Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 29.03.2024
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Zeuch hin, mein Kind

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1. Zeuch hin, mein KInd,
denn Gott selbst fordert dich
aus dieser argen Welt.
Ich leide zwar, dein Tod betrübet mich,
doch weil es Gott gefällt,
so unterlaß ich alles Klagen
und will mit stillem Geiste sagen:
Zeuch hin, mein Kind.

2. Zeuch hin, mein Kind,
der Schöpfer hat dich
mir nur in der Welt geliehn.
Die Zeit ist aus, darum befiehlt
er dir jetzt wieder fortzuziehn.
Zeuch hin, Gott hat es so versehen,
was dieser will, das muß geschehen.
Zeuch hin, mein Kind!

3. Zeuch hin, mein Kind,
im Himmel findest du,
was dir die Welt versagt;
denn nur bei Gott ist wahrer Trost und Ruh,
da wird kein Schmerz erfragt.
Hier müssen wir in Ängsten schweben,
dort kannst du ewig fröhlich leben.
Zeuch hin, mein Kind!

4. Zeuch hin, mein Kind,
hinauf in Gottes Schul,
da Gott selbst Lehrer ist,
da lauter Lust, da du vor Gottes Stuhl
beim Gott der Engel bist.
Da kannst du deinem Jesu singen,
die Himmelslieder lassen klingen.
Zeuch hin, mein Kind.

5. Zeuch hin, mein KInd,
wir folgen alle nach,
so bald es Gott befiehlt.
Du eilest fort, eh sich das Ungemach
in deine Jahre spielt.
Wer lange lebt, steckt lang im Leide,
wer frühe stirbt, kommt bald zur Freude.
Zeuch hin mein Kind!

6. Zeuch hin, mein Kind,
die Engel warten schon
auf deinen frommen Geist.
Du siehest auch, wie Gottes lieber Sohn,
dir schon die Krone weist.
Nun wohl, dein Seele ist entbunden,
du hast im Herren überwunden.
Zeuch hin, mein Kind.


(Lied, Autor: Gottfr. Hoffmann (1658 - 1712))