Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 28.03.2024
URL: www.christliche-gedichte.de?pg=11461

O Gottes Sohn, Herr Jesu Christ

zurück zum
Beitrag


1. O Gottes Sohn, Herr Jesu Christ,
daß man recht könne gläuben,
nicht jedermannes Ding so ist,
noch standhaft zu verbleiben.
Drum hilf du mir von oben her,
des wahren Glaubens mich gewähr
und daß ich drin beharre.

2. Lehr du und unterweise mich,
daß ich den Vater kenne,
daß ich, o Jesu Christe,
dich den Sohn des Höchsten nenne,
daß ich auch ehr den heilgen Geist,
zugleich gelobet und gepreist
in dem dreieingen Wesen.

3. Laß mich vom großen Gnadenheil
die wahr Erkenntnis finden,
wie der nur an dir habe Teil,
dem du vergibst die Sünden.
Hilf, daß ich´s such, wie mir´s gebührt;
du bist der Weg, der mich recht führt,
die Wahrheit und das Leben.

4. Gib, daß ich traue deinem Wort,
es wohl ins Herze fasse,
daß sich mein Glaube immerfort
auf dein Verdienst verlasse,
daß zur Gerechtigkeit mir werd,
wenn ich von Sünde bin beschwert,
dein Kreuztod zugerechnet.

5. Den Glauben, Herr, laß trösten
sich des Bluts, so du vergossen,
auf daß in deinem Wunden
ich bleib allzeit eingeschlossen
und durch den Glauben auch die Welt
und was dieselb am höchsten hält,
allzeit für Schaden achte.

6. Wär auch mein Glaube noch so klein,
und daß man ihn kaum merke,
wollst du doch in mir mächtig sein,
daß deine Gnad mich stärke,
die das zerstoßne Rohr nicht bricht,
das glimmend Docht auch vollends
nicht auslöschet in den Schwachen.

7. Hilf, daß ich stets sorgfältig sei,
den Glauben zu behalten,
ein gut Gewissen auch dabei,
und daß ich so mög walten,
daß ich sei lauter jederzeit,
ohn Anstoß, mit Gerechtigkeit
erfüllt und ihren Früchten.

8. Herr, durch den Glauben wohn in mir.
laß ihn sich immer stärken,
daß er sei fruchtbar für und für
und reich an guten Werken,
daß er sei tätig durch die Lieb,
mit Freude und Geduld sich üb,
dem Nächsten fort zu dienen.

9. Insonderheit gib mir die Kraft,
daß vollends bei dem Ende
ich übe gute Ritterschaft,
zu dir allein mich wende
in meiner letzten Stund und Not,
des Glaubens End durch deinen Tod,
die Seligkeit, erlange.

10. Herr Jesu, der du angezündt
das Fünklein in mir Schwachen:
was sich vom Glauben in mir findt,
das wollst du stärker machen.
Was du gefangen an,
vollfür bis an das End,
daß dort bei dir auf Glauben
folg das Schauen.


(Lied, Autor: David Denicke (1603 - 1680))