Das finstere Tal


Ich wandere durch ein finst’res Tal
Felswände ragen hoch hinauf.
Der steile Pfad wird mir zur Qual,
hemmt meines Fußes Lauf.

Im Dämmerlicht kein Sonnenstrahl,
nur dichter feuchter Wald.
Glänzende Moose ohne Zahl,
ein Nebel weiß und kalt.

So geht mein Lebensweg dahin,
darf ich noch Hoffnung finden?
Ich suche nach der Leiden Sinn,
doch kann ich’s nicht ergründen.

Allmächt’ger Gott wehr doch der Not,
lass dunkle Schatten weichen.
Reiß mich aus diesem Seelentod,
gib mir ein Hoffnungszeichen!

So bitt ich Dich und Du hörst zu,
wie schon vor tausend Jahren.
Du gabst den zagend Seelen Ruh,
wie es Dein Volk erfahren.

So willst auch Du mit Deiner Gnad,
mich armes Kind begleiten.
Du führst mich auf den hellen Pfad
In neue, heile Zeiten.


(Autor: Johannes Kandel)


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