Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 20.04.2024
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Getreuer Gott, wie viel Geduld

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Der HERR ist geduldig und von großer Kraft, vor welchem niemand unschuldig ist; er ist der HERR, des Weg in Wetter und Sturm ist und Gewölke der Staub unter seinen Füßen,

Nahum 1,3 (Luther 1912)


1. Getreuer Gott, wie viel Geduld
erzeigest du uns Armen!
Wir häufen täglich unsre Schuld,
du häufest dein Erbarmen.
Was ist des Menschen Lebenslauf?
Er ist verderbt von Jugend auf,
sein Sinn ist dir entgegen;
und gleichwohl, Vater, suchst du ihn
durch Gnad und Huld zurückzuziehen,
durch Langmut zu bewegen.

2. Du gibst den Sündern Zeit und Raum,
der Strafe zu entgehen.
So lässest du den argen Baum
nicht ohne Pflege stehen;
du wartest sein, du suchest Frucht,
und wenn du gleich umsonst gesucht,
hörst du nicht auf zu bauen;
du schonest sein von Jahr zu Jahr,
dein Vaterherz hofft immerdar
noch Frucht von ihm zu schauen.

3. Barmherziger, so große Huld
erzeigst du frechen Sündern
und hast nicht weniger Geduld
mit deinen schwachen Kindern.
Sie werden ja, wenn Fleisch und Welt
und Satan ihnen Netze stellt,
oft sicher, matt und träge;
sie straucheln, sie vergehen sich,
sie fallen oft, verlassen dich
und deine heilgen Wege.

4. Drum rufst du ihnen in Gefahr,
so oft sie irre gehen,
reichst ihnen Hand und Stärke dar,
von Sünden aufzustehen.
Du lockest sie mit Vaterhuld,
versprichst, durch Christum ihre Schuld
und Fehler zu vergeben,
gibst reichlich Glauben, Geist und Kraft
und nach vollbrachter Pilgerschaft
ein ewig Freudenleben.

5. O Gott der Güte duld uns noch
um Christi Tod und Schmerzen!
Erwecke du und rühre doch
die trägen sichern Herzen,
daß deine Huld und Vatertreu
doch nicht an uns verloren sei,
daß wir das Böse hassen
und uns noch in der Gnadenzeit
durch deine große Gütigkeit
zur Buße leiten lassen!


(Lied, Autor: Joh. Chr. Zimmermann (1702 – 1783))