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1. Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,
meine geliebete Seele, das ist mein Begehren.
Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf,
lasset den Lobgesang hören.
2. Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,
der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,
der dich erhält, wie es dir selber gefällt.
Hast du nicht dieses verspüret?
3. Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet,
der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet;
in wie viel Not hat nicht der gnädige Gott
über dir Flügel gebreitet!
4. Lobe den Herren, der deinen Stand sichtbar gesegnet,
der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet;
denke daran, was der Allmächtige kann,
der dir mit Liebe begegnet.
5. Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen!
Alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen!
Er ist dein Licht, Seele, vergiß es ja nicht;
lobende schließe mit Amen!
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(Autor: Joachim Neander (1650 - 1680))
Lobet den Herren
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1. Lobet den Herren
alle, die ihn ehren;
Lasst uns mit Freuden
seinem Namen singen
und Preis und Dank
zu seinem Altar bringen.
Lobet den Herren!
2. Der unser Leben,
das er uns gegeben,
in dieser Nacht
so väterlich bedecket
und aus dem Schlaf
uns fröhlich auferwecket:
Lobet den Herren!
3. Dass unsre Sinnen
wir noch brauchen können
und Händ und Füße,
Zung und Lippen regen,
das haben wir
zu danken seinem Segen
Lobet den Herren!
4. Dass Feuerflammen
uns nicht allzusammen
mit unsern Häusern
unversehns gefressen,
das macht´s, dass wir
in seinem Schoß gesessen.
Lobet den Herren!
5. Dass Dieb und Räuber
unser Gut und Leiber
nicht angetast´
und grausamlich verletzet,
dawider hat sein
Engel sich gesetzet.
Lobet den Herren!
6. O treuer Hüter,
Brunnen aller Güter,
ach lass doch ferner
über unser Leben
bei Tag und Nacht
dein Huld und Güte schweben.
Lobet den Herren!
7. Gib, dass wir heute,
Herr, durch dein Geleite
auf unsern Wegen
unverhindert gehen
und überall
in deiner Gnade stehen.
Lobet den Herren!
8. Treib unsern Willen,
dein Wort zu erfüllen;
hilf uns gehorsam
wirken deine Werke;
und wo wir schwach sind,
da gib Du uns Stärke.
Lobet den Herren!
9. Richt unsre Herzen,
dass wir ja nicht scherzen
mit deinen Strafen,
sondern fromm zu werden
vor deiner Zukunft
uns bemühn auf Erden.
Lobet den Herren!
10. Herr, Du wirst kommen
und all deine Frommen,
die sich bekehren,
gnädig dahin bringen,
da alle Engel
ewig, ewig singen:
"Lobet den Herren!"
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Lobt in seinem Heiligtume zu Psalm 150,1
1. Lobt in seinem Heiligtume
den, der große Wunder tut,
der zu seinem höchsten Ruhme
bei erlösten Kindern ruht.
Halleluja, Halleluja
Halleluja, Amen.
2. Lobet ihn mit Freudentränen,
preiset ihn mit Harfenklang.
Lasst uns unsern König krönen,
schalle ihm, o Lobgesang.
Halleluja, Halleluja
Halleluja, Amen.
3. Jauchzet ihm mit ewger Freude,
die ihr seinen Odem habt.
Rühmt, geschmückt im weißen Kleide,
den, der euch so hoch begabt.
Halleluja, Halleluja
Halleluja, Amen.
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(Autor: Julius Köbner (1806 - 1884))
Man lobt dich in der Stille zu Psalm 65,2
1. Man lobt dich in der Stille,
du hocherhabner Zionsgott;
des Rühmens ist die Fülle
vor dir, o Herre Zebaoth.
Du bist doch, Herr, auf Erden
der Frommen Zuversicht,
in Trübsal und Beschwerden
lässt du die Deinen nicht.
Drum soll dich stündlich ehren
mein Mund vor jedermann
und deinen Ruhm vermehren,
so lang er lallen kann.
2. Es müssen, Herr, sich freuen
von ganzer Seel und jauchzen hell,
die unaufhörlich schreien:
„Gelobt sei der Gott Israel’!“
Sein Name sei gepriesen,
der große Wunder tut.
Nun, dies ist meine Freude,
zu hangen fest an dir,
dass nichts von dir mich scheide,
solang ich lebe hier.
3. Herr, du hast deinen Namen
sehr herrlich in der Welt gemacht;
denn als die Schwachen kamen,
hast du gar bald an sie gedacht.
Du hast mir Gnad erzeiget;
nun, wie vergelt ich’s dir?
Ach bleibe mir geneiget,
so will ich für und für
den Kelch des Heils erheben
und preisen weit und breit
dich hier, mein Gott, im Leben
und dort in Ewigkeit.
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(Autor: Johann Rist (1607 - 1667))
Mein Freund, wie dank ich´s deiner Liebe zu Psalm 18,2
1. Mein Freund, wie dank ich´s deiner Liebe,
daß du von deines Lichtes Thron
erwärmst durch deine Feuertriebe mich,
der ich kalt wie Erd und Ton?
Wie dank ich´s deinem treuen Herzen,
das mich von Finsternis befreit
und mich erkauft durch Todesschmerzen,
erworben für die Seligkeit?
2. Da ist mein Herz, du Herr der Seele,
ach nimm es dir zur Wohnung ein;
es ist zwar eine enge Höhle,
und die Unendlichkeit ist dein.
Allein die Liebe, die dich nieder
in mein verlornes Wesen zog,
sie ziehe dich auch jetzo wieder,
die Mensch zu werden dich bewog.
3. Zerbrich, verbrenne und zermalme,
was dir nicht völlig wohlgefällt!
Ob mich die Welt an einem Halme,
ob sie mich an der Kette hält,
ist alles eins in deinen Augen,
da nur ein ganz befreiter Geist
und nur die reine Liebe taugen,
die alles Fremde Schaden heißt.
4. Ja amen, da sind beide Hände!
Auf´s neue sei dir´s zugesagt:
Ich will dich lieben ohne Ende,
mein Alles werde dran gewagt!
Ach laß, mein Freund,
mich deinen Namen
und deines Kreuzes Ehrenmal
an meiner Stirne tragen!
Amen. Versiegle deine Gnadenwahl!
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(Autor: Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 - 1760))
Mein ganzes Herz erfreut sich Dein
1. Mein ganzes Herz erfreut sich Dein;
was Du ihm bist, wer könnt' es sein
im Himmel und auf Erden?
Du, Du bist meine Zuversicht,
Du meine Kraft, mein Rat, mein Licht,
mein Tröster in Beschwerden!
Größte,
Beste
aller Gaben!
Dich zu haben,
welche Wonne,
welche Himmelsfreudensonne!
2. Dein Angesicht voll Heil und Huld,
Dein Herz voll göttlicher Geduld,
wer ist, der das beschriebe?
Was drang Dich aus der Herrlichkeit
herab in unser Herzeleid?
Die Gottesmacht der Liebe!
Jeden
Müden
läss'st Du nahen,
Dich umfahen,
Dich genießen
und in Seligkeit zerfließen.
3. Es flieht der Erde Lust und Schmerz
und lässt so leer das arme Herz,
das Deine Freud' entbehret,
die ist's, die Herz und Geist erquickt,
die jedem Schmerz den Stachel knickt,
die Nacht zum Tag verkläret.
Schalte,
walte!
Nichts erschwere,
kränk' und wehre
bis ans Ende
jedes Heilswerk Deiner Hände.
4. Ich baue felsenfest auf Dich;
nie kannst Du, mein Erlöser, mich
aus Deiner Hand verlieren.
Versteh' ich's nicht, wie Du regierst
und Dein verborgnes Zepter führst -
Du kannst nur wohl regieren!
Wähle,
zähle
Du die Freuden,
Du die Leiden
meines Lebens!
Wer Dir traut, traut nie vergebens.
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(Autor: Karl Bernhard Garve (1763 - 1841))
Mein Herz und Seel, den Herren hoch erhebet zu Lukas 1,46
1. Mein Herz und Seel den Herren hoch erhebet,
den großen Gott, der ewig herrscht und lebet;
mein Geist in mir sich meines Heilands freut
und seinen Ruhm vermehret allezeit.
2. Denn er hat mich Elenden angesehen
und mein Gebet erhöret und mein Flehen;
es hat der Herr mich Armen nicht veracht,
er hat mit Gnad und Rettung mich bedacht.
3. Gott, dessen Macht nicht kann ergründet werden,
und dessen Nam im Himmel und auf Erden
hochheilig ist, hat große Ding getan an mir,
die ich nicht alle zählen kann.
4. In keiner Not hat er mich je verlassen,
Barmherzigkeit ist bei ihm ohne Maßen
und währet von Geschlecht fort zu Geschlecht,
wo man ihn fürcht und hoch hält seine Recht.
5. Er übt Gewalt mit seines Armes Stärke,
daß jedermann muß spüren seine Werke;
die stolz und hoch in ihren Herzen seind,
zerstreuet er, und ist denselben feind.
6. Er stößet, die gewaltig sind vor allen,
von ihrem Stuhl, daß sie erschrecklich fallen;
die Niedrigen erhebet er davor
und stellet sie ganz unverhofft empor.
7. Die Hungrigen, die ihn vor Augen haben,
erfüllet er mit Gütern und mit Gaben;
die Reichen läßt er leer beim Überfluß,
daß Not und Angst darauf erfolgen muß.
8. Er denket der Barmherzigkeit und Güte,
daß er fortan uns väterlich behüte
und seine Kirch im ganzen Erdenkreis
erhalt und schütz zu seines Namens Preis.
9. Die Treu, die er im neuen Bund und alten
geredet hat, die wird er ewig halten,
der Herr verläßt uns, seine Kinder nicht,
weil zu ihm steht all unsre Zuversicht.
10. Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre,
Herr Jesu Christ, den Glauben in uns mehre,
o heilger Geist, erneu uns Herz und Mund,
daß wir dein Lob ausbreiten jede Stund.
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(Autor: David Denicke (1603 - 1680))
Mit Deiner Glut entzünde mich
1. Mit Deiner Glut entzünde mich,
dreiein'ger Gott, herzinniglich!
Salb mich mit Feuer und mit Geist,
zu beten, wie Dein Wort mich's heißt!
2. Du Beter ohnegleichen, Du!
An Deinem Herzen such' ich Ruh';
dein Mitgefühl mit Freud' und Schmerz,
dein Beterdrang erfüll' mein Herz!
3. Geist des Gebetes,
deine Tauf,
helf mir in meiner Schwachheit auf!
Mit Seufzern, die kein Mund ausspricht,
vertritt mich vor dem Thron im Licht!
4. Und Du, o Vater! neig herab
zum Kinde, das Dein Sohn Dir gab,
den Zepter Deiner Majestät!
Hör und erhöre mein Gebet!
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(Autor: Johann Baptist v. Albertini (1769-1831))
Nicht im lauten Beten
1. Nicht im lauten Beten, nicht im Sang,
auch nicht in der Predigt, Orgelklang,
auch nicht in den Heil'gen, hör es hier:
Alle meine Quellen sind in Dir!
2. Nicht in den Gefühlen, die ich hab',
auch nicht in den Freuden Deiner Gab',
laut in meinem Herzen tönt es hier:
Alle meine Quellen sind in Dir!
3. Alle meine Wünsche kennest Du,
alle meine Unruh' stillest Du,
alle meine Sehnsucht sag' ich Dir:
Alle meine Quellen sind in Dir!
4. O Du mein Geliebter, Du bist mein,
kann es auch im Himmel schöner sein,
wenn ich mit den Heil'gen jubilier':
Alle meine Quellen sind in Dir!?
5. Bist Du nicht mein Schatten vor der Glut?
Bist Du nicht mein Schutz in Sturmeswut?
Auch in dürrer Wüste sing' ich Dir:
Alle meine Quellen sind in Dir!
6. Die gewalt'gen Feinde toben sehr,
doch stets gabst Du Deinem Namen Ehr'!
An Dich glaube ich und triumphier':
Alle meine Quellen sind in Dir!
7. O Du meine sichre, stolze Ruh',
meine Burg und Festung, Jesus, Du!
O, wie bin ich selig dort und hier:
Alle meine Quellen sind in Dir!
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(Autor: Waldemar Reinhold Baron v. Uxküll (1860-?))
Nun danket all zu Psalm 67,4
1. Nun danket all und bringet Ehr,
ihr Menschen in der Welt,
dem, dessen Lob der Engel Heer
im Himmel stets vermeld't
2. Ermuntert euch und singt mit Schall,
Gott, unserm höchsten Gut,
der seine Wunder überall
und große Dinge tut;
3. Der uns von Mutterleibe an
frisch und gesund erhält
und, wo kein Mensch mehr helfen kann,
sich selbst zum Helfer stellt;
4. Der, ob wir ihn gleich hoch betrübt,
doch bleibet guten Muts,
die Straf erlässt, die Schuld vergibt
und tut uns alles Guts.
5. Er gebe uns ein fröhlich Herz,
erfrische Geist und Sinn
und werf all Angst, Furcht,
Sorg und Schmerz
ins Meeres Tiefe hin.
6. Er lasse seinen Frieden ruhn
auf unserm Volk und Land;
er gebe Glück zu unserm Tun
und Heil zu allem Stand.
7. Er lasse seine Lieb und Güt
um, bei und mit uns gehn,
was aber ängstet und bemüht,
gar ferne von uns stehn.
8. Solange dieses Leben währt,
sei er stets unser Heil,
und wenn wir scheiden von der Erd,
verbleib er unser Teil.
9. Er drücke, wenn das Herze bricht,
uns unsre Augen zu
und zeig uns drauf sein Angesicht
dort in der ewgen Ruh.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Nun danket alle Gott zu Psalm 136,26
1) Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut
an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib
und Kindesbeinen an
unzählig viel zugut
bis hierher hat getan.
2) Der ewigreiche Gott
woll uns bei unserm Leben
ein immer fröhlich Herz
und edlen Frieden geben
und uns in seiner Gnad
erhalten fort und fort
und uns aus aller Not
erlösen hier und dort.
3) Lob, Ehr und Preis sei Gott
dem Vater und dem Sohne
und Gott dem Heilgen Geist
im höchsten Himmelsthrone,
ihm, dem dreiein'gen Gott,
wie es im Anfang war
und ist und bleiben wird
so jetzt und immerdar.
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(Autor: Martin Rinckart (1586-1649))
Nun danket alle Gott mit Herzen zu 1. Chr. 29,13
1. Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut hier und an allen Enden,
der lebend uns erhält von Mutterleibe an
und tut uns alles Guts, mehr als man zählen kann.
2. Es wolle unser Gott ein fröhlich Herz uns geben,
er lasse uns, sein Volk, in Freieden immer leben
forthin zu unsrer Zeit, daß seine Gnad und Treu
bei uns und unserm Land allweg beständig sei.
3. Der große, starke Gott woll uns von allem Bösen
und was uns schaden kann gewaltiglich erlösen,
er schütz und rette uns, er helf uns allezeit,
so lang er uns allhier das Leben noch verleiht.
4. Gott Vater, dir sei Preis hier und im Himmel oben,
Gott Sohn, Herr Jesu Christ, wir wollen stets loben,
Gott heiliger Geist, dein Ruhm erschalle mehr und mehr,
o Herrr, dreieinger Gott, dir sei Lob, Preis und Ehr!
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(Autor: Hannoversches Gesangbuch 1657)
O daß ich tausend Zungen hätte
1. O daß ich tausend Zungen hätte
und einen tausendfachen Mund,
so stimmt ich damit um die Wette
vom allertiefsten Herzensgrund
ein Loblied nach dem andern an
von dem, was Gott an mir getan.
2. O daß doch meine Stimme schalle
bis dahin, wo die Sonne steht;
o daß mein Blut mit Jauchzen wallte,
solang es noch im Laufe geht;
ach wär ein jeder Puls ein Dank
und jeder Odem ein Gesang!
3. Was schweigt ihr denn, ihr meine Kräfte?
Auf, auf, braucht allen euren Fleiß
und stehet munter im Geschäfte
zu Gottes, meines Herren, Preis;
mein Leib und Seele, schicke dich
und lobe Gott herzinniglich!
4. Ihr grünen Blätter in den Wäldern,
bewegt und regt euch doch mit mir;
ihr schwanken Gräser in den Feldern,
ihr Blumen, laßt doch eure Zier
zu Gottes Ruhm belebet sein
und stimmet lieblich mit mir ein!
5. Ach alles, alles, was ein Leben
und einen Odem in sich hat,
soll sich mir zum Gehilfen geben;
denn mein Vermögen ist zu matt,
die großen Wunder zu erhöhn,
die allenthalben um mich stehn.
6. Dir sei, o allerliebster Vater,
unendlich Lob für Leib und Geist;
für alles, mildester Berater,
was deine Güte mir erweist,
was du in deiner ganzen Welt
zu meinem Wohlsein hast bestellt.
7. Mein treuster Jesu, sei gepriesen,
daß dein erbarmungsvolles Herz
sich mir so hilfreich hat erwiesen
und mich durch Blut und Todesschmerz
von aller Teufel Grausamkeit
zu deinem Eigentum befreit.
8. Auch dir sei ewig Ruhm und Ehre,
o heilig-werter Gottesgeist,
für deines Trostes süße Lehre,
die mich ein Kind des Lebens heißt.
Ach wo ich etwas Guts verricht,
das wirket nur dein göttlich Licht.
9. Wer überströmet mich mit Segen?
Bist du es nicht, o reicher Gott?
Wer schützt mich auf meinen Wegen?
Du, du o Herr Gott Zebaoth!
Du trägst mit meiner Sündenschuld
unsäglich gnädige Geduld.
10. Ich habe es ja mein Lebetage
schon so manch liebes Mal gespürt,
daß Du mich unter vieler Plage
zwar wunderbar, doch wohl geführt;
denn in der größesten Gefahr
ward ich dein Trostlicht stets gewahr.
11. Ich will von deiner Güte singen,
solange sich die Zunge regt;
ich will dir Freudenopfer bringen,
solange sich mein Herz bewegt,
ja, wenn der Mund wird kraftlos sein,
so stimm ich noch mit Seufzen ein.
12. Ach nimm das arme Lob auf Erden,
mein Gott, in allen Gnaden hin.
Im Himmel soll es besser werden,
wenn ich bei deinen Engeln bin.
Da sing ich dir im höhern Chor
viel tausend Halleluja vor.
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(Autor: Johann Mentzer (1658 - 1734))
O Gott, sei gelobt für die Liebe im Sohn
1. O Gott, sei gelobt
für die Liebe im Sohn,
der am Kreuz für uns starb
und dann aufstieg zum Thron!
Refr.:
Halleluja, sei gepriesen,
Halleluja, Amen!
Halleluja, sei gepriesen,
Herr, segne uns jetzt!
2. O Gott, sei gelobt
für den Heiligen Geist,
der die Wahrheit uns lehrt
und zu Jesus uns weist!
3. Lob, Ehre und Preis
sei für immer gebracht
dir, dem Lamm, das von Sünde
uns selig gemacht!
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(Autor: Ernst Gebhardt (1832 - 1899))
O Herr, vor dem sich Erd und Himmel beuget zu Phil. 2,10
1. O Herr, vor dem sich Erd und Himmel beuget,
du Gottessohn, von Ewigkeit gezeuget,
blick auf der Deinen Flehn und Dankeslieder
huldreich hernieder.
2. Mag bei der Stürme Wüten alles zittern,
die Kirche steht, ein Fels in Ungewittern,
und bleibet bei der Hölle wildstem Trutze
in Christi Schutze.
3. Lob und Anbetung töne dir, o Vater,
dir, Gottes Sohn, dir, Tröster und Berater.
Lehr uns, dein Volk, durch alle Ewigkeiten
dein Lob ausbreiten.
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(Autor: Albert Knapp (1798 - 1864))
O Jesu Christ, mein schönstes Licht zu 2. Sam. 22,29
1. O Jesu Christ, mein schönstes Licht,
der du in deiner Seelen
so hoch mich liebst, daß ich es nicht
ausprechen kann noch zählen:
gib, daß mein Herz dich wiederum
mit Lieben und Verlangen mög umfangen
und als dein Eigentum
nur einzig an dir hangen.
2. Gib, daß sonst nichts in meiner Seel
als deine Liebe wohne;
daß ich deine Lieb erwähl
als meinen Schatz und Krone.
Stoß alles aus, nimm alles hin,
was mich und dich will trennen
und nicht gönnen, daß all mein Mut und Sinn
in deiner Liebe brennen.
3. Mein Heiland, du bist mir zulieb
in Not und Tod gegangen
und hast am Kreuz als wie ein Dieb
und Mörder du gehangen,
verhöhnt, verspeit und sehr verwundt;
ach laß mich deine wunden
alle Stunden
mit Lieb im Herzensgrun
auch schmerzen und verwunden!
4. Dein Blut, das dir vergossen ward,
ist köstlich, gut und reine,
mein Herz hingegen böser Art
und hart gleich einem Steine.
O laß doch deines Blutes Kraft
mein hartes Herz bezwingen,
wohl durchdringen
und diesen Lebenssaft
mir deine Liebe bringen!
5. Du bist allein die rechte Ruh,
in dir ist Fried und Freude;
gib, Jesu, gib daß immerzu
mein Herz in dir sich weide.
Sei meine Flamm und brenn in mir;
mein Balsam, wollest eilen, lindern heilen
den Schmerzen, der mich hier
mit Seufzen lässet weilen.
6. Was ist´s, so Schönster, das ich nicht
in deiner Liebe habe?
sie ist mein Stern, mein Sonnenlicht,
meine Quell, da ich mich labe,
mein süßer Wein, mein Himmelsbrot,
mein Kleid vor Gottes Throne,
meine Krone, mein Schutz in aller Not,
mein Haus, darin ich wohne.
7. Ach Jesu, wenn du mir entweichst,
was hilft mir sein geboren?
Wenn du mir deine Liebe entzeuchst,
ist all mein Gut verloren.
So gib, daß ich dich, meinen Gast,
wohl auch und bestermaßen
möge fassen
und, wenn ich dich gefaßt,
in Ewigkeit nicht lassen.
8. Du hast mich je und je geliebt
und auch nach dir gezogen;
eh ich noch etwas Guts geübt,
warst du mir schon gewogen.
Ach laß doch ferner, edler Hort,
mich diese Liebe leiten
und begleiten, daß sie mir immerfort
beisteh auf allen Seiten!
9. Laß meinen Stand, darin ich steh,
Herr, deine Liebe zieren,
und wo ich etwa irregeh,
alsbald zurecht mich führen.
Laß sie mich allzeit guten Rat
und gute Werke lehren, steuern, wehren
der Sünd, und nach der Tat
bald wieder mich bekehren.
10. Dein Lieben sei mir Freud in Leid,
in Schwachheit mein Vermögen;
und wenn ich nach vollbrachter Zeit
mich soll zur Ruhe legen,
alsdann laß deine Liebestreu,
Herr Jesu, bei mir stehen,
Luft zuwehen, daß ich getrost und frei
mög in dein Reich eingehen.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
O König aller Ehren zu Psalm 24,8
1. O König aller Ehren,
Herr Jesu, Davids Sohn,
Dein Reich soll ewig währen,
im Himmel ist dein Thron;
hilf, dass allhier auf Erden
den Menschen weit und breit
Dein Reich bekannt mög' werden
zur Seelen Seligkeit!
2. Von deinem Reich auch zeugen
die Leut aus Morgenland;
die Knie sie vor dir beugen,
weil du ihn' bist bekannt.
Der neu Stern auf dich weiset,
dazu das göttlich Wort.
Drum man zu Recht dich preiset,
dass du bist unser Hort.
3. Du bist ein großer König,
wie uns die Schrift vermeld't;
doch achtest du gar wenig
vergänglich Gut und Geld,
prangst nicht auf stolzem Rosse,
trägst keine güldne Kron,
sitzt nicht im steinern Schlosse,
hier hast du Spott und Hohn.
4. Doch bist du schön gezieret,
Dein Glanz erstreckt sich weit,
Dein' Güt allzeit regieret
und dein Gerechtigkeit.
Du wollst die Frommen schützen
durch dein Macht und Gewalt,
dass sie im Frieden sitzen,
die Bösen stürzen bald.
5. Du wollst dich mein erbarmen,
in dein Reich nimm mich auf,
Dein Güte schenk mir Armen
und segne meinen Lauf.
Mein' Feinden wollst du wehren,
dem Teufel, Sünd und Tod,
dass sie mich nicht versehren;
rett mich aus aller Not.
6. Du wollst in mir entzünden
Dein Wort, den schönsten Stern,
dass falsche Lehr und Sünden
sein meinem Herzen fern;
Hilf, dass ich dich erkenne
und mit der Christenheit
Dich meinen König nenne
jetzt und in Ewigkeit!
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(Autor: Martin Behm (1557 - 1622))
O laßt uns mit Jauchzen erheben zu Psalm 66,20
1) O laßt uns mit Jauchzen erheben
den Schöpfer und Herrscher der Welt,
den Herrn, von des Güte wir leben,
des Allmacht uns trägt und erhält.
Refr.: Gelobt sei Gott,
gelobt sei der Herr, unser Heil,
wir traun auf Ihn,
Er ist unser Gut, unser Teil!
2) Ihm, Ihm gehört Himmel und Erde;
ja, Ihm ist kein anderer gleich.
Und wir sind das Volk Seiner Herde,
berufen, zu erben Sein Reich.
3) Voll Liebe hat stets Er gewaltet
und über uns freundlich gewacht,
hat gnädig das Los uns gestaltet
und hier schon uns glücklich gemacht.
4) Und hat Seine Hand uns geschlagen,
so hatte Er dennoch uns lieb;
und gab es auch Lasten zu tragen,
die Hoffnung der Herrlichkeit blieb.
5) Ihm, der uns mit Jesus versöhnte,
der uns aus dem Staube erhob
und uns mit Barmherzigkeit krönte,
nur Ihm gebührt Ehre und Lob!
6) O laßt uns mit jubelnden Chören
Ihm stets unser Loblied erneun;
preist Ihn! Alle Welt soll es hören,
daß wir unsres Gottes uns freun!
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(Autor: Johanna Meyer (1851 - 1921))
O Lamm, für uns geschlachtet zu Off. 5,12
1. O Lamm, für uns geschlachtet,
Du König, tief verachtet,
doch Fürst der Herrlichkeit:
Hilf Deiner kleinen Herde
bei Ruh´ und bei Beschwerde
zur innigsten Verbundenheit!
2. Ach, wären unsre Triebe
so voll von Deiner Liebe,
daß man sie strahlen säh´
aus allem Tun und Handeln,
daß sie uns stärkt´ im Wandeln
nach Deinem Willen je und je!
3. Nun, das ist unsre Bitte,
Du Fürst in unsrer Mitte:
Zeig Deine Gegenwart!
Mach Dein Gebot uns wichtig,
das Herz zum Folgen tüchtig
und heil´ge unsre ganze Art!
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(Autor: Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 - 1760))
O, die tiefe Liebe Jesu zu Römer 8,39
1. O, die tiefe Liebe Jesu,
frei, unfaßbar mächtiglich,
rollet gleich dem weiten Meere
voll und segnend über mich.
Rings ergießt sich und umschließt mich
seiner Liebe reicher Strom,
führt mich vorwärts, führt mich aufwärts
bis zur Ruh' im Himmelsdom.
2. O, die tiefe Liebe Jesu
sei gerühmt von Ort zu Ort;
wie er liebet, immer liebet
ohne Wandel fort und fort!
Wie er uns so reich beschenket,
da er starb als Menschsohn,
wie er unser stets gedenket,
auch noch droben vor dem Thron.
3. O, die tiefe Liebe Jesu!
Niemand liebt so, Herr, wie du!
Sie ist mir ein Meer von Segen
und ein Port zu Süßer Ruh!
Oh, die tiefe Liebe Jesu
ist des Himmels Himmel mir.
Sie erhebt zu Herrlichkeiten,
denn sie hebt mich, Herr, zu dir!
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(Autor: Samuel Trevor Francis (1835-1927))
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