Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 25.04.2024
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Gott herrschet und hält bei uns haus

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1. Gott herrschet und hält bei uns haus.
Was sagst du, Mensch, dawider?
Was schlägst du seinen Willen aus?
Leg in den Staub dich nieder,
schweig still, laß ihn nur Meister sein;
er ist das Haupt, wir insgeheim
desselben schwache Glieder.

2. Belegt er dich mit Kreuz und Not
und greift dir nach dem Herzen,
er ist und bleibet doch dein Gott:
drum laß dich´s immer schmerzen;
doch hüte dich vor Ungeduld,
du möchtest sonst durch große Schuld
dein bestes Heil verscherzen.

3. Das ist sein Brauch von alters her:
oft hält er sich verborgen,
als wiß er nichts um dein Beschwer,
läßt immerhin dich sorgen,
hat gegen dich sich hart gemacht;
dies währt vom Abend in die Nacht
und wieder an den Morgen.

4. Doch bald kommt wieder Gnadenzeit
und endet deine Leiden;
Gott zieht dir aus das Trauerkleid
und gürtet dich mit Freuden.
Er züchtigt als ein Vater dich;
jedoch muß seine Gnade sich darum
nicht von dir scheiden.

5. Wie wohl ist doch der Mensch daran,
der sich in Gottes Wege
in rechter Demut schicken kann,
ihm aushält alle Schläge!
Das nimmt der höchsten Kunst den Preis.
O Herr, gib uns, daß aller Fleiß
auf diese Kunst sich lege.


(Lied, Autor: Simon Dach (1605 - 1659))