Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 28.03.2024
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Hört das Wort voll Ernst und Liebe

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1. Hört das Wort voll Ernst und Liebe,
das zu euch der Heiland spricht;
hört´s und prüft des Herzens Triebe
bei des Wortes hellem Licht!
Was der Mund des Herrn gebeut,
das ist eure Seligkeit.

2. Nicht aus Sinais Gewittern
donnert hier des Herrn Gebot,
daß die Herzen bang erzittern,
weil es Zorn und Strafe droht;
seligpreisend tut sein Mund
euch den Sinn des Vaters kund:

3. "Selig sind die geistlich Armen,
denn das Himmelreich ist ihr!"
Ihnen öffnet voll Erbarmen
Gott der ewgen Gnade Tür,
da wird ohne Maß gewährt,
was ihr sehnend Herz begehrt.

4. "Selig sind, die Leid empfinden
auf des Lebens schmaler Bahn!
Ihre Traurigkeit wird schwinden,
reicher Trost wird sie umfahn.!"
denn sie wirkt zur Seligkeit
Reue, welche nie gereut.

5. Selig sind, die sanften Mutes
und in Demut milde sind!
Sie erfreuen sich des Gutes,
das kein Trotz und Streit gewinnt."
Durch der Sanftmut stille Macht
wird das Schwerste leicht vollbracht.

6. "Selig sind, die hier mit Schmachten
Dürsten nach Gerechtigkeit,
die nach Gottes Reiche trachten,
nicht nach Gütern dieser Zeit!
Wo der Born des Lebens quillt,
wird ihr Seelendurst gestillt."

7. "Selig sind, die voll Erbarmen
auf der Brüder Leiden sehn
und den Schwachen, Kranken, Armen
freudig eilen beizustehn!
Noch vor Gottes Thron erfreut
einst auch sie Barmherzigkeit."

8. Selig sind die reinen Herzen,
die nicht Sünd und Welt umstrickt,
die mit schnöder Lust nicht scherzen,
weil nur Heilges sie entzückt!
Einst im reinen Himmelslicht
schaun sie Gottes Angesicht."

9. "Selig sind, die Frieden bringen,
Schuld und Kränkung überstehn,
Feindeshaß mit Huld bezwingen,
für Verfolger segnend flehn!
Trifft sie auch der Menschen Spott,
seine Kinder nennt sie Gott."

10. "Selig sind, die als Gerechte
dulden Kreuz, Verfolgung, Schmach,
als des Herrn getreue Knechte
bis zum Tod ihm folgen nach!
Groß ist dort vor Gottes Thron
seiner Überwinder Lohn."

11. "Seid ein Salz, ein Licht der Erde,
Laßt der Wahrheit Früchte sehn,
daß durch euch verherrlicht werde
euer Vater in den Höhn!"
Ob der Erdball untergeht,
sein Gebot, sein Wort besteht.


(Lied, Autor: Karl Bernhard Garve (1763 - 1841))