,
das im Himmel beigelegt;
ich weiß, wenn ich heute sterbe,
wo man meine Seel hinträgt:
Zu dir, Jesu, in die Freude;
Trotz, daß mich was von dir scheide.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
7. Drum ich sterbe oder lebe,
bleib ich doch dein Eigentum,
an dich ich mich ganz ergebe,
du bist meiner Seele Ruhm,
meine Zuversicht und Freude,
meine Süßigkeit im Leide.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
8. Höre, Jesu, noch ein Flehen,
schlag mir diese Bitt nicht ab:
Wenn mein Augen nicht mehr sehen,
wenn ich keine Kraft mehr hab,
mit dem Mund was vorzutragen,
laß mich doch zuletzt noch sagen:
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
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(Autor: Christian Scriver (1629 - 1693))
Jesus schenkt Freude
Ich möchte dir so gerne von mir etwas erzähl‘n -
ich durft‘ in meinem Leben die wahre Freude wähl‘n.
Die Freude ist in Jesus. Er gab sie einst auch mir.
Die Freude will so gerne Er geben ja auch dir.
Doch nicht nur wahre Freude hab‘ ich in meinem HERRN,
Geborgenheit und Ruhe schenkt Jesus jedem gern.
Im Inneren ist Leere - doch Er allein erfüllt;
das Herz ist voller Unruh‘ - bei Ihm ist es gestillt!
Er will so gerne schenken, wonach dein Herze sucht,
auch wenn du hast dein Leben so manches Mal verflucht.
Bei Jesus gibt es Frieden, Geborgenheit und Ruh‘;
drum komme doch zu Jesus, oh armer Mensch, auch du.
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(Autor: Julia Steinbaron) Copyright © by Julia Steinbaron, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Mein Friedefürst, dein freundliches Regieren zu Jesaja 9,5
1. Mein Friedefürst, dein freundliches Regieren
stillt alles Weh, das meinen Geist beschwert.
Wenn sich zu dir mein schwaches Herze kehrt,
so läßt sich bald dein Friedensgeist verspüren;
dein Gnadenblick zerschmelzet meinen Sinn
und nimmt die Furcht und Unruh von mir hin.
2. Gewiß, mein Freund gibt solche edlen Gaben,
die alle Welt mir nicht verschaffen kann.
Schau an die Welt, schau ihren Reichtum an:
er kann ja nicht die müden Seelen laben.
Mein Jesus kann´s, er tut´s im Überfluß,
wenn alle Welt zurückestehen muß.
3. O Seelenfreund, wie wohl ist dem Gemüte,
das im Gesetz sich so ermüdet hat
und nun zu dir, der Lebensquelle, naht
und schmeckt in dir die wundersüße Güte,
die alle Angst, die alle Not verschlingt
und unsern Geist zu sanfter Ruhe bringt.
4. Je mehr das Herz sich zu dem Vater kehret,
je mehr es Kraft und Seligkeit genießt,
daß es dabei der Eitelkeit vergißt,
die sonst den Geist gedämpfet und beschwert;
je mehr das Herz des Vaters Liebe schmeckt,
je mehr wird es zur Heiligkeit erweckt.
5. Wenn sich in dir des Herren Klarheit spiegelt
und seines Angesichtes milder Schein,
dann wird das neue Leben recht gedeihn;
die Heimlichkeit der Weisheit wird entsiegelt,
ja selbst dein Herz in solches Bild verklärt
und alle Kraft der Sünde abgekehrt.
6. Was dem Gesetz unmöglich war, zu geben,
das bringt alsdann die Gnade selbst herfür:
sie wirket Lust zur Heiligkeit in dir
und ändert nach und nach dein ganzes Leben,
indem sie dich aus Kraft in Kräfte führt
und mit Geduld und Langmut dich regiert.
7. O Jesu, laß mein Herz auf dich nur schauen!
Besuche mich, du Aufgang aus der Höh,
daß ich das Licht in deinem Lichte seh
und könne ganz auf deine Gnade trauen.
Kein Fehler sei so groß und schwer in mir,
der mir die Tür verschlösse, Herr zu dir!
8. Wenn meine Schuld mich vor dir niederschläget
und deinen Geist der Kindschaft in mir dämpft,
wenn das Gesetz mit meinem Glauben kämpft
und lauter Angst und Furcht in mir erreget,
so laß dein mütterliches Herz mich sehn
und neue Kraft und Zuversicht entstehn.
9. So ruh ich nun, mein Heil, in deinen Armen;
du selbst sollst mir mein ewger Friede sein.
Ich hülle mich in deine Gnade ein;
mein Element ist einzig dein Erbarmen.
Und weil du mir mein ein und alles bist,
so ist´s genug, wenn dich mein Geist genießt.
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(Autor: Christian Friedrich Richter (1676 - 1711))
Mein Gott, Du bist und bleibst mein Gott
1. Mein Gott, Du bist und bleibst mein Gott,
das macht mir tausend Freuden.
Es kann mich weder Not noch Tod
von Deiner Liebe scheiden.
Denn hab´ ich Dich, so werden mich
die Flammen nicht ergreifen,
die Fluten nicht ersäufen.
2. Du bist mein Gott von Jugend auf
in Freud´ und Leid gewesen.
Es war mein ganzer Lebenslauf
zum Segen auserlesen.
Wie manche Not, die mir gedroht,
hat Deine Hand gewendet
und Hilfe mir gesendet.
3. Du bist mein Gott, und bis hierher
willst Du noch immer walten.
Da meiner längst vergessen wär´,
hast Du mich doch erhalten,
gespeist, getränkt und sonst beschenkt
mit vielen Gnadengaben,
die Leib und Seele laben.
4. Du bist mein Gott auch noch jetzt und
kein Augenblick verschwindet,
der nicht zugleich mir Herz und Mund
zu neuem Dank verbindet.
Und seh´ ich an, was Du getan
auf allen meinen Wegen,
so ist es lauter Segen.
5. Du bist mein Gott auch künftig hin,
darauf vertrau ich feste;
Du änderst nie den treuen Sinn,
und sorgst für mich aufs Beste.
In Lieb´ und Leid bist Du bereit,
mir Rat und Tat zu geben,
so lang ich werde leben.
6. Du bist mein Gott, kein Kreuze kann
mir diesen Trost benehmen,
und geh ich gleich auf rauer Bahn,
will ich mich doch nicht grämen.
Der Weg zu Dir ist dornig hier,
und führt mich doch zum Ziele,
wenn ich auch Schmerzen fühle.
7. Du bist mein Gott, auch wenn der Tod
mir alles andre raubet.
Stirbt gleich der Leib, es hat nicht Not,
wer nur an Jesum glaubet,
der findet dort des Lebens Port,
wo uns ein bess´res Leben
im Himmel wird gegeben.
8. Du bist mein Gott, drum freu ich mich,
ich werde zu Dir kommen,
so bald nach meinem Sterben ich
der letzten Angst entnommen;
es ist mir schon vor Deinem Thron
das Erbteil zugewendet,
das nie verblüht noch endet.
9. So bist und bleibest Du mein Gott;
dran hab ich keinen Zweifel.
Ich sag´ es aller Welt zum Spott,
und auch zum Trotz dem Teufel:
Mein Gott ist mein, und ich bin sein!
Nichts soll mir diesen Glauben
aus meinem Herzen rauben.
|
(Autor: Benjamin Schmolck (1672 - 1737))
Mein Jesu, süße Seelenlust
1. Mein Jesu, süße Seelenlust,
mir ist nichts außer dir bewußt,
wenn du mein Herz erquickest,
dieweil dein Blick so lieblich ist,
daß man auch seiner selbst vergißt,
wenn du den Geist entzückest,
daß ich in dich aus dem Triebe
reine Liebe von der Erde
über mich gezogen werden.
2. Was hat ich doch für Trost und Licht,
als ich dein holdes Angesicht,
mein Jesu, noch nicht kannte?
Wie blind und töricht ging ich hin,
da mein verkehrter Fleischessinn
von Weltbegierden brannte,
bis mir von dir Licht und leben
ward gegeben, dich zu kennen,
herzlich gegen dich zu brennen.
3. Die arme Welt hat zwar den Schein,
als wär ihr schlechtes Fröhlichsein
ein herrliches Vergnügen.
Allein wie eilend geht’s vorbei,
da sieht man, daß es Blendwerk sei,
wodurch wir uns betrügen.
Drum muß Jesus mit den Schätzen
mich ergetzen, die bestehen,
wenn die Weltlust muß vergehen.
4. Wer Jesum fest im Glauben hält,
der hat die Kraft der andern Welt
hier allbereit zu schmecken.
Pflegt Jesus gleich zu mancher Zeit
bei großer Herzenstraurigkeit
sein Antlitz zu verdecken,
ist doch sein Joch sanft und feiner ,
als wenn einer auf dem Bette
dieser Welt zu schlafen hätte.
5. So weiß ich auch aus deinem Wort,
daß du dich, liebster Seelenhort,
nicht ewiglich versteckest;
du tust vor mir die Augen zu,
auf daß du desto größre Ruh
hernach in mir erweckest,
wenn ich treulich als ein Rebe
an dir klebe auch im Leide,
nicht nur in der süßen Freude.
6. Derhalben soll mich keine Not,
mein Jesu, wär es auch der Tod,
von deinem Dienst abschrecken.
Ich weiß, daß mich dein Herze liebt,
darum so geh ich unbetrübt
mit dir durch Dorn und Hecken.
Plage, schlage, ich bin stille,
ist´s dein Wille, mich zu kränken,
du wirst meiner doch gedenken.
7. Und sollt ich auch, mein Hort,
in mir dein süßes Manna
nicht allhier in dieser Zeit empfinden,
so will ich doch zufrieden sein
und werde deinen Gnadenschein
in jenem Leben finden,
da man stets kann, sich zu laben,
Jesum haben, stets erblicken
und ihn in die Arme drücken.
8. Allein, du holder Menschensohn,
ich kenne deine Liebe schon,
wenn uns die Dornen stechen;
dein Herz, das mich in Trauer setzt
und sich verschließt, muß doch zuletzt
vor lauter Liebe brechen;
drum füllt und quillt in mein Herze
nach dem Schmerze deine Süße,
die ich auch allhier genieße.
9. Du salbest mich mit Freudenöl,
so daß sich öfters Lieb und Seel
recht inniglich erfreuen.
Ich weiß wohl, daß du mich betrübst,
ich weiß auch, was du denen gibst,
die sich davor nicht scheuen.
Drum gib den Trieb, unabwendig
und beständig treu zu bleiben
und recht fest an dich zu gläuben.
10. Der Glaub ist eine starke Hand
und hält dich als ein festes Band,
ach stärke meinen Glauben!
Im Glauben kann dich niemand mir,
im Glauben kann mich niemand dir,
o starker Jesu, rauben, weil ich fröhlich
Welt und Drachen kann verlachen
und die Sünden durch
den Glauben überwinden.
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(Autor: Joh. Christ. Lange 1669 - 1756)
Meines Herzens reinste Freude
1. Meines Herzens reinste Freude
Ist nur die, dass ich nie
mich von Jesus scheide
ihn im rechten Glauben ehre
und auch heut‘ hoch erfreut
seine Stimme höre.
2. Heut‘ noch ruft er allen Müden
und erfüllt sanft und mild
ihren Geist mit Frieden.
Seine Last ist leicht zu tragen,
er macht Bahn, geht voran,
stärkt uns, wenn wir zagen.
3. Er kennt meiner Seele Leiden
und er führt, wie ein Hirt
zu den rechten Weiden.
Er will meine Seele laben
mit der Speis‘ aus dem Geist
und mit Himmelsgaben.
4. Jesus, treuster Freund von allen,
mit dir will froh und still
ich durchs Leben wallen.
Lös‘ mich, Herr, ganz von der Erden,
dass, wenn einst du erscheinst,
ich kann herrlich werden.
|
(Autor: Samuel Gottlieb Bürde (1753 – 1831) 3. Vers Gerhard Spingath) Copyright © by Samuel Gottlieb Bürde (1753 – 1831) 3. Vers Gerhard Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Mit Freuden will ich singen zu Neh. 12,27
1. Mit Freuden will ich singen
in dieser Morgenstund;
recht soll mein Geist sich schwingen
in Gottes Liebesgrund.
Ach Herr, tu auf mein´ Mund.
2. Mit Freuden will ich leben,
wie mir mein Gott verleiht,
recht seinem Wort nachstreben;
innerlich Sorge weicht.
Ach Herr, mein Herz erleucht.
3. Mit Freuden will ich danken
für jede Gottesgab,
will stillen mein´ Gedanken;
in Gott ich alles hab.
Ach Herr, mein´ Geist erlab.
4. Mit Freuden will ich werken
an Gottes Bau und Werk,
rührig mein´ Arme stärken,
nicht scheuen steilen Berg.
Ach Herr, sei du mein´ Stärk.
5. Mit Freuden will ich lieben
auch der Welt Freund und Feind,
ruhig Geduld stets üben,
dem Nächsten treu zu sein.
Ach Herr, du uns verein´.
6. Mit Freuden will ich tragen
mein Kreuz an jedem Ort;
im Leiden will ich sagen:
Dein Will g´scheh hier wie dort.
Ach Herr, bleib du mein Hort.
7. Mit Freuden will ich sterben,
auf dass ich hab Gewinn,
die Seligkeit zu erben;
zum Himmel steht mein Sinn.
Ach Herr, mein´ Seel nimm hin.
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(Autor: Johann Valentin Andreä (1586-1654)
Nun freut euch, liebe Christen g´mein
1. Nun freut euch, lieben Christen g´mein,
und lasst uns fröhlich springen,
daß wir getrost und all in ein
mit Lust und Liebe singen,
was Gott an uns gewendet hat,
und seine süße Wundertat;
gar teu’r hat Er’s erworben.
2. Dem Teufel ich gefangen lag,
im Tod war ich verloren;
mein Sünd mich quälte Nacht und Tag,
darin ich war geboren;
ich fiel auch immer tiefer drein,
es war kein Guts am Leben mein,
die Sünd hat mich besessen.
3. Mein guten Werk, die galten nicht;
es war mit ihn’n verdorben;
der frei Will hasste Gott’s Gericht,
er war zum Gut’n erstorben;
die Angst mich zu verzweifeln trieb,
daß nichts denn Sterben bei mir blieb,
zur Hölle mußt ich sinken.
4. Da jammert’ Gott in Ewigkeit
mein Elend übermaßen,
Er dacht an sein Barmherzigkeit,
Er wollt mir helfen lassen.
Er wandt zu mir das Vaterherz,
es war bei ihm fürwahr kein Scherz,
Er ließ’s sein Bestes kosten.
5. Er sprach zu seinem lieben Sohn:
“Die Zeit ist hier zu erbarmen;
fahr hin, meins Herzens werte Kron,
und sei das Heil dem Armen
und hilf ihm aus der Sünden Not,
erwürg für ihn den bittern Tod
und laß ihn mit dir leben.“
6. Der Sohn dem Vater g’horsam ward:
Er kam zu mir auf Erden,
von einer Jungfrau rein und zart;
Er sollt mein Bruder werden.
Gar heimlich führt Er sein Gewalt,
Er ging in meiner armen G’stalt,
den Teufel wollt er fangen.
7. Er sprach zu mir: „Halt dich an mich,
es soll dir jetzt gelingen;
ich geb mich selber ganz für dich,
da will ich für dich ringen;
denn ich bin dein und du bist mein,
und wo ich bleib, da sollst du sein;
uns soll der Feind nicht scheiden."
8. Vergießen wird er mir mein Blut,
dazu mein Leben rauben,
das leid ich alles dir zu gut,
das halt mit festem Glauben.
Den Tod verschlingt das Leben mein,
mein Unschuld trägt die Sünde dein,
da bist Du selig worden.
9. Gen Himmel zu dem Vater mein
fahr ich von diesem Leben;
da will ich sein der Meister dein,
den Geist will ich dir geben,
der dich in Trübnis trösten soll
und lernen mich erkennen wohl
und in der Wahrheit leiten.
10. Was ich getan hab und gelehrt,
das sollst du tun und lehren,
damit das Reich Gott’s werd gemehrt
zu Lob und seinen Ehren.
Und hüt dich vor der Menschen Satz,
davon verdirbt der edle Schatz:
das laß ich dir zur Letze.
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(Autor: Martin Luther (1483 - 1546))
O Jesu süß, wer dein gedenkt
1. O Jesu süß, wer dein gedenkt,
des Herz mit Freude wird getränkt,
doch süßer über alles ist,
wo du, Herr Jesu, selber bist.
2. Jesu, der Herzen Freud und Wonn,
des Lebens Brunn, du wahre Sonn,
dir gleichet nichts auf dieser Erd,
in dir ist, was man je begehrt.
3. Dein Lieb, o süßer Jesu Christ,
des Herzens beste Labung ist;
sie machet satt, doch ohn Verdruß,
der Hunger wächst im Überfluß.
4. O Jesu, meine Süßigkeit,
du Trost der Seel, die zu dir schreit,
die heißen Tränen suchen dich,
das Herz zu dir schreit inniglich.
5. Ja wo ich bin auf Erden hier,
so wollt ich, Jesus wär bei mir;
Freud über Freud, wenn ich ihn fänd,
selig, wenn ich ihn halten könnt.
6. In dir mein Herz hat seine Lust,
Herr, mein Begierd ist dir bewußt,
auf dich ist all mein Ruhm gestellt,
Jesu, du Heiland aller Welt.
7. Du Brunnquell der Barmherzigkeit,
dein Glanz erstreckt sich weit und breit,
der Traurigkeit Gewölk vertreib,
das Licht der Glorie bei uns bleib!
8. Dein Lob im Himmel hoch erklingt,
kein Chor ist, der nicht von dir singt;
Jesus erfreut die ganze Welt,
die er bei Gott zu Fried gestellt.
9. Jesus in Fried regieren tut,
der übertrifft all zeitlich Gut;
der Fried bewahr mein Herz und Sinn,
so lang ich hier auf Erden bin.
10. Und wenn ich ende meinen Lauf,
so hole mich zu dir hinauf,
Jesu, daß ich da Fried und Freud
bei dir genieß in Ewigkeit.
11. Jesu, erhöre meine Bitt,
Jesu, verschmäh mein Seufzen nicht,
Jesu, mein Hoffnung steht zu dir,
o Jesus, Jesu, hilf du mir.
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(Autor: 1612. Nach Bernhard v. Clairvaux)
Schön
Schön sind die Felder, die Wiesen und Seen
Schön, über Berge, durch Wälder zu gehn
Schön, wenn am Morgen die Sonne erglüht
in ihrem Strahlen ein Blumenmeer blüht
Schön, wenn helle Lieder erklingen
Melodien das Herz beschwingen
Schön ein zärtlich liebes Wort
schön am heimlich stillen Ort
Schön ein fröhlich Kinderlachen
dass dem Sein die Sinn erwachen
Schön das Kind in meinem Arm
still und froh und satt und warm
Schön nach vielen Lebenstagen
ein Ende ist ohn' allem Zagen
Schön, zu warten auf den Einen
mit Ihm Freudentränen weinen
Schön, mit ihm vereint zu werden
die ihn liebten schon auf Erden
Schön der Heiland, der uns liebt
der uns Hoffnung Glaube, Liebe gibt
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(Autor: Manfred Reich) Copyright © by Manfred Reich, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Schauet auf zur Sternenhalle
1. Schauet auf zur Sternenhalle,
o preiset seine Allmacht alle,
die ihr den ew´gen Vater kennt!
Wer regiert in jener Ferne?
Wer lenkt die Millionen Sterne,
wer ordnete das Firmament?
O Mensch, des Todes Raub!
Sink nieder in den Staub,
Halleluja! Allmächtig
hält der Herr der Welt
das ganze große Sternenzelt.
2. Herr, wer kann dich würdig nennen?
Ich sehe deine Sonnen brennen,
sie gibt der dunkeln Erde Licht.
Und aus ihrem Flammenmeere
strömt Leben in der Welten Heere,
daß was da lebet, preisend spricht:
Herr, Herr, groß, wunderbar!
Dein Walten wird uns klar;
Halleluja dem großen Geist,
der Vater heißt, den seiner
Kinder Loblied preist!
3. In der Morgenröte Strahlen,
die feurig seinen Himmel malen,
erblick ich ew´ger Allmacht Spur.
Herr, nach dunkeln Mitternächten
schenkst neues Licht du deinen Knechten,
und neues Leben der Natur,
du, den mein Loblied singt,
das Preis und Dank dir bringt.
Halleluja! In Tagespracht,
in finster Nacht seh´ ich
des Vaters Huld und Macht.
4. Du von dem die Welten zeugen,
vor dem sich meine Knie beugen,
lenkst unser Leben gnadenvoll,
mein Vertraun soll nie erkalten,
magst du auch unerforschlich walten
da, wo ich still nur glauben soll.
O Herr, auf dein Gebot
weicht deiner Kinder Not.
Halleluja! Auf rauhem Pfad
führt wohl dein Rat,
doch Segen keimt aus Tränensaat.
5. Der Gestirne weite Bahnen,
sie lassen deine Weisheit ahnen,
und zeigen deine Wundermacht.
Freudig will ich dir vertrauen
und gläubig immer auf dich bauen,
in Lebenslicht und Todesnacht.
Ob auch mein Auge weint:
Gewiß, dein Trost erscheint;
Halleluja! Durch Nebel
bricht dein ewi´ges Licht!
Die treue Seele zweifelt nicht.
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(Autor: Elias Gerhard Julius Hundeiker (1784 - 1854)
Vater, Deine Wandelkraft
1. Vater, Deine Wandelkraft,
die im Herbst scheinbar erschlafft,
schenkt dem Frühling neuen Saft.
Auferstehung, sinnbildhaft.
2. Vater, Deine Liebe blüht,
wenn der Sonne Leuchten sprüht.
Neues Leben sich bemüht
und den Blick zum Schöpfer zieht.
3. Vater, Deine Zuversicht,
die uns jedes Blatt verspricht,
das aus jungen Knospen bricht,
färbt uns frisch Dein Sonnenlicht.
4. Vater, dieser Frühlingstanz,
schön umsäumt vom Sonnenglanz,
und ihr holder Strahlenkranz
macht die lichte Wonne ganz.
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(Autor: Monika Mühlhaus) Copyright © by Monika Mühlhaus, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Von es Himmels Throne zu Joh. 15,26
1. Von des Himmels Thron sende,
Gottes Sohn deinen Geist,
den Geist der Stärke,
gib uns Kraft zum heilgen Werke,
dir uns ganz zu weihn,
ewig dein zu sein.
2. Mach uns selbst bereit,
gib uns Freudigkeit,
unsern Glauben zu bekennen
und dich unsern Herrn zu nennen,
dessen teures Blut
floß auch uns zu gut.
3. Wenn wir betend nahn,
Segen zu empfangen,
wollest du auf unsre Bitten
uns mit Gnade überschütten;
Licht und Kraft und Ruh
ströme dann uns zu.
4. Gib auch, daß dein Geist,
wie dein Wort verheißt,
unauflöslich uns vereine
mit der gläubigen Gemeine,
bis wir dort dich sehn
in den Himmelshöhn.
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(Autor: Samuel Marot (1770 - 1865)
Was kann ich schenken Dir, mein Herr?
Wie froh und glücklich bin ich heut,
mich hat Herr Jesus sehr erfreut:
Er ist gekommen auf die Erde,
damit ich mit Ihm selig werde!
Kein Bettchen hatte unser Herr -
im Stroh lag Er, erniedrigt sehr,
doch beteten Ihn alle an,
es schallte Engelslieder Klang!
Wie dankbar bin ich und wie froh:
ich brauch nicht schlafen auf dem Stroh!
Ich hab mein weiches, warmes Bett,
das gab mir Jesus, Der so nett!
Was kann ich schenken Dir, mein Herr?
Du bist mir über alles wert,
nimm alles, was ich hab von Dir,
und habe Dank und Lob von mir!
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(Autor: Rosa Teiwald) Copyright © by Rosa Teiwald, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Weine nicht, Gott lebet noch
1. Weine nicht, Gott lebet noch,
du betrübte Seele!
Drückt dich gleich ein hartes Joch
in der Trauerhöhle,
nur Geduld, Gottes Huld läßt
oft nach dem Weinen
auch die Sonne scheinen.
2. Weine nicht, Gott denkt an dich,
ob du´s gleich nicht denkest.
Öftermals verbirgt er sich,
wenn du dich sehr kränkest,
da die Welt eh zerfällt,
eh der dich wird hassen,
oder gar verlassen.
3. Weine nicht, Gott siehet dich,
scheint er gleich verstecket.
Wenn du nur geduldiglich
seinen Kelch geschmecket,
reichet er Labsal her und gibt
nach dem Leiden wieder
Trost und Freuden.
4. Weine nicht, Gott höret dich,
wenn dein Herz nur girret.
Hast du dich gleich wunderlich
in der Not verwirret,
ruf ihn an, denn er kann
deinen Unglückswellen
Ziel und Grenzen stellen.
5. Weine nicht, Gott liebet dich,
wenn die Welt betrübet und
so manchen Schlangenstich
deinem Herzen gibet.
Nichts betrübt, den Gott liebt;
will gleich alles krachen,
Gott kann fröhlich machen.
6. Weine nicht, Gott sorgt für dich,
ei, was kann dir fehlen?
Was willst du dich stetiglich
mit den Sorgen quälen?
Wirf auf ihn alles hin,
er wird deine Sachen gut
und besser machen.
7. Weine nicht, Gott tröstet dich
nach den Tränengüssen;
endlich wird der Kummer
sich ganz verlieren müssen.
Durch den Tod stirbt die Not,
und wenn der erscheinet,
hast du ausgeweinet.
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(Autor: Benjamin Schmolck (1672 - 1737))
Wer Heil sich wünscht
1. Wer Heil sich wünscht
und Segen auf dieser Lebensfahrt,
der denk´ auf allen Wegen
an Gottes Gegenwart:
So wird er sich erfreuen
im Geist und im Gemüt,
und sich vor Sünden scheuen,
weil ihn der Höchste sieht.
2. Wie sollte der nicht sehen,
der unser Aug´ gemacht?
Was ist, und wird geschehen,
hat er zu Staub gebracht.
die tiefsten Mitternächte
sind vor ihm helles Licht,
er zieht die Sündenknechte
zur Strafe vor´s Gericht.
3. Wer Gott setzt aus den Augen,
fällt leicht in Sünd´ hinein;
kein Herz kann etwas taugen,
das ohne Gott will sein.
Doch wer sein Herz mag schwingen
in Gottes Gnadenschein,
der wird viel Früchte bringen,
und reich an Liebe sein.
4. Der ist des Königs Freude,
wer reines Herzens ist:
Er stehet fest im Leide
und bei der Feinde List.
Er rottet aus das Böse,
das Gute pflanzt er ein:
Und dieser Welt Getöse
wird ihm unschädlich sein.
5. Gott wacht mit stetem Sorgen
ob seiner lieben Herd´:
Er redet still verborgen
mit dem, der sein begehrt.
Er prüfet Herz und Nieren,
er hilft zu rechter Zeit.
Gott nimmermehr verlieren,
das schaffet Seligkeit.
6. Die sich an Gott mit Sünden,
vergreifen ohne Scheu,
die wird er endlich finden,
wenn sie nicht fühlen Reu:
Die stolz zum Himmel reichen,
die stürzet er herab;
der Tod frisst ihres Gleichen,
es schlingt sie ein das Grab.
7. Kein Ort ist so verborgen,
den Gottes Aug´ nicht sieht;
vom Abend bis zum Morgen
entdeckt er, was geschieht.
Die Bösen und die Frommen
sind vor ihm dargestellt;
wann wird die Decke kommen,
die sie verborgen hält? –
8. Laß, Jesu, mich´s durchdringen,
daß Gott stets um uns sei!
laß mich bei guten Dingen
nicht leben sorgenfrei.
Die Gottes Geist regieret,
sind auch verborgen rein;
die Welt, die sich verführet,
verdirbt im Heuchelschein.
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(Autor: unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
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