Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 29.03.2024
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Wer ist wohl wie du, Jesu, süße Ruh

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1. Wer ist wohl wie du,
Jesu süße Ruh?
Unter vielen auserkoren,
Leben derer, die verloren,
und ihr Licht dazu,
Jesu, süße Ruh.

2. Leben, das den Tod,
mich aus aller Not
zu erlösen, hat geschmecket,
meine Schulden zugedecket
und mich aus der Not
hat geführt zu Gott.

3. Glanz der Herrlichkeit,
du bist vor der Zeit
zum Erlöser uns geschenket
und in unser Fleisch versenket
in der Füll der Zeit,
Glanz der Herrlichkeit.

4. Großer Siegesheld,
Tod, Sünd, Höll und Welt,
alle Kraft des großen Drachen
hast du wolln zuschanden machen
durch das Lösegeld
deines Bluts, o Held.

5. Höchste Majestät,
König und Prophet,
deinen Zepter will ich küssen,
ich will sitzen dir zu Füßen,
wie Maria tät,
höchste Majestät.

6. Laß mich deinen Ruhm
als dein Eigentum durch
des Geistes Licht erkennen,
stets in deiner Liebe brennen
als dein Eigentum,
allerschönster Ruhm.

7. Deiner Sanftmut Schild,
deiner Demut Bild mir anlege,
in mich präge, daß kein Zorn
und Stolz sich rege;
vor dir sonst nichts gilt
als dein eigen Bild.

8. Steure meinem Sinn,
der zur Welt will hin,
daß ich nicht mög von dir wanken,
sondern bleiben in den Schranken;
sei du mein Gewinn,
gib mir deinen Sinn.

9. Wecke mich recht auf,
daß ich meinen Lauf
unverrückt zu dir fortsetze
und mich nicht in seinem
Netze Satan halte auf;
fördre meinen Lauf.

10. Deines Geistes Trieb
in die Seele gib,
daß ich wachen mög und beten,
freudig vor dein Antlitz treten;
ungefärbte Lieb
in die Seele gib.

11. Wenn der Wellen Macht
in der trüben Nacht
will des Herzens Schifflein decken,
wollst du deine Hand ausstrecken;
habe auf mich acht,
Hüter in der Nacht.

12. Einen Heldenmut,
der das Gut und Blut gern
um deinetwillen lasse
und des Fleisches Lüste hasse,
gib mir, höchstes Gut,
durch dein teures Blut.

13. Solls zum Sterben gehn,
wollst du bei mir stehn,
mich durchs Todestal gegleiten
und zur Herrlichkeit bereiten,
daß ich einst mag sehn
mich zur Rechten stehn.


(Lied, Autor: Johann Anastasius Freylinghausen (1670-1739))