Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 17.04.2024
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O Gott, der du aus Herzensgrund

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1. O Gott, der du aus Herzensgrund
die Menschenkinder liebest
und uns zu aller Zeit und Stund
viel Gutes reichlich gibest,
wir danken dir, daß deine Treu
bei uns ist alle Morgen neu
in unserm ganzen Leben.

2. Wir preisen dich insonderheit,
daß du die Engelscharen
zu deinem Lobe hast bereit,
auch uns mit zu bewahren,
daß unser Fuß an keinen Stein,
wenn wir auf unsern Wegen sein,
sich stoße und verletze.

3. Was ist der Mensch allhie auf Erd,
den du so wohl bedenkest
und achtest ihn so hoch und wert,
daß du ihn dazu schenkest,
wo er nur geht auf rechtem Pfad,
daß er die Himmelsgeister hat
zu seinem Schutz und Hütern.

4. Herr, diese große Freundlichkeit
und sonderliche Güte erheischet
von uns allezeit ein dankbares Gemüte.
Darum, o Gott, so rühmen wir
die große Lieb und danken dir
für solche hohe Wohltat.

5. Es ist der starken Helden Kraft
gestanden uns zur Seiten,
sonst wären wir schon hingerafft
zu diesen bösen Zeiten.
Du hast die Kirch und Obrigkeit
und jeden Stand in Sicherheit
noch gnädiglich erhalten.

6. Verleih, o Herr, durch deine Gnad,
daß wir fest an dir bleiben
und ja nicht selbst durch Übeltat
die Engel von uns treiben;
gib, daß wir rein und heilig sein,
demütig und ohn Heuchelschein
dem Nächsten gerne dienen.

7. Gib auch, daß wir der Engel Amt
ausrichten dir zu Ehren
und deine Wunder allesamt
ausbreiten und vermehren,
die du uns in der ganzen Welt
und deinem Wort hast vorgestellt
voll Weisheit, Macht und Güte.

8. Und wie du durch die Engel hast
aus Not uns oft geführet,
ja auch bewahrt, daß manche Last
und Plag uns nicht berühret,
so tu dasselbe auch hinfort,
befiehl, daß sie an allem Ort
sich stats um uns her lagern.

9. Laß deine Kirch und unser Land
der Engel Schutz empfinden,
daß Fried und Heil in jedem Stand
sich bei uns möge finden;
laß sie des Teufels Macht und List
und, was sein Reich und Anhang ist,
durch deine Kraft zerstören.

10. Zuletzt laß sie an unserm End
den Satan von uns jagen
und unsre Seel in deine Händ
und Abrahams Schoß tragen,
wo ewiglich dein Lob erklingt
und alles: Heilig, heilig!
singt ohn einiges Aufhören.


(Lied, Autor: Justus Gesenius (1601 - 1673))