Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 18.04.2024
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Fürwahr, er nahm, als wie ein Lamm

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1. Fürwahr, er nahm, als wie ein Lamm,
die Schmerzen auf den Rücken,
die mit schwerer Krankheit
uns hätten sollen drücken.

2. Wir meinten, dass ihn Gottes Hass
belastet mit den Plagen;
aber er hat unsre Last
bis zum Tod getragen!

3. Es liegt die Pein auf ihm allein,
auf dass wir Friede hätten:
Seine Wunden müssen uns
heilen und erretten.

4. Wir gingen hin nach eignem Sinn,
als Schafe, die verirret:
Jeder sah auf seinen Weg,
ganz und gar verwirret.

5. Gott aber hat gesunden Rat,
und unser aller Sünden
auf die Schultern ihm gelegt,
dass wir Ruh´ empfinden.

6. Als er so hart gemartert ward,
ward er so still gesehen,
wie ein Lamm, das mit Gewalt
muss zur Schlachtbank gehen.

7. Dein holden Mund, des Lebens Grund,
verschloss er ganz mit Schweigen,
wie vorm Scheerer sich ein Lamm
pfleget stumm zu zeigen.

8. Dann als er war geplagt so gar,
und für sein Volk hat müssen
zahlen ihr Schuld,
war er aus der Angst gerissen.

9. Er ist ja, gleich wie der,
so reich, gestorben, und begraben,
wie der, welcher gottlos ist,
muss ein Ende haben.

10. Wiewohl er nie hat irgend Müh
noch Unrecht angerichtet,
ließ auch aus dem Mund nichts gehen,
was man fand erdichtet.

11. Gott aber, Gott wollt´ ich mit Spott
und Krankheit schlagen;
ihn hieß er die Missetat
aller Menschen tragen.

12. Wenn er nun hat nach dessen Rat
zum Opfer sich gegeben,
wird er Samen haben g´nug,
und ein ew´ges Leben.

13. Des Herrn Beschluss und Vorsatz
muss durch seine Hand fortgehen;
Lust und Fülle wird um ihn
nach der Arbeit stehen.

14. Er, Gottes Knecht, wird viel´ gerecht
durch sein´ Erkenntnis machen,
denn er, der Gerechte büßt
für die armen Schwachen.

15. Drum wird der Herr der starken Heer
ihm auch zur Beute geben;
große Meng´, und Fürsten
soll er zum Lohne heben.

16. O seht, er gab in Tod und Grab
sich selbst, und ward gehalten
argen Übeltätern gleich,
die am Kreuz erkalten.

17. Des Vaters Kind hat vieler Sünd´
und Missetat getragen;
ja, er flehte selbst für die,
die ich so geschlagen.

18. Ach HERR, lass mich doch
heilsamlich bereuen meine Sünden,
und in deinen Wunden
mich ew´ge Ruhe finden!


(Lied, Autor: unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)