Wo Gott zum Haus nicht gibt sein Gunst


1. Wo Gott zum Haus nicht gibt sein Gunst,
so arbeit' jedermann umsonst;
wo Gott die Stadt nicht selbst bewacht,
so ist umsonst der Wächter Macht.

2. Vergebens, dass ihr früh aufsteht,
dazu mit Hunger schlafen geht
und eßt eur Brot mit Ungemach;
denn wemīs Gott gönnt, gibt erīs im Schlaf.

3. Nun sind sein Erben unsre Kind,
die uns von ihm gegeben sind;
gleichwie die Pfeil ins Starken Hand,
so ist die Jugend Gott bekannt.

4. Es soll und muß dem g'schehen wohl,
der dieser hat sein Köcher voll;
sie werden nicht zu Schand noch Spott,
vor ihrem Feind bewahrt sie Gott.

5. Ehr sei Gott Vater und dem Sohn
samt Heilgem Geist in einem Thron,
welch's ihm auch also sei bereit
von nun an bis in Ewigkeit.


(Autor: Johann Kolrose (1487 - 1558))