Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 28.03.2024
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Wie könnt´ ich sein vergessen

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1. Wie könnt´ ich sein vergessen,
der mein noch nie vergaß?
Kann ich die Lieb ermessen,
dadurch mein Herz genas?
Ich lag in bittern Schmerzen,
er schafft mein Leben neu,
und stets quillt aus dem Herzen
ihm neue Lieb und Treu.

2. Wie sollt´ ich ihn nicht lieben,
der mir so hold sich zeigt?
Wie jemals ihn betrüben,
der sich so zu mir neigt?
Er, der ans Kreuz erhoben
getragen meine Schmach,
ruft er mir nicht von oben:
Komm, folge du mir nach?

3. Ihn will ich ewig lieben,
der mir aus Todesnacht,
von meinem Schmerz getrieben,
Unsterblichkeit gebracht;
der noch zur letzten Stunde
mir reicht die treue Hand,
daß mich kein Feind verwunde
im Lauf zum Heimatland.

4. Er gibt zum heilgen Pfande
mir seinen Leib, sein Blut,
hebt mich aus Nacht und Schande,
füllt mich mit Himmelsmut;
will selber in mir thronen
mit heilgem Gnadenschein:
Sollt´ ich bei ihm nicht wohnen,
in ihm nicht selig sein?

5. Bei Freuden und bei Schmerzen
durchleucht mich dein Bild,
wie du, o Herz der Herzen,
geblutet hast so mild!
Mein Lieben und mein Hoffen,
mein Dulden weih´ ich dir;
laß mir die Heimat offen
und dein Herz für und für!


(Lied, Autor: Gottlob Christ. Kern (1792 - 1835)