|
1. Herr, hast du nicht Tote erweckt,
und mich lässt du so leiden?
Herr, mein Gott, ich hoffe auf dich,
du kannst mir Hilfe bereiten.
Siehe, mein Kind,
alle Leiden dieser Zeit,
so schwer sie auch sind,
schaffen dir eine große Seligkeit.
2. Herr, hast du nicht Kranke geheilt,
Blinde machtest du sehend?
Ich, mein Gott, bin kraftlos und schwach,
doch Lahme machtest du gehend.
So heil‘ auch mich,
großer Gott und Vater,
der das Leben mir gab,
dass ich dir danken kann in Ewigkeit!
|
(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Herr, ich bin müde von des Tages Lasten
1. Herr, ich bin müde von des Tages Lasten,
vom Treiben in der Welt und dem eil’gen Hasten.
Herr, schenke nun meiner Seele Kraft und Ruh,
denn meines Herzens Tröster bist nur du.
2. Herr, gib mir neue Kraft, die Last zu tragen,
stärke die Seele mir, ich will nichts mehr fragen.
Dir, Herr, vertraue ich meine Seele an,
Dir, der in aller Not mir Hilf‘ ersann.
3. Herr, meine Seele wartet mit den Frommen,
weil du versprochen hast, du willst wiederkommen.
Dann jauchze ich meinem Seelenbräutigam,
der meine Seele endlich zu sich nahm.
|
(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Herr, in dieser Zeit Gewog
1. Herr, in dieser Zeit Gewog,
da die Stürme rastlos schnauben,
wahr, o wahre mir den Glauben,
der noch nimmer mich betrog,
2. der noch sieht in Macht und Fluch
eine Spur von deinem Lichte,
ohne den die Weltgeschichte
wüster Greuel nur ein Buch;
3. daß, wo trostlos, unbeschränkt
dunkle Willkür scheint zu spielen,
Liebe doch nach ewgen Zielen
die verborgnen Fäden lenkt;
4. daß, ob wir nur Einsturz schaun,
Trümmer, schwarz geraucht vom Brande,
doch schon leise durch die Lande
waltet ein geheimes Baun;
5. daß auch in der Völker Gang
Wehen deuten auf Gebären
und wo Tausend weinten Zähren,
einst Millionen singen Dank;
6. ja, daß blind und unbewußt
deiner Gnade deinen heilgen Schlüssen
selbst die Teufel dienen müssen,
wenn sie tun nach ihrer Lust.
7. Herr, der Erdball wankt und kreißt;
laß, o laß mir diesen Glauben,
diesen starken Hort nicht rauben,
bis mein Geist dich schauend preist.
|
(Autor: Emanuel Geibel (1815-1884))
Herr, manchmal fühle ich mich ...
Herr, manchmal fühle ich mich minderwertig und klein.
Aber du sagst zu mir: „Fürchte dich nicht, mein Kind. Du bist mein!
Du bist immer wertvoll in meinen Augen
und diese Gewissheit soll dir niemand rauben.“
Bei dir, meinem Herrn und Gott, bin ich immer sicher und geborgen.
Und dass trotz Kummer, Angst und Sorgen.
Ich will lernen dir in Allem ganz zu vertrauen
und mein Leben immer wieder neu ganz auf dich zu bauen.
|
(Autor: Gunter Lange) Copyright © by Gunter Lange, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Herr, sei Du bei mir zu Matth. 28,20
Herr, sei Du bei mir,
wenn die Angst mich überfällt
und Hoffnung an der Not zerschellt.
Herr, sei Du bei mir,
wenn die Sorge mich bedrängt
und Menschenwort mich böse kränkt.
Herr, sei Du bei mir,
wenn in der Welt der Hass regiert
und zu Gewalt und Kriegen führt.
Herr, sei Du bei mir,
wenn Krankheit meinen Leib erschüttert
und Leid die Sinne mir verbittert.
Herr, sei Du bei mir,
wenn Sünde mich beständig quält
und mein Leben scheint verfehlt.
Ja, Du bist bei mir,
Du hast’s gesagt,
so sei Dir alle Not geklagt.
Du wirst mich führen in Deiner Gnad,
endlich auf Deinen Himmelspfad.
|
(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Herr, sei meiner Seele gnädig
1.Herr, sei meiner Seele gnädig
und erbarme dich meiner!
Immer, wenn ich zu dir komme,
betend vor die niederfalle,
neigst du dich zu mir herab.
Herr, du willst mich nicht verdammen,
du vergibst die Sünden alle.
Wohl mir, dass ich dich, Herr, hab‘,
wohl mir, dass ich dich, Herr, hab‘.
2.Herr, sei meiner Seele gnädig
und erbarme dich meiner!
Dir zu danken für die Gnade,
komme ich, Herr, heute wieder,
denn du nahmst von mir die Last.
War auch riesengroß der Schade,
sing‘ ich heut‘ doch Dankeslieder,
weil du mir vergeben hast,
weil du mir vergeben hast.
|
(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Herr, stärke meinen schwachen Mut zu Jeremia 16,19
1. Herr, stärke meinen schwachen Mut,
dich treulich zu bekennen
und trotz der Feinde Hohn und Wut
den Deinen mich zu nennen;
gib, daß ich ohne Heuchelei,
durch deine Gnade stark und frei,
dein ewig Lob verkünde.
2. Ich weiß, es geht der Zeugen Pfad
durch manches Ungewitter.
Denn wen dein Licht erleuchtet hat,
dem wird die Weltlust bitter;
je mehr er Welt und Sünde haßt,
um desto schwerer wird die Last,
des Kampfes wird kein Ende.
3. Wer Sünde tut, der haßt das Licht,
mag nicht die Wahrheit hören;
und wer ihm von der Buße spricht,
will nur den Frieden stören.
Das Wort vom Kreuz war allezeit
der armen Welt, und ist´s noch heut,
gar ein harte Rede.
4. Und doch will ich verzagen nicht,
mag sie gleich drohn und lügen,
denn Gottes Wort und Gottes Licht
muß doch am Ende siegen.
Wie sollt ich zweifeln noch daran?
Hat er doch mein Herz aufgetan,
das trotzige, verzagte.
5. Und der mein stolzes Herz gewann,
das ganz und gar verkehrte;
der allen helfen will und kann,
gleichwie er mich bekehrte:
sein Zepter bleibt in Ewigkeit;
zuletzt doch werden weit und breit
die Starken seine Beute.
6. So bleib ich ruhig denn dabei,
von seiner Huld zu zeugen;
und stören soll mich kein Geschrei,
ihm meine Knie zu beugen.
Es hilft mir ja der starke Held,
daß nicht die Furcht vor dieser Welt
mich treibt, ihn zu verleugnen.
7. Und will die Welt nach seinem Rat
mich drum mit Füßen treten,
er lehrt für ihr Missetat
mich gläubig flehn und beten;
und regt sich noch des Zornes Flamm,
ein Blick auf ihn am Kreuzesstamm
dämpft ihr unheilges Feuer.
8. Der Feinde Fluch verkehret er
erbarmungsvoll in Segen;
es stärket mich der treue Herr,
auch unter harten Schlägen.
Hilf, daß ich ohne Heuchelei
von seiner Gnade stark und frei
durch Wort und Wandel zeuge.
|
(Autor: Emanuel Adolf Waitz (1811 - 1864)
Herr, unsre Not ist groß
1. Herr, unsre Not ist groß,
wir fliehen nackt und bloß
zu dir und deiner Güte,
daß sie uns jetzt behüte.
Eil, in der Flut Gefahren
uns mächtig zu bewahren.
2. Sieh an, sieh an die Not,
das Elend und den Tod,
den wir vor Augen sehen;
hilf, daß wir nicht vergehen.
Laß uns, o Gott, nicht sterben,
hilf, ehe wir verderben.
3. Vergib uns unsre Schuld
und habe noch Geduld;
ach laß um Jesu willen
sich Sturm und Wellen stillen;
wir wollen, weil wir leben,
dir Preis und Ehre geben.
|
(Autor: Christian von Stöcken (1633 - 1684)
Hier legt mein Sinn sich vor dir nieder
1. Hier legt mein Sinn sich vor dir nieder,
mein Geist sucht seinen Ursprung wieder;
laß dein erfreuend Angesicht
zu meiner Armut sein gericht!
2. Schau her, ich fühle mein Verderben,
laß mich in deinem Tode sterben;
o könnte doch in deiner Pein
die Eigenheit ertötet sein!
3. Du wollest, Jesu, meinen Willen
mit der Gelassenheit erfüllen,
brich der Natur Gewalt entwei
und mache meinen Willen frei.
4. Ich fühle wohl, daß ich dich liebe
und mich in deinen Wegen übe,
nur ist von der Unlauterkeit
die Liebe noch nicht ganz befreit.
5. Ich muß noch mehr auf dieser Erden
durch deinen Geist geheiligt werden,
der Sinn muß tiefer in dich gehen,
der Fuß muß unbeweglich stehn.
6. Ich weiß mir zwar nicht selbst zu raten,
hier gelten nichts der Menschen Taten;
wer macht sein Herz wohl selber rein?
Es muß durch dich gewirket sein.
7. Doch kenn ich wohl dein treues Lieben,
du bist noch immer treu geblieben;
ich weiß gewiß, du stehst mir bei
und machst mich von mir selber frei.
8. Indessen will ich treulich kämpfen
und stets die falsche Regung dämpfen,
bis du dir deine Zeit ersiehst
und mich aus solchen Netzen ziehst.
9. Zu Hoffnung kann ich fröhlich sagen:
Gott hat der Hölle Macht geschlagen,
Gott führt mich aus dem Kampf
und Streit in seine Ruh und Sicherheit.
10. Drum will die Sorge meiner Seelen ich dir,
mein Vater, ganz befehlen;
ach drücke tief in meinen Sinn,
daß ich in dir schon selig bin.
11. Wenn ich mit Ernst hieran gedenke
und mich in deinen Abgrund senke,
so werd ich von dir angeblickt,
und mein Herz wird von dir erquickt.
12. So wächst der Eifer mir im Streite,
so schmeck ich schon die süße Beute
und fühle, daß es Wahrheit ist,
daß du, mein Gott, die Liebe bist.
|
(Autor: Christian Friedrich Richter (1676 - 1711))
Hier liegt vor deiner Majestät
1. Hier liegt vor deiner Majestät
im Staub die Christenschar,
das Herz zu dir, o Gott erhöht,
die Augen zum Altar.
Schenk uns, o Heiland, deine Huld,
vergib uns unsre Sündenschuld.
O Herr, von deinem Angesicht
verwirf uns arme Sündern nicht,
verwirf uns nicht,
verwirf uns Sünder nicht!
2. Gesündigt haben wir, o Herr,
wie der verlorne Sohn,
gesündiget, o Heiliger!
Doch sieh von deinem Thron
erbarmend her auf unsern Schmerz,
verstoß nicht das zerknirschte Herz;
entzieh die Vaterhuld uns nicht
und sende uns dein Gnadenlicht,
dein Gnadenlicht,
dein göttlich Gnadenlicht!
3. Du bist´s, der alles Gute schafft,
der helfen will und kann;
drum wirke Leben, Trieb und Kraft,
zu wandeln deine Bahn.
Sieh uns in deinem Sohne an,
der hat genug für uns getan.
Mach uns von unsern Sünden los
durch´s Blut, das von dem Kreuze floß.
O mach uns los,
mach uns von Sünden los!
|
(Autor: Unbekannt (1777)
Hilf mir, mein Gott, hilf
1. Hilf mir, mein Gott, hilf, daß nach dir
von Herzen mich verlange
und ich dich suche mit Begier,
wenn mir wird angst und bange.
Verleih, daß ich mit Freude
dich in meiner Angst bald finde;
gib mir den Sinn, daß ich forthin
meid alle Schand und Sünde.
2. Hilf, daß ich stets mir Reu und Schmerz
mich deiner Gnad ergebe,
hab täglich ein zerknirschtes Herz,
in wahrer Buße lebe, vor dir erschein,
herzlich bewein all meine Missetaten.
die Hände sein laß milde sein,
dem Dürftigen zu raten.
3. Die Lust des Fleisches kämpft in mir,
daß sie nicht überwinde;
rechtschaffne Lieb und Lust
zu dir in meinem Sinn anzünde;
daß ich in Not bis in den Tod
dich und dein Wort bekenne,
und mich kein Trutz noch Eigennutz
von deiner Wahrheit trenne.
4. Behüte mich vor Zorn und Grimm,
mein Herz mit Sanftmut ziere,
auch alle Hoffart von mir nimm
und mich zu Demut führe!
Was sich noch findt von alter Sünd
durch deinen Geist ausfege,
gib, daß allzeit Trost, Fried
und Freud sich in mir Armen rege.
5. Den Glauben stärk, die Lieb herhalt,
die Hoffnung mache feste,
daß ich von dir nicht wanke bald,
Beständigkeit ist´s Beste;
Gefahr durch ihn mir werd erwecket;
gib Brot dem Leib, doch daß der bleib
von Wollust unbeflecket.
6. Gib, daß ich treu und fleißig
sei in dem, was mir gebühret,
daß ich auch nicht durch Heuchelei
und Ehrgeiz werd verführet.
Leichtfertigkeit, Haß und Zank
und Neid laß in mir nicht verbleiben,
verstockten Sinn und Diebesgewinn
wollst du fern von mir treiben.
7. Hilf, daß ich folge treuem Rat,
von falscher Meinung trete,
dem Armen helfe mit der Tat,
für Freund und Feind stets bete,
dien jedermann, so viel ich kann,
das Böse haß und meide nach
deinem Wort an allem Ort,
bis ich von dannen scheide.
|
(Autor: Johann Heermann (1585-1647))
Ich erkenne meine Sünden
Ich erkenne meine Sünden,
beuge mich, mein Gott, vor Dir;
lass mich Gnade bei Dir finden,
neige, Herr, Dein Ohr zu mir!
Ach vergib, was ich getan;
nimm mich aus Erbarmen an!
Führe mich vom Sündenpfade
auf den sel’gen Weg der Gnade!
|
(Autor: Johannes Goßner (1773 - 1858))
Ich geh´, in stillen Bitten
1. Ich geh', in stillen Bitten
dem Herrn mein Herz ausschütten,
dass durch und durch Er sehe,
kein Stäublein Ihm entgehe.
2. Nichts will ich Ihm verhalten;
auch die geheimsten Falten
des Herzens Ihm ausbreiten –
ach, das sind Seligkeiten!
3. Es mag vor Ihm zerfließen;
sein Tiefstes soll Er wissen!
so wird Er's mächtig läutern
und Mut und Blut mir heitern.
|
(Autor: Johann Baptist v. Albertini (1769-1831))
Ich komm, o höchster Gott
1. Ich komm, o höchster Gott,
zu dir und lieg auf meinen Knieen.
Ach, willst du denn so gar von mir,
du lieber Vater, fliehen?
Ach nicht, ach nicht! Hilf, Helfer, doch,
weil du, mein Gott, kannst helfen noch,
und reiß mich aus den Nöten.
2. Gedenke nicht, wie schwer
ich mich an dir, mein Gott, vergangen,
wie oftmals ich erzürnet dich,
wie lang ich hingegangen,
wie manches Jahr ich zugebracht,
daß ich die Schuld nicht recht bedacht,
die dich zum Zorn gereizet.
3. Ach richt mich nicht, gerechter Gott,
wie ich es hab verdienet!
Hab ich gebrochen dein Gebot,
so hat´s dein Sohn versühnet.
Ich glaube fest und traue dir,
du wirst um seinetwillen mir
vom Übel Helfen. Amen.
|
(Autor: Bonifacius Stöltzlin (1603 - 1677)
Ich preise dich und singe
1. Ich preise dich und singe,
Herr, deine Wundergnad, die mir
so große Dinge bisher erwiesen hat.
Denn das ist meine Pflicht,
in meinem ganzen Leben
dir Lob und Dank ja zu geben;
mehr hab und kann ich nicht.
2. Herr, mein Gott, da ich Kranker
vom Bette zu dir schrie,
da ward dein Heil mein Anker,
dein Wort mein Trost verlieh.
Da andere fuhren hin zur
finstern Todeshöhle,
da hieltst du meine Seele
und mich noch wo ich bin.
3. Ihr Heiligen, lobsinget
und danket eurem Herrn,
der, wenn die Not herdringet,
bald hört und herzlich gern
uns Gnad und Hilfe gibt.
Rühmt den, des Hand uns träget
und, wenn er uns ja schläget,
nicht allzusehr betrübt.
4. Gott hat ja Vaterhände
und strafet mit Geduld;
sein Zorn nimmt bald ein Ende,
sein Herz ist voller Huld
und gönnt uns lauter Guts.
Den Abend währt das Weinen,
des Morgens macht das Scheinen
der Sonn uns gutes Muts.
5. Ich sprach zur guten Stunde,
da mir´s noch wohl erging:
ich steh auf festem Grunde,
acht alles Kreuz gering,
ich werde nimmermehr,
das weiß ich, niederliegen;
denn Gott, der nicht kann trügen,
der liebt mich gar zu sehr.
6. Als aber dein Gesichte,
Herr Gott, sich von mir wandt,
da ward mein Trost zunichte,
da lag mein Heldenstand.
Es war mir angst und bang;
ich führte schwere Klagen
mit Zittern und mit Zagen:
Herr, mein Gott, wie so lang?
7. Nun wohl, ich bin erhöret;
mein Seufzen ist erfüllt;
mein Kreuz ist umgekehret,
mein Herzleid ist gestillt;
mein Grämen hat ein End;
es sind von meinem Herzen
der bittern Sorgen Schmerzen
durch dich, Herr, abgewendt.
8. Du hast mit mir gehandelt
noch besser als ich will.
Mein Klagen ist verwandelt
in eines Reigens Spiel;
und für das Trauerkleid,
in dem ich vor gestöhnet,
da hast du mich gekrönet
mit süßer Lust und Freud.
9. Auf daß zu deiner Ehre
mein Ehre sich erheb
und nimmer stille wäre,
bis daß ich deine Lieb
und ungezählte Zahl
der großen Wunderdinge
mit ewgen Freuden singe
in güldnen Himmelssaal.
|
(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Ich schrei zu Dir
Ich schrei zu Dir Herr Jesus Christ,
der Du doch unser Heiland bist.
Die Last der Krankheit will mich erschlagen.
Wie oft soll ich es Dir noch klagen?
Hab doch Erbarmen mit Deinem Kind,
send Linderung zu mir geschwind.
Dass ich neu Lebensmut hier fasse,
wenn ich nur Deinen Rocksaum fasse.
Du hast geheilt und wohlgetan
in Deiner kurzen Lebensbahn.
Du kannst auch heilen jetzt und hier.
Die frommen Leute flehn zu Dir!
Lass mich bei Dir geborgen sein,
mach hell das dunkle Leben mein.
Und wenn es Dir gefällt, Herr Christ,
nimm mich zu Dir zu Deiner Frist.
|
(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ich trau auf meinen Gott zu Psalm 71,1
1. Ich trau auf meinen Gott
in aller Angst und Not;
hat mich viel Kreuz betroffen,
will ich doch auf ihn hoffen,
er wird mir Hilfe senden
und alles Elend wenden.
2. Ist gleich mein Leib voll Schmerz,
und ängstet sich mein Herz,
will es vor Leid und Plagen
fast ganz in mir verzagen,
wird Gott nach seinem Willen
doch alles wieder stellen.
3. Hält schon die Schwachheit an,
daß ich daher nicht kann
das Haus des Herren schauen
und mich daselbst erbauen,
soll mein Lager dienen,
mit Gott mich zu versühnen.
4. Mein Gott, du hörtest mich
so oft und gnädiglich,
ach hör mein Flehn und Sehnen,
zähl jetzt auch meine Tränen
und kehre dies mein Leiden
in Trost und süße Freuden!
5. Dies bitt ich, dies geschieht;
und kommt die Rettung
nicht in diesem Weltgetümmel,
so gib mir nur den Himmel,
wo lauter Licht und Sonne,
wo stete Freud und Wonne.
6. Nun mach es auf der Welt,
mein Gott, wie dir´s gefällt.
Hilf mir aus allen Nöten,
und wirst du mich auch töten,
will ich im Tod und Leben
mich dir doch ganz ergeben.
|
(Autor: Autor unbekannt 1735)
Ich will von meiner Missetat zu Psalm 65,4
1. Ich will von meiner Missetat
zum Herren mich bekehren;
du wollest selbst mir Hilf und Rat
hiezu, o Gott, bescheren
und deines Geistes Kraft,
der neue Herzen in uns schafft,
aus Gnade mir gewähren.
2. Ein Mensch kann von Natur
doch nicht sein Elend selbst empfinden;
er ist ohn deines Geistes Licht blind,
taub, ja tot in Sünden,
verkehrt ist Will, Verstand und Tun.
Des großen Jammers wollst du nun,
o Vater mich entbinden!
3. Klopf durch Erkenntnis bei mir an
und führ mir wohl zu Sinnen,
was Böses ich vor dir getan;
du kannst mein Herz gewinnen,
daß ich aus Kummer und Beschwer
laß über meine Wangen her
viel heiße Tränen rinnen.
4. Wie hast du doch auf mich gewandt
den Reichtum deiner Gnaden!
Mein Leben dank ich deiner Hand,
du hast mich überladen
mit Ehr, Gesundheit, Ruh und Brot,
du machst, daß mir noch keine Not
bis hierher können schaden.
5. Hast auch in Christo mich erwählt
tief aus der Hölle Fluten,
daß niemals mir es hat gefehlt
an irgend einem Guten;
und daß ich ja dein eigen sei,
hast du mich auch aus großer Treu
gestäubt mit Vaterruten.
6. Hab ich denn nun auch gegen dich
Gehorsams mich beflissen?
Nein, eines andern zeihet mich
mein Herz und mein Gewissen;
darin ist leider nichts gesund,
an allen Orten ist es wund,
vom Sündenwurm gebissen.
7. Die Torheit meiner jungen Jahr
und alle schnöden Sachen
verklagen mich zu offenbar;
was soll ich Armer machen?
Sie stellen, Herr, mir vors Gesicht
dein unerträglich Zorngericht
und deiner Hölle Rachen.
8. Bisher hab ich in Sicherheit
ganz unbesorgt geschlafen,
gesagt: Es hat noch lange Zeit,
Gott pflegt nicht bald zu strafen,
er fähret nicht mit unsrer Schuld
so strenge fort, es hat Geduld
der Herr mit seinen Schafen.
9. Dies alles jetzt zugleich erwacht,
mein Herz will mir zerspringen;
ich sehe deines Donners Macht,
dein Feuer auf mich dringen;
du regest wider mich zugleich
des Todes und der Hölle Reich,
die wollen mich verschlingen.
10. Herr Jesu, nimm mich zu dir ein,
ich flieh in deine Wunden;
laß mich da eingeschlossen sein
und bleiben alle Stunden;
dir ist ja, o du Gotteslamm,
all meine Schuld am Kreuzesstamm
zu tragen aufgebunden.
11. Dies stelle deinem Vater für,
daß er sein Herze lenke
und gnädig sich kehr her zu mir,
nicht meiner Sünden denke,
auf daß er meine Sündenlast,
die du auf dich genommen hast,
ins tiefe Meer versenke.
12. Hierauf will ich zu jeder Zeit
mit Ernst und Sorgfalt werden
der bösen Lüste Eitelkeit
und lieber alles leiden,
denn daß ich Sünd aus Vorsatz tu;
ach Herr, gib du stets Kraft dazu,
bis ich einst werd abscheiden.
|
(Autor: V. 1-10 Louis. H. Kurfürstin v. Brandenb. (1627 - 1667) V. 11 u.12 Lüb.Gsb.1661)
In Ängsten ruf ich zu Psalm 4,2
1. In Ängsten ruf ich Herre, dich,
die Fluten gehen über mich,
mit meiner Not bin ich allein;
hilf, Herr erhöre du mein Schrein!
Kyrieleis!
2. Du hast den Himmel ausgespannt
und hältst die Erd in deiner Hand,
den Sperling achtst du nicht gering;
hilf, daß die Höll mich nicht bezwing!
Kyrieleis!
3. Zu deinem Fuß die Sünderin
goß ihre Salb mit Weinen hin;
Herr, ewge Gott, barmherzger Hort,
sprich auch zu mir ein Friedenswort!
Kyrieleis!
4. Der Jünger zu versinken dacht,
da auf dem Meer dau gingst in Macht;
laß deine Hand mich fassen, Gott,
und mach den Feind an mir zu Spott!
Kyrieleis!
5. Laß sehen, Gott, die Wasser dich,
laß sie dich schaun und ängsten sich,
mein Herr, mein Heil zu aller Frist,
der du für mich gestorben bist!
Kyrieleis!
|
(Autor: G.chr. Adolf v. Harleß)
In deine Vaterhände
Herr, in deine Vaterhände
leg ich diesen Tag.
Bei dir bin ich geborgen,
was auch kommen mag.
Herr, in deine Vaterhände
leg ich all mein Sorgen.
Denn ich weiß genau,
bei dir bin ich geborgen.
Herr, in deine Vaterhände
leg ich, was ich bin.
Denn bei dir erleb ich
meines Lebens Sinn.
Herr, in deine Vaterhände
leg ich meine Schmach.
Denn bei dir da darf ich,
klagen all mein Weh und Ach.
Herr, in deine Vaterhände
komme ich zur Ruh.
Schließ am Ende eines Tages
meine Augen zu.
Herr, in deine Vaterhände
leg ich mich ganz hinein.
Der Anfang und das Ende
und jeder Tag ist dein.
|
(Autor: Sarah F. Dorn) Copyright © by Sarah F. Dorn, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Suchen Sie seelsorgerliche Hilfe? Unter Seelsorge / christliche Lebenshilfe finden Sie Kontaktadressen |