1. Es saß ein frommes Häuflein dort,
und wollte nach des Herren Wort
einmütiglich Pfingsten halten.
Ach, lass auch jetzt im Christenstand,
Herr Jesu, deiner Liebe Band
bei frommen Glieder walten!
2. Schnell fiel auf Christi Hausgesind
von oben her ein starker Wind
mit brausendem Getümmel.
O Gotteswind, ach, lasse dich
bei uns auch spüren mächtiglich,
und weh´ uns an vom Himmel!
3. Er füllete die Wohnung ganz,
zerteilter Zungen Feuerglanz
ließ sich auf jedem spüren,
ach, nimm auch unsre Kirchen ein,
lass feurig unsre Lehrer sein,
und deine Sprach uns rühren!
4. Sie wurden all´des Geistes voll,
und singen an zu reden wohl,
wie er gab auszusprechen.
Ach, lass auch uns erfüllet sein,
dass wir des blinden Herzens scheu´n
mit freier Rede brechen!
5. Der Parther, Meder, Elamit kann
was zum Heil der Welt geschieht,
in seiner Sprache hören.
Ach, hebe Babels Irrsaal auf,
gib, Jesu, deinem Wort den Lauf,
dass dich die Völker ehren!
6. Die Welt zwar treibt nur ihren Spott,
und wer nicht merkt die Kraft aus Gott,
spricht leider: sie sind trunken!
Den echten Freudenwein uns gib,
erquick, o Herr, in deiner Lieb´,
was vor in Angst versunken.
7. Dein Licht treib´ in des Herzens Haus
mit hellen Strahlen gänzlich aus.
Die alten Finsternisse, dass Blindheit,
Irrtum, falscher Wahn,
und was uns sonst verleiten kann,
auf ewig weichen müsse.
8. Dein Feuer tödt´ in unsrer Brust,
was sich noch regt von Sündenlust;
erwecke reine Triebe,
auf dass wir schmecken wahre Freut´,
anstatt der schnöden Eitelkeit,
in Jesu süßer Liebe!
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