Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 29.03.2024
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Den die Hirten lobeten sehre

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1. Den die Hirten lobeten sehre
und die Engel noch viel mehre,
fürchtet euch nun nimmermehre,
euch ist geborn ein König der Ehrn.
Heut sein die lieben Engelein
in hellem Schein
erschienen bei der Nachte
den Hirten, die ihr' Schäfelein
bei Mondenschein
im weiten Feld bewachten:
"Große Freud und gute Mär
wolln wir euch offenbaren,
die euch und aller Welt soll widerfahren."
Gottes Sohn ist Mensch geborn, ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn, des Vaters Zorn.

2. Zu dem die Könige kamen geritten,
Gold, Weihrauch, Myrrhen brachten sie mitte.
Sie fielen nieder auf ihre Kniee:
Gelobet seist du, Herr, allhie.
"Sein' Sohn die göttlich Majestät
euch geben hat,
ein' Menschen lassen werden.
Ein Jungfrau ihn geboren hat
in Davids Stadt,
da ihr ihn finden werdet
liegend in eim Krippelein
nackend, bloß und elende,
daß er all euer Elend von euch wende."
Gottes Sohn ist Mensch geborn, ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn, des Vaters Zorn.

3. Freut euch heute mit Maria
in der himmlischen Hierarchia,
da die Engel singen alle
in dem Himmel hoch mit Schall.
Danach sangen die Engelein:
"Gebt Gott allein
im Himmel Preis und Ehre.
Groß Friede wird auf Erden sein,
des solln sich freun
die Menschen alle sehre
und ein Wohlgefallen han:
Der Heiland ist gekommen,
hat euch zugut das Fleisch an sich genommen."
Gottes Sohn ist Mensch geborn, ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn, des Vaters Zorn.

4. Lobt, ihr Menschen alle gleiche,
Gottes Sohn vom Himmelreiche;
dem gebt jetzt und immermehre
Lob und Preis und Dank und Ehr.
Die Hirten sprachen: "Nun wohlan,
so lasst uns gahn
und diese Ding erfahren,
die uns der Herr hat kundgetan;
das Vieh lasst stahn,
er wird's indes bewahren."
Da fanden sie das Kindelein
in Tüchelein gehüllet,
das alle Welt mit seiner Gnad erfüllet.
Gottes Sohn ist Mensch geborn, ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn, des Vaters Zorn.


(Lied, Autor: z.T. Nikolaus Herman (1480 - 1561))