Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 28.03.2024
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Vater, laß mich Gnade finden

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Denn deine Gnade reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.

Psalm 108,5 (Luther 1912)


1. Vater, laß mich Gnade finden,
tröste meinen blinden Sinn,
der ich wegen meinen Sünden
so betrübt und traurig bin.
Siehe, mein Gott, wie ich hier jetzt
vor deiner Gnadentür
mit dem Zöllner schamrot stehe
und dich um Vergebung flehe.

2. Du bist heilig, ich hingegen
bin voll Ungerechtigkeit,
muß mich bloß auf´s Bitten legen
und auf deine Gütigkeit
setzen meine Zuversicht,
denn so du, Herr, dein Gericht
ließest ohne Gnad ergehen,
würd es übel um mich stehen.

3. Aber, Herr, nach deiner Lehre
willst du keines Sünders Tod,
sondern daß er sich bekehre
und frei werde seiner Not.
Dieser Trost erquicket mich,
als der ich auch ängstiglich
Reu und Leid bei mir empfinde
über meine schwere Sünde.

4. Denke, daß dein Sohn auf Erden
drum vergossen hat sein Blut,
auf daß könne selig werden,
wer im Glauben Buße tut.
Ach sein Kreuz und Dornenkron
bring ich hier vor deinen Thron,
seinen Tod und Blutvergießen
laß mich Armen auch genießen.

5. Zwar ich sollte längst sein kommen,
da es noch war rechte Zeit,
doch ist dadurch nichts benommen
deiner großen Gütigkeit.
Keine Buße ist zu spät,
wenn sie nur von Herzen geht,
darum wird dir auch mein Flehen
jetzo noch zu Herzen gehen.

6. Großer Gott, voll Lieb und Treue,
laß durch Jesu Wunden
doch meine späte Buß und Reue
vor dir etwas gelten noch!
Denke doch nicht weiter dran,
was ich habe mißgetan,
laß mein arges Sündenleben
mir aus Gnade sein vergeben!

7. Wirst du nun mir armen Sünder,
o mein Gott, barmherzig sein
und in die Zahl deiner Kinder
wiederum mich nehmen ein,
so will ich von Herzen
dich dafür preisen ewiglich.
Drum in Jesu Christi Namen
wollst du mich erhören!
Amen.


(Lied, Autor: Christ. Gensch v. Breitenau (1638 - 1732)